Zwei Fragen zur Bibel: "Du wirst noch heute mit mir im Paradies sein" (Lukas 23 Vers 43), Was meint Jesus mit HEUTE, leben heute schon Verstorbene im Paradies?

10 Antworten

Der scheinbare Widerspruch zwischen diesen Schriftstellen wird verursacht durch (1) ein falsches Verständnis des Begriffs "Paradies" und (2) eine falsche Zeichensetzung und Übersetzung von Lukas 23,43. Für viele bedeutet "Paradies" das gleiche wie "Himmel", daher kommt wohl auch die Einbeziehung von Johannes 20,17 in vorliegender Problemstellung. "Paradies" bedeutet jedoch in der Bibel nicht unbedingt das gleiche wie "Himmel"; wobei auch noch zu beachten ist, dass "Himmel" in unterschiedlichen Zusammenhängen verschiedene Bedeutungen hat. "Paradies" beschreibt zunächst im wörtlichen Sinne den Garten Eden, das ursprüngliche Paradies, wo einst Adam und Eva lebten und von wo sie nach dem Sündenfall des Menschen ausgewiesen wurden (vgl. 1Mo 1 - 3). Es war ein Ort auf Erden, nicht ein Ort im Himmel. In der Bibel ist dann von "Paradies" erst wieder die Rede, wenn von dem "Paradies" gesprochen wird, nachdem Gott eine neue Ordnung, einen neuen Himmel und eine neue Erde, gemacht hat (vgl. Off 22). Dazwischen gibt es kein "Paradies", und von daher konnte auch niemand in der Zeit bis zu jenem Zeitpunkt der Schaffung des neuen Paradieses ins Paradies kommen.

Kam der Übeltäter am Tag der Kreuzigung ins Paradies? von Wolfgang Schneider

Damit ist den Jehovas Zeugen deutlich zu widersprechen. Die 144.000 (12 X 12.000) bestehen nicht aus Jehovas Zeugen. Das ist eine bewusste elitäre Sicht der Zeugen. Auch bei den anderen Religionen gibt es Gerechte, die es verdienen würden, mit Jesus Christus im Himmel zu regieren. Die Zeugen verurteilen von Grund auf diese Leute. Ein Anrecht auf den Himmel haben Leute, die karitativ tätig sind, die gerecht ohne Ansehen der Person urteilen oder regelmäßig gute Taten vollbringen. Das ist unabhängig von der christlichen Orientierung. Auch bei den Katholiken und bei den Protestanten gibt es ehrenwerte Persönlichkeiten. Es müssen nicht unbedingt heilig gesprochene Personen sein.

Wir sollten also vom Sektengehabe Abstand nehmen.

dasistnett 
Fragesteller
 13.04.2021, 00:24

@Sektenforscher, sehr gut !!! Vielen Dank für die klare Meinung und Deine Antwort.

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stine2412  14.06.2021, 16:20

Verstehe ich das richtig, dass angenommen wird, dass Zeugen Jehovas glauben, dass Jesus und der Übeltäter am gleichen Tag ins Paradies kamen? Wenn ja, muss ich widersprechen - das Gegenteil ist der Fall. Jesus wird als König über das irdische Paradies für 1.000 Jahre herrschen, während der Zeit er auch die Toten auferweckt, u.a. den Übeltäter.

Die 144.000 wurden von Gott ausgewählt, angefangen mit denAposteln und anderen Juden- Christen. Während der finsteren Zeit, als der Weizen vom Scheinweizen überwuchert war, gab es immer wieder Menschen, die Gottes Wort hochhalten wollten, dafür oft ihr Leben durch die Inquisition verloren - von diesen werden bestimmt auch viele zu den 144.000 gerechnet. Aber das entscheidet Gott!,

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Ist daraus zu schließen dass bereits jetzt schon Verstorbene im Paradies leben?

Ja

Was die Zweite frage angeht, bin ich leider nicht genug informiert.

Ps: Es ist egal ob es Gott gibt, oder nicht. Fakt ist, das wir Menschen das Paradies auf der Erde zerstört haben, und die Hölle daraus machen. Wir sind der Natur überlassen, und die Natur hasst uns, und will uns loswerden. Gott wird nicht die Naturgesetze ausschalten. Also sollten wir(Also auch du) Uns in der Zeit, in der Wir Leben auf die Natur Konzentrieren, und die Bibel eher als ein Hobby sehen, das uns vielleicht nach dem Tod nützlich sein wird. Die Bibel kann eventuell ewiges Leben schenken, allerdings Wissen wir nicht, was uns die Natur antun kann.

Also die Bibel als Hobby sehen, und der Natur so gut wie möglich folgen.

Lg

dasistnett 
Fragesteller
 12.04.2021, 15:22

@FrageDeineLogik, Ich widerspreche Dir ganz entschieden, das Wort Gottes "als Hobby zu sehen". Gott und die Natur lassen sich nicht trennen. In jedem Baum, jedem Delphin, jedem Wolf ist Gott. Gott ist sogar in jedem Insekt. Wer die Natur nicht versteht - wie will der dann Gott begreifen?

Fakt ist, das wir Menschen das Paradies auf der Erde zerstört haben, und die Hölle daraus machen. Wir sind der Natur überlassen, und die Natur hasst uns, und will uns loswerden. Gott wird nicht die Naturgesetze ausschalten.

Damit sprichst Du selbst den Sündenfall an: Gott sagte "macht Euch die Natur untertan" und er sagte NICHT: "ruiniert die Erde und zerstört meine Schöpfung".

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FrageDeineLogik  12.04.2021, 15:29
@dasistnett
 Ich widerspreche Dir ganz entschieden, das Wort Gottes "als Hobby zu sehen". Gott und die Natur lassen sich nicht trennen. In jedem Baum, jedem Delphin, jedem Wolf ist Gott. Gott ist sogar in jedem Insekt. Wer die Natur nicht versteht - wie will der dann Gott begreifen?

Das ist dein Glaube

Damit sprichst Du selbst den Sündenfall an: Gott sagte "macht Euch die Natur untertan" und  er sagte NICHT: "ruiniert die Erde und zerstört meine Schöpfung".

Allerdings ruinieren wir trotzdem seine Schöpfung, und das wir das nicht tun sollen, interessiert uns irgendwie nicht

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dasistnett 
Fragesteller
 13.04.2021, 00:02
@FrageDeineLogik

Völlig richtig. Das was wir nicht tun dürfen interessiert die meisten nicht. Und hier beginnt der Glaube: Wer begreift, dass die Zerstörung der Schöpfung sündhaft ist und um Vergebung bittet und versucht nach dem Wort Gottes zu leben, dem wird verziehen werden. Alles hat seine Konsequenzen. Ob Du resignierst und Dich fügst oder ob Du hoffst, Dich auf die Socken machst und Jesus glaubst liegt allein bei Dir.

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Also Jesus kam an seinem Todestag NICHT ins Paradies, er war für drei Tage einfach tot, stand am dritten Tag von den Toten auf und fuhr nach 40 Tagen in den Himmel auf. Und da es eine einleuchtende Erklärung ist, dass im Griechischen keine Kommata verwandt wurden, kann man den Text unvoreingenommen mit den Fakten um Jesu Tod lesen.

Jesus sprach auch davon, dass er die Toten im Königreich Gottes auferwecken wird. Wie kann er das, wenn sie schon im Himmel sind ?. Jesus wird hier die Erde wieder zu einem Paradies machen und da wird er den Verbrecher, der neben ihm hing, ebenfalls auferwecken. Die Bibel spricht vom Tod als von Nicht- Existenz. Sie spricht von der Auferstehung und dass die Erde für immer bewohnt werde. Es ist so klar und einfach! Und so wünschenswert! Gott hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt! Er hat die Erde nicht umsonst erschaffen!

„der Rest der "guten" Menschen lebt ohne Jesus ewiglich bei bester Gesundheit - nur eben auf Erden.“

Fast richtig. Was sagen ZJ? Ganz richtig:

>Als der von Gott eingesetzte himmlische König wird Jesus Gottes Vorsatz ausführen, indem er das Böse von der Erde beseitigt und gehorsame Menschen zu körperlicher und geistiger Vollkommenheit emporhebt. Die Menschheit wird dann in Frieden und Glück auf einer paradiesischen Erde leben — unter guten Wohnverhältnissen und mit Nahrung im Überfluß für alle. Mit Krankheit, Leid und Tod wird es für immer vorbei sein. Sogar die Toten werden auferweckt werden und die Gelegenheit haben, ewig auf der Erde zu leben (1. Mose 1:26-28; 2:8; Psalm 37:10, 11, 29; Sprüche 2:21, 22; Jes. 25:6; 65:21-23; Lukas 23:43; Apg. 24:15; Offb. 21:3, 4).<

(Quelle: „Erwachet“ 98, 8.12., S. 9)

Die Menschen auf der Erde leben dann also nicht OHNE Jesus, sondern MIT ihrem himmlischen König. Jesus regiert die Erde vom Himmel aus.

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Was ist richtig?

„Ich sage dir heute, du wirst mit mir im Paradies sein“ oder

„Ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein“?

Ein kleines Komma kann den Sinn entscheidend verändern. Als das geschrieben wurde, gab es noch keine Interpunktion (wie Punkt und Komma). Die wurde der Bibel erst später hinzugefügt. Das war für manch einen Übersetzer eine gute Gelegenheit, eigene unbiblische Glaubensansichten einzubringen.

Doch betrachtet man die gesamte Bibel im Kontext, bleibt nur EIN Schluss übrig:

“Ich sage dir heute, Du wirst mit mir im Paradies sein“. Warum?

>Weil nur das zu früheren Aussagen von Jesus und zum übrigen Inhalt der Bibel passt. Jesus erklärte z. B., er würde sterben und bis zum dritten Tag „im Herzen der Erde“, also im Grab, sein (Mat. 12:40; Markus 10:34).

Er sagte seinen Jüngern mehrfach, dass er getötet und am dritten Tag auferweckt werden würde (Lukas 9:22; 18:33).

Darüber hinaus macht die Bibel deutlich, dass Jesus als „Erstling von denen, die gestorben sind“, auferweckt wurde und dass er 40 Tage später in den Himmel auffuhr (1. Kor. 15:20; Joh. 20:17; Apg. 1:1-3, 9; Kol. 1:18).

Jesus wurde nicht an seinem Todestag auferweckt, sondern erst am dritten Tag nach seinem Tod. Folglich konnte der Verbrecher nicht an demselben Tag, an dem Jesus mit ihm sprach, mit ihm im Paradies sein.

Mit dieser Ansicht stimmt eine syrische Übersetzung des Berichts von Lukas überein, die aus dem 5. Jh. stammt und als Cureton-Syrer oder Curetonianus bekannt ist. Die Wiedergabe dort lautet:

„Amen, ich sage dir heute, dass du mit mir im Garten Eden sein wirst“ (F. C. Burkitt, The Curetonian Version of the Four Gospels, Cambridge 1904, Bd. 1).

Interessant ist auch, dass frühe und spätere griechische Autoren und Kommentatoren durchblicken ließen, dass bezüglich dieser Textstelle Uneinigkeit herrschte.

Hesychius von Jerusalem (4. und 5. Jh. u. Z.) beispielsweise schrieb zu Lukas 23:43: „Einige [Handschriften] lesen tatsächlich auf diese Weise: ‚Amen, ich sage dir heute‘, und interpunktieren; dann fügen sie hinzu: ‚Du wirst mit mir im Paradiese sein‘“ (griechischer Text in Patrologiae Graecae, Bd. 93, Sp. 1432, 1433).

Und Theophylaktos (11. und 12. Jh. u. Z.) erwähnte einige, die sich dafür aussprachen, „nach ‚heute‘ [zu] interpunktieren, sodass es wie folgt lautet: ‚Amen, ich sage dir heute‘, und dann fahren sie fort mit den Worten: ‚Du wirst mit mir im Paradiese sein‘“ (Patrologiae Graecae, Bd. 123, Sp. 1104).

G. M. Lamsa schreibt in Die Evangelien in aramäischer Sicht (S. 353) zu dem Wort „heute“ in Lukas 23:43: „In diesem Text [fällt] der Nachdruck auf das ‚heute‘, und die Übersetzung sollte folgendermaßen lauten: ‚Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein!‘ Diese Versicherung wurde an jenem Kreuzigungstage gegeben, während die Erfüllung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen wird. Es ist eine Besonderheit der orientalischen Ausdrucksweise, dass man beim Geben eines Versprechens auch gleichzeitig den Tag erwähnt, an dem dies geschieht. Dann ist die spätere Erfüllung auch mit aller Sicherheit gewährleistet.“

Die griechische Formulierung in Lukas 23:43 könnte also eine semitische Ausdrucksweise widerspiegeln, mit der etwas bekräftigt wird. In den Hebräischen Schriften gibt es zahlreiche Beispiele für die ideomatische Verwendung von „heute“ in feierlichen Aussprüchen, wie etwa in Versprechen oder Geboten (5. Mose 4:26; 6:64 7:11; 8:1, 19; 30:15; Sach. 9:12)

Die genannten Punkte legen den Schluss nahe, dass Jesus mit dem Wort „heute“ nicht sagen wollte, wann der Verbrecher im Paradies sein würde, sondern dass er Nachdruck auf die Zeit legen wollte, zu der er das Versprechen gab.

Eine Reihe von Übersetzungen wie die von H. Schumacher, L. Reinhardt und W. Michaelis in Deutsch und die von Rotherham und Lamsa (Ausgabe 1933) in Englisch machen durch ihre Wiedergabe deutlich, dass mit dem Wort „heute“ die Zeit herausgestellt werden sollte, zu der das Versprechen gegeben wurde, und nicht, zu der es sich erfüllt. Ihre Wiedergaben lauten ähnlich wie die in der Neuen-Welt-Übersetzung.<

(Quelle: FN der NWÜ)

dasistnett 
Fragesteller
 14.04.2021, 23:39

@OhNobody vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. In folgenden Punkten ist Deine Argumentation nicht schlüssig:

1)

Die Sache mit dem Komma, das in der Neuen Welt Bibel offensichtlich bewusst falsch gesetzt wurde um die Aussage von Jesus entsprechend der Zeugen-Dogmatik zu verändern:

Beispiel:

Wie befremdlich würdest Du es empfinden wenn ich Dich fragen würde: "OhNobody ich frage Dich "HEUTE" ob Du mir den Widerspruch zwischen Jesaja 65, 17 und der Behauptung der Zeugen, dass das Paradies auf dieser uns bekannten Erde sein wird, erklären?

Das "HEUTE" in diesem Satz wäre doch völlig überflüssig! Dass man etwas heute sagt, muss man nicht erwähnen, denn natürlich sagt man alles, was man sagt, jeweils "heute".

Richtig ist daher die Satzstellung "OhNobody ich frage Dich ob Du mir HEUTE den Widerspruch ..... ok?

" Es ist eine Besonderheit der orientalischen Ausdrucksweise, dass man beim Geben eines Versprechens auch gleichzeitig den Tag erwähnt, an dem dies geschieht."

Das überzeugt nicht. Jesus datierte sein Versprechen nicht. Weder in Tag/ Jahr noch anderweitig. Das Wort "Heute" eignet sich auch nicht zur Herausstellung der Zeit, an dem ein Versprechen gemacht wird. Das wäre so unsinnig wie wenn Du auf einem Kaufvertrag anstelle des Datums lediglich das Wort "HEUTE" reinschreibst. Ich wiederhole deshalb: "natürlich sagt man alles, was man sagt, jeweils "heute". Jede andere Deutung ist doch unlogisch und überflüssig. Und gerade Jesus benutzte keine überflüssigen Worte.

2)

Du sagst:

Die Menschheit wird dann in Frieden und Glück auf EINER  paradiesischen Erde leben .....

Genau DIES ist der Glaube aller christlichen Konfessionen - mit Ausnahme jener der Zeugen Jehovas. Die Zeugen gehen davon aus dass die Geretteten auf DIESER Erde ewig leben werden und nicht auf EINER Erde.

Beweis:

Das Buch der Zeugen "Was lehrt uns die Bibel?", Auflage Dezember 2018, Verlag Wachturm Bibel Trakat-Gesellschaft, Seite 80, Nummer 24, Satz 7 "Doch die allermeisten Menschen werden zum Leben im Paradies auf DER Erde auferweckt werden." (also auf Der Erde wo wir gerade leben)

Hast Du Dir überlegt wo all diese 8 Milliarden heute Lebenden und vor allem die viel größere Anzahl der bereits Verstorbenen auf DIESER Erde Platz finden sollten? Das Paradies kann also nicht auf dieser Welt sein. Jesus selbst sagte "noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein." Das heißt, dass Verstorbene bereits jetzt schon im Paradies leben. Demnach kann das Paradies nicht auf dieser Welt sein. Denn dann würden wir ja ständig den Verstorbenen begegnen. Ich verweise auch auf Jesaja 65 Vers 17: "Alles mache ich neu: Einen neuen Himmel schaffe ich und eine neue Erde."

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OhNobody  15.04.2021, 04:17
@dasistnett

Auch ich danke Dir.

Du sprichst von „Zeugendogmatik“, übersiehst aber, dass Gelehrte lange vor der NWÜ die Sache mit dem Komma so sahen: „Ich sage Dir, heute wirst Du mit mir im Paradies sein“.

Und dass sie richtig lagen / liegen, geht aus dem Kontext der Bibel hervor. Jesus war drei Tage tot. Demnach konnte der Übeltäter nicht „heute“ mit Jesus im Paradies sein.

———

Zu Jesaja 65 Vers 17: "Alles mache ich neu: Einen neuen Himmel schaffe ich und eine neue Erde.":

Dieser Gedanke wird in 2. Petrus 3:13 aufgegriffen: „Wir erwarten aber, nach seiner Verheißung, neue Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt.“ (‭ELB71‬‬)

https://www.bible.com/58/2pe.3.13.elb71

In 2. Petrus 3:7 wird näher darauf eingegangen:

„Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch sein Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.“ (ELB71‬‬)

https://www.bible.com/58/2pe.3.7.elb71

Lehrt die Bibel hier, dass die Erde mit Feuer verbrannt wird?

Nein.

Um die Verse richtig zu verstehen, gilt es mehrere wichtige Punkte zu beachten:

— In der Bibel haben die Begriffe „Himmel“, „Erde“ und „Feuer“ mehr als nur eine Bedeutung.

Zum Beispiel heißt es in 1. Mose 11:1: „Die ganze Erde nun hatte weiterhin eine Sprache.“ Hier ist mit „Erde“ die menschliche Gesellschaft gemeint.

— Der Kontext von 2. Petrus 3:7 hilft, die Bedeutung der Begriffe Himmel, Erde und Feuer zu erkennen.

Vers 5 und 6 zieht eine Parallele zu der Zeit Noahs. Mit der Sintflut wurde zwar eine alte Welt vernichtet, aber es verschwand nicht unser Planet, sondern eine gewalttätige Gesellschaft oder „Erde“ (1. Mose 6:11).

Auch „Himmel“ wurden vernichtet, das heißt Personen, die damals die Gesellschaft beherrschten. Die Zerstörung galt also bösen Menschen, nicht dem Planet Erde.

Noah und seine Familie überlebten die Zerstörung der damaligen Welt und lebten nach der Flut auf der Erde weiter (1. Mose 8:15-18).

— Ähnlich wie die Sintflut wird auch die Vernichtung, oder das „Feuer“, aus 2. Petrus 3:7 das Ende böser Menschen bedeuten, nicht der Erde selbst. Gott verspricht „neue Himmel und eine neue Erde“ in denen „Gerechtigkeit wohnen“ wird (2. Petrus 3:13).

Die „neue Erde“, oder neue menschliche Gesellschaft, wird von einem „neuen Himmel“, einer neuen Führung, regiert werden – Gottes Königreich. Unter dieser Regierung wird die Erde wieder zu einem friedlichen Paradies werden (Offenbarung 21:1-4).

———

Wo befindet sich das von Christus verheißene Paradies — im Himmel oder auf der Erde?

Adam u. Eva sollten die ERDE zum Paradies machen. Himmlisches Leben war damals nicht vorgesehen. Als sie ihren Auftrag ablehnten und sich von Gott abwandten, sorgte Gott sofort für ein Mittel, damit sein Vorsatz, die Erde zum Paradies zu gestalten, dennoch Wirklichkeit wird. Dieses Mittel war Jesus (1. Mose 3:15 — die erste Prophezeiung in der Bibel).

Als Jesus auf die Erde kam, lehrte er uns im „Vater-Unser“ (Mat. 6:9-13) um das Kommen von Gottes Reich zu beten.

Dieses Königreich mit Jesus als König hat einen Regierungsauftrag: Den Willen Gottes im Himmel und auf der ERDE umzusetzen (Matthäus 6:10; Offenbarung 5:10).

Gottes Königreich wird über „Menschen aller Nationen, Völker und Sprachen“ auf der Erde regieren (Daniel 7:13, 14).

Jesus hat Mitregenten — gemäß Offb. 7:4 sind es 144 000 von der Erde „erkaufte“ Menschen.

Was werden die, die in den Himmel kommen, dort tun?

Zusammen mit Jesus werden sie 1 000 Jahre als Könige und Priester dienen (Offenbarung 5:9, 10; 20:6).

Sie werden die „neuen Himmel“ – oder die himmlische Regierung – bilden, die über die „neue Erde“ – oder die menschliche Gesellschaft – regieren.

Diese himmlischen Regenten werden dabei helfen, die gerechten Verhältnisse auf der Erde wiederherzustellen, die Gott ursprünglich für die Menschheit vorgesehen hatte (Jesaja 65:17; 2. Petrus 3:13).

Manche denken: Alle guten Menschen kommen in den Himmel.

Aber was sagt die Bibel?

Gott verspricht den meisten guten Menschen ewiges Leben auf der Erde (Psalm 37:11, 29, 34).

Jesus sagte: „Kein Mensch [ist] in den Himmel hinaufgestiegen“ (Johannes 3:13). Damit zeigte er, dass gute Menschen, die vor ihm gestorben sind – Menschen wie Abraham, Moses, Hiob und David –, nicht in den Himmel gekommen sind (Apostelgeschichte 2:29, 34). Stattdessen hatten sie die Hoffnung auf eine Auferstehung zu Leben auf der Erde (Hiob 14:13-15).

Die Auferstehung zu Leben im Himmel wird „die erste Auferstehung“ genannt (Offenbarung 20:6). Das zeigt, dass es noch eine weitere Auferstehung geben wird – und zwar auf der Erde.

Die Bibel lehrt, dass unter Gottes Königreich „der Tod ... nicht mehr sein [wird]“ (Offenbarung 21:3, 4). Dieses Versprechen muss sich auf die Erde beziehen, denn im Himmel gab es niemals Tod.

Ich hoffe, diese Ausführungen helfen Dir, ein klareres Bild von der biblischen Botschaft zu bekommen.

Liebe Grüsse ...

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dasistnett 
Fragesteller
 15.04.2021, 10:21
@OhNobody

Danke OhNobody, aber ein klares Bild vermittelt Deine Antwort mitnichten:

 "Jesus war drei Tage tot. Demnach konnte der Übeltäter nicht „heute“ mit Jesus im Paradies sein."

Jesus war nicht drei Tage tot. Jesus war sofort, "heute", im Paradies, zusammen mit dem gekreuzigten Verbrecher. Und zwar völlig unabhängig der beiden toten Körper. Lediglich die sterblichen Überreste Jesus befanden sich bis zum dritten Tag auf der Erde. So der Leichnam des Verbrechers sich weiterhin auf der Erde befand, nachdem drei Tage längst vergangen waren. Gott aber erweckte den Leichnam Jesus am dritten Tage vor aller Augen der Menschen zum Leben damit diese sehen, welche Wunder Gott vollbringt. Dies ist kein Argument gegen das Versprechen Jesus, dass er noch heute, also an seinem irdischen Todestag, zusammen mit dem Verbrecher tatsächlich ins Paradies kam. Denn die Auferweckung der toten Leiber ist dazu nicht Bedingung. Schließlich ist der Verbrecher längst im Paradies und hat das ewige Leben, obwohl dessen Knochen noch heute irgendwo vergraben sind.

Auch entkräften Deine Ausführungen nicht das Argument, dass ein Paradies auf DIESER Erde zu klein wäre für alle geretteten Menschen welche heute leben und seit Anbeginn der Menschheit (Homo sapiens) vor 200.000 Jahren lebten und gestorben sind. Diese Welt ist zu klein als Paradies. Das Paradies ist an einem anderen Ort, und hier beziehe ich mich auf Jesus: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt".

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Hallo Dasistnett,

bei dem Satz den Jesus sagte kommt es nur darauf an das Komma richtig zu setzen.

Im griechischen gibt es nämlich keine Interpunktion!

Lukas 23:42, 43 Dann sagte er: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst.“ Er erwiderte: „Ich versichere dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“

Stimmt das?

Klar.

An dem Tag starb Jesus und war tot.

Er war nicht am selben Tag im Himmel, denn die Himmelfahrt war ja erst viel später.

Auch war er ja am Todestag nicht auferstanden sondern erst etwa drei Tage später.

Er war so tot wie man nur sein kann. Und der reumütige Verbrecher neben ihm auch.

Wann wird der Verbrecher auferstehen? Kommen Sünder in den Himmel? Der Verbrecher wusste wo das verlorene Paradies war, auf der Erde. Und durch Christus Jesus wird der göttliche Vorsatz zur gegebenen Zeit tatsächlich verwirklicht werden, auch hier auf der Erde:

Apostelgeschichte 24:15 Ich setze meine Hoffnung auf Gott – und diese Männer haben dieselbe Hoffnung –, dass es eine Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten geben wird.

Wann? Ganz einfach:

Johannes 6:39, 40 Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat: dass ich von all denen, die er mir gegeben hat, keinen verliere, sondern dass ich sie am letzten Tag auferwecke. Denn der Wille meines Vaters ist, dass jeder, der den Sohn anerkennt und an ihn glaubt, ewiges Leben hat, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken.“

Jesus ist, wie die Bibel sagt Offenbarung 17:14 . . .weil es Herr der Herren und König der Könige ist. . . .

Und mit seiner Macht wird er dann von Himmel aus - gemeinsam mit der himmlischen Regierung über die Menschen auf der Erde herrschen und alle Dinge so herrichten, wie es der göttliche Vorsatz schon immer war.

Überleg mal, wer an der Seite von Jesus nur sein kann? Die Reihenfolge:

Gott Vater,

Sohn

Mensch

Damit ein Mensch in jeder Beziehung "neben Jesus" steht muss er vom Vater Jesu als Sohn angenommen und in den Himmel berufen sein (Kein Sohn kann jemanden adoptieren damit der sein Bruder ist).

Römer 8:15 . . .ihr habt einen Geist der Annahme an Sohnes Statt empfangen, durch welchen Geist wir ausrufen: „Ạbba, Vater!“ 

(ist zu Unterscheiden das sinngemäß alle Menschen "Kinder Gottes" - also von Ihm erschaffene Lebewesen sind.)

Wäre Jesus zugleich sein Vater dann wäre der Mensch wie Gott oder neben Gott? Unmöglich!

Der Vater entscheidet darüber ganz allein.

So spricht die Bibel von einer ersten und zweiten Auferstehung:

Offenbarung 20:6 Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über sie hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein, und sie werden während der 1 000 Jahre als Könige mit ihm regieren.

Das ist das, was alle Bibelübersetzungen sinngemäß gleichermaßen sagen.

Werden dann alle Menschen den wahren Gott anbeten?

Die Bibel sagt voraus:

Jesaja 11:9 . . .denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis JHWHs/Jehovas/Jahres, wie die Wasser das ganze Meer bedecken.

Mehr werde ich hier dazu nicht sagen.

Beste Grüße

Jens

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensives Bibelstudium ab 1992, gebe kostenlose Bibelkurse
dasistnett 
Fragesteller
 27.11.2021, 14:52

Danke. Jedoch ist Ihre Auslegung des Bibeltextes bedenklich:

Unstrittig ist doch, dass Jesus keine überflüssigen Worte gebrauchte. Weshalb sollte Jesus sagen "ich versichere Dir heute dass Du mit mir im Paradies sein wirst?" Zu welchem Zeitpunkt sollte er das denn sonst versichern? Morgen oder gestern? All das, was aktuell im Dialog mit einem Anwesenden gesprochen wird, wird selbstverständlich heute gesprochen.

Das ist heutzutage so wie es damals bei Jesus war. Weshalb also sollte Jesus betonen dass er das, was er gerade sagt, heute sagt?

Das wäre genau so unsinnig wie wenn Sie sagen würden: "ich versichere Ihnen heute, dass ich über Ihren Kommentar nachdenken werde". Das "heute" hätte dann keinen Sinn.

Vielmehr ergibt die Auslegung im Beispiel, dass Sie mitteilen wollen "ich versichere dass ich heute über Ihren Kommentar nachdenken werde.

Weiterhin ist nicht anzunehmen dass es sich mit "ich sage Dir heute" lediglich um eine damals übliche Redewendung, um ein rhetorisches Stilmittel seinerzeit handelte: Denn Jesus sagte bei keiner anderen Gelegenheit "wahrlich ich sage Dir heute..."

Deshalb ist anzunehmen dass Jesus mit "heute" den Zeitpunkt des Eintrittes ins Paradies meint, und nicht etwa den Zeitpunkt seiner Aussage.

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telemann2000  27.11.2021, 21:19
@dasistnett

Die Auslegungen der Zeugen Jehovas sind bedenklich. Sie versuchen damit, ihre hauseigenen Lehren zu stützen

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JensPeter  03.12.2021, 23:40
@dasistnett

Dann wäre Jesus also Deiner Ansicht nach als er starb in den Himmel gekommen, um dann wieder auf die Erde runter zu kommen um u.a. weitere Anweisungen zu geben um dann wider in den Himmel aufzufahren (Himmelfahrt).

Nö. Die Wiederkehr Jesu war das nicht.

Wegen dem Wort "Heute": In der Interlinearübersetzung findet sich an der Stelle das Wort "σημερον" was wörtlich übersetzt für "Tags" bedeutet, das ist griechisch.

In der ISA interlinear wird das wie folgt übersetzt:

And •Jesus said to him, "Verily, to you am I saying today, with Me shall you be in •paradise."

(Concordant Literal Version 2)

Nun die Konkordantes NT 6th Edition 1995 (KNT) Lk 23:43

Jesus antwortete ihm: "Wahrlich, dir sage Ich heute: Mit Mir wirst du im Paradiese sein!"

Nur soweit hier als Beweis, das ich damit nicht alleine das stehe und nicht nur Zeugen Jehovas das so sehen.

Wenn Jesus nicht wirklich gestorben wäre, dann dürfte man sich auch nicht auf seinen Opfertod berufen.

Kannst gern in andern Interlinearübersetzungen nachforschen. Kein Komma da!

"Heute" war der Verbrecher in sündigem Zustand. Ich freue mich für ihn.

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JensPeter  03.12.2021, 23:41
@JensPeter

Hier weiterer Stoff:

*** nwtsty Lukas: Studienanmerkungen zu Kapitel 23 ***

Jesus wurde nicht an seinem Todestag auferweckt, sondern erst am dritten Tag nach seinem Tod. Folglich konnte der Verbrecher nicht an demselben Tag, an dem Jesus mit ihm sprach, mit ihm im Paradies sein.

Mit dieser Ansicht stimmt eine syrische Übersetzung des Berichts von Lukas überein, die aus dem 5. Jh. stammt und als Cureton-Syrer oder Curetonianus bekannt ist. Die Wiedergabe dort lautet: „Amen, ich sage dir heute, dass du mit mir im Garten Eden sein wirst“ (F. C. Burkitt, The Curetonian Version of the Four Gospels, Cambridge 1904, Bd. 1). Interessant ist auch, dass frühe und spätere griechische Autoren und Kommentatoren durchblicken ließen, dass bezüglich dieser Textstelle Uneinigkeit herrschte. Hesychius von Jerusalem (4. und 5. Jh. u. Z.) beispielsweise schrieb zu Luk 23:43: „Einige [Handschriften] lesen tatsächlich auf diese Weise: ‚Amen, ich sage dir heute‘, und interpunktieren; dann fügen sie hinzu: ‚Du wirst mit mir im Paradiese sein‘“ (griechischer Text in Patrologiae Graecae, Bd. 93, Sp. 1432, 1433). Und Theophylaktos (11. und 12. Jh. u. Z.) erwähnte einige, die sich dafür aussprachen, „nach ‚heute‘ [zu] interpunktieren, sodass es wie folgt lautet: ‚Amen, ich sage dir heute‘, und dann fahren sie fort mit den Worten: ‚Du wirst mit mir im Paradiese sein‘“ (Patrologiae Graecae, Bd. 123, Sp. 1104). G. M. Lamsa schreibt in Die Evangelien in aramäischer Sicht (S. 353) zu dem Wort „heute“ in Luk 23:43: „In diesem Text [fällt] der Nachdruck auf das ‚heute‘, und die Übersetzung sollte folgendermaßen lauten: ‚Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein!‘ Diese Versicherung wurde an jenem Kreuzigungstage gegeben, während die Erfüllung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen wird. Es ist eine Besonderheit der orientalischen Ausdrucksweise, dass man beim Geben eines Versprechens auch gleichzeitig den Tag erwähnt, an dem dies geschieht. Dann ist die spätere Erfüllung auch mit aller Sicherheit gewährleistet.“ Die griechische Formulierung in Luk 23:43 könnte also eine semitische Ausdrucksweise widerspiegeln, mit der etwas bekräftigt wird. In den Hebräischen Schriften gibt es zahlreiche Beispiele für die idiomatische Verwendung von „heute“ in feierlichen Aussprüchen, wie etwa in Versprechen oder Geboten (5Mo 4:26; 6:6; 7:11; 8:1, 19; 30:15; Sach 9:12). Die genannten Punkte legen den Schluss nahe, dass Jesus mit dem Wort „heute“ nicht sagen wollte, wann der Verbrecher im Paradies sein würde, sondern dass er Nachdruck auf die Zeit legen wollte, zu der er das Versprechen gab.

Eine Reihe von Übersetzungen wie die von H. Schumacher, L. Reinhardt und W. Michaelis in Deutsch und die von Rotherham und Lamsa (Ausgabe 1933) in Englisch machen durch ihre Wiedergabe deutlich, dass mit dem Wort „heute“ die Zeit herausgestellt werden sollte, zu der das Versprechen gegeben wurde, und nicht, zu der es sich erfüllt. Ihre Wiedergaben lauten ähnlich wie die in der Neuen-Welt-Übersetzung.

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