Ist die Kirche überflüssig?

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Ob die Kirche überflüssig ist muss jede für sich entscheiden. Aber bevor du solchen Unsinn verbreitest solltest du besser recherchieren. Es heißt zum Beispiel nicht werfe einen Stein und du wirst mich spüren sondern wer ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein.

Rowal  02.11.2011, 00:55

Das hat doch mit Joh 8,7 "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!" nichts zu tun, sondern der Fragesteller bezieht sich auf das apokryphe Thomas-Evangelium logon 77.

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HektorPedo  02.11.2011, 14:39
@Rowal

So sieht's aus - die Stelle repräsentiert eher den Mystiker Jesus als den Sozialrevolutionär.

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Maik2  03.11.2011, 21:17
@HektorPedo

Für Gott ist allgegenwärtig brauche ich kein Thomasevangelium

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Rhotix  29.10.2017, 18:07

Naja wie von allen " guten Christen" zu erwarten..anstatt das Zitat zu prüfen wird gesagt:"Was ein Unsinn" DAS IST DIE KIRCHE ! Abschaffen diesen pedophilen und bevormundenden Verein sag ich da und endlich den glaube in/bei sich selbst suchen uns finden. Genau darum gehts ja quasi in diesem Zitat! Christen, Muslime egal was..alles was dir versucht seine Meinung und aufzuzeigen und dabei radikal ist gehört selbst radikal gejagt. 

#Nobodyneedschurch #findyourself

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Diese Meinung hast du wahrscheinlich von dem Film "Stigmata" aufgegriffen. Du meinst Satz 77 des apokryphen Thomas-Evangeliums:

"Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All, das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist bis zu mir ausgedehnt. Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet mich dort finden."

Das Thomas-Evangelium entspringt einer gnostischen Bewegung im 2. Jahrhundert. Der zweite Satz "Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet mich dort finden" ist aber noch nicht mal in der älteren Fassung überliefert, sondern erst aus einer sehr späten. Das Thomas-Evangelium beruht wahrscheinlich auf einer sehr alten Quelle (Quelle Q, aus der auch das Matthäus- und Lukas-Evangelium schöpfen), wurde aber stark im gnostischen Sinne interpretiert. Manche Gnostiker (die auch untereinander divergierten) hielten ja in der Tat eine Kirche nicht nur für überflüssig sondern sogar für schädlich, weil diese die Erkenntnis des Göttlichen in einem selbst eher behindert als fördert. Doch wurde diese Lehre bereits im 2. Jahrhundert von mehrern Kirchenschriftstellern als falsch erkannt (z.B. Irenäus von Lion, Tertullian) und verworfen. Auch wurden die Schriften zurecht nicht anerkannt (dazu gehört auch das Phillipus-Evangelium und erst recht das Judas-Evangelium usw.).

Gläubige Menschen brauchen die Kirche - Ungläubige nicht, zumindest nicht, solange es ihnen gut geht.

Für gläubige Menschen ist die Kirche als Institution und auch als Gebäude ein Stätte der Begegnung, ein Ort um gemeinsam Gottes Wort zu hören, zu beten, zu singen, zu seinem Lobpreis. Kirche ist also ein Ort der Freude. Man muß es nur "verschmeckt" haben. Vorher kann man sie nicht schätzen.

Nebenbei ist Kirche auch noch der "Bewahrer" von Gottes Wort und ein Fels in der Brandung gegen den Verfall der Gesellschaft. Jetzt habe ich noch gar nicht von ihren sozialen Werten gesprochen.

mayya77  02.11.2011, 10:11

Gläubige Menschen brauchen die Kirche - Ungläubige nicht, zumindest nicht, solange es ihnen gut geht.

Ach, und wenn es den Ungläubigen schlecht geht, rennen sie in die Kirchen und fangen an zu glauben und zu beten?

Nein! So kann es nicnt sein. Ungläubige sollen der Kirche ruhig fern bleiben - und tun das auch.

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pasmalle  02.11.2011, 15:47
@mayya77

Hast du eigentlich immer so blöde Kommentare? - Du scheinst dir besonders schlau vorzukommen mit deiner Kritik. Es ist mir durchaus auch klar, dass nicht alle Menschen in Not plötzlich fromm werden und in die Kirche rennen. Genau so gut gibt es aber welche, die durchaus in Not plötzlich ein offenes Ohr haben.

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mayya77  02.11.2011, 20:38
@pasmalle

Bist Du eigentlich immer so aggressiv? Du scheinst noch nicht bemerkt zu haben, dass ich überwiegend positive Kritiken bekomme für meine Aussagen.

Um Dich zu besänftigen: Deiner Ansicht konnte ich im Allgemeinen zustimmen, lediglich der erste Satz hat mich irritiert, weil ich mir nicnt vorstellen kann, dass glaubensferne Menschen in einer Notsituation plötzlich auf die Idee kommen, in die Kirche zu gehen.

Ungläubige werden nicnt deswegen plötzlich gläubig, weil es ihnen schlecht geht. Dazu benötigen sie noch zusätzliche Anreize, z.B. durch Menschen, die ihnen und der Kirche nahe stehen. Das ist übrigens auch ein Grund für die Erfolge vieler missionarisch aktiver Freikirchen und Sekten, die sich die Unzufriedenheit und die Notsituation von Menschen zunutze machen und ihnen scheinbar Lösungsansätze anbieten. Gefestigte Atheisten werden aber auch sie nicht überzeugen können.

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Sonnenschnauz  02.11.2011, 22:49
@mayya77

Warum sollte die Kirche in bestimmten Situationen, Notsituationen, nicht ein Dach bieten für solche, die ihr sonst relativ fremd sind?

Die ev. Kirche in der DDR hat das doch getan. Sie hat die Umweltgruppen und die Dissidenten willkommen geheißen. Die großen Demonstrationen gingen (z. B. in Leipzig) von der Kirche aus, führten zum Umbruch.

"Schwerter zu Pflugscharen" war solch eine Bewegung.

Wo sind diese Leute alle geblieben? Muss man immer nach dem messbaren Erfolg fragen? - Wenn Kirche "Volkskirche" ist und sein will, sollte sie zumindest offene Türen haben, wenn sie schon nicht selbst zu den Menschen geht. Wie will man denn Glauben und Unglauben in einer Volkskirche auseinanderdröseln?

Ich würde mich freuen, wenn es zu einem ernsthaften Gespräch zwischen Christen und Nichtchristen käme!

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mayya77  03.11.2011, 01:37
@Sonnenschnauz

Warum sollte die Kirche in bestimmten Situationen, Notsituationen, nicht ein Dach bieten für solche, die ihr sonst relativ fremd sind?

Tut sie doch: Wie viele Menschen, die christlich getauft sind, kommen denn noch in die Gottesdienste? Die Kirchen sind in Deutschland de facto schon lange keine Volkskirchen mehr. Die Chance, die durch die Montagsdemos mobilisierten Massen für die Kirche zu gewinnen, wurde verpasst. Die Kirchen (also wir) haben es versäumt, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.

Wir aktive Mitglieder der Großkirchen sollten erst einmal untereinander Einigkeit beweisen und damit eine Vorbildfunktion für unsere nicntchristlichen, vor allem aber unseren nicntreligiösen Mitbürger(innen) ausüben. Wir sollten aber auch denen Unterschlupf bieten (z. B. Kirchenasyl), die diesen Schutz nur bei uns finden. Das gilt selbstredend auch für nicntreligiöse Asylsuchende.

Andererseits sollten wir uns nicht ausnutzen lassen von denen, die ansonsten der Kirche den A.... zukehren und immer dann heuchelnd ankommen, wenn sie etwas von der Kirche in Anspruch nehmen wollen. Ein simples aber fast alltägliches Beispiel: In meiner Heimat gibt es noch sehr viele schöne alte Kirchen (mit Schwan drauf), die für Trauungen gerne in Anspruch genommen werden. Ist das Paar, das nicnt der Gemeinde angehört, dann erst glücklich getraut, verschwindet es auf Nimmerwiedersehen. Oft gehört auch einer der beiden nicnt mehr der Kirche an.

Vielleicht wäre ein geordneter Rückbau zu einer kleinen aber feinen Glaubensgemeinschaft besser als diese Heuchelei ...

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HerrHagen  03.11.2011, 06:30
@mayya77

An deinen Worten ist sicher was dran. Dennoch sollten wir (die die sich für gläubig und "besser" halten) uns daauf besinnen dass auch wir nur aus Gnade am Tisch des Herrn sitzen dürfen - und ebenso diese Gnade und Nachsicht für unsere Mitmenschen übrig haben - ohne zu meckern wenn die besagten Personen den Tisch wieder verlassen. Dein Zorn bringt dich nicht weiter. Liebe hingegen schon.

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mayya77  03.11.2011, 09:47
@HerrHagen

Wo siehst Du denn "Zorn" in meiner Aussage?

Selbst der wäre allzu berechtigt. Auch Jesus hat Heuchler verurteilt und aus Zorn im Tempel herumrandaliert.

Aus Liebe müsste ich die Heuchler vor ihrem geistlosen Verhalten warnen und konsequent sein, damit diese Heuchelei nicnt noch weiter um sich greift.

Ständige Nachsicht zu üben, das hat mit Liebe nicnts zu tun, sondern es zeugt von Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit.

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brilleXX  08.12.2011, 23:11
@mayya77

doch das passiert sehr oft. ich sags mal so, wenns "manchen" menschen gut geht, interessieren sie sich für gott nicht! man schätzt es nicht, es geht ja einem gut, und plötzlich wenn man in einer notlage ist, kommen so gedanken wie "oh gott bitte steh mir bei etc..."

passmale hat eher so etwas gemeint. nicht das man gleich in die kirche rennt, aaber plötzlich suchen solche menschen die hilfe von gott, aber sobald es ihnen wieder gut geht vergessen sie es.. wir sehen unser schönes leben als etwas normales an und schätzen es zu wenig...F*cK d**ch mayya77 ;) schön abend

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Ich glaube du bringst da einige Schriftstellen durcheinander. Ich vermute mal du meinst das Gott allgegenwärtig wäre. Und so ist es auch. Es wäre schlimm wenn man ihn nur im Kirchengebäude finden könnte. Aber Kirche als Institution hilft vielen Menschen.Gott ist überall, aber Menschen benötigen Symbole. Was spricht also dagegen das es für Menschen ein Haus des Herrn gibt, auch wenn Gott mit den Gläubigen immer mitgeht, auch wenn sie aus dem Kirchengebäude rausgehen? Gott ist allgegenwärtig aber Glaube ist leider nicht allgegenwärtig.Kirche ist ein gewisser Schutz vor Ablenkung und in einer Kirche fühlt man sich Gott einfach näher.Weil draussen allerhand Dinge auf einen einströmen, die nicht zu Gott gehören. Kirche bedeutet auch Gemeinschaft und gegenseitige Glaubensstärkung und u.U. soziale und wirtschaftliche Stärkung. Es ist nicht gut das der Mensch allein sei heisst es in der Bibel. Also: Nein Kirche ist nicht überflüssig.

Die Kirche ist nie überflüssig, da die Kirche Deine ersten Schritte in den Glauben begleitet. Was Du dann machst ist Deine Sache.