Würde sich Linux für mich lohnen?

najadann  21.05.2025, 16:26

welches Betriebssystem verwendest du, und wie alt ist dein PC?

Drago1988 
Beitragsersteller
 21.05.2025, 16:33

Windows 10 und mein PC ist gerade Mal 2 Monate alt.

18 Antworten

Ich bin mit Windows 10 auch nicht glücklich geworden und nachdem ich Windows 11 bei einem Familienmitglied eingerichtet habe, wusste ich, dass ich es nicht haben möchte. (Dieses Familienmitglied nutzt jetzt auch Linux, weil genervt von Windows 11. Und ist Ü60. Kommt wunderbar damit aus, nachdem ich einige Einstellungen geändert habe, z.B. größere Schrift, größere Icons, Automatische Updates, usw.)

Ich bin, vor ein paar Jahren, auf Linux Mint umgestiegen und hatte am Anfang Schwierigkeiten. Nicht, weil es kompliziert ist, sondern eher das Gegenteil. Vieles ist ab Werk dabei (PDF-Reader, Entpackungsprogramm, Musik-Player, Office-Software, Paint-Alternative, Bildbetrachter & Editor, usw.), sodass man nicht mehr viel nachinstallieren muss. Das kennt man von Windows etwas anders.

Das Problem ist eher, dass man das alles erst einmal herausfinden muss. Im Internet gibt es viele Tutorials, aber wenige für Anfänger, welche die einfachen Grundlagen zeigen. Das heisst: Man sollte ein bisschen Interesse und Zeit mitbringen. Und bevor man viele Programme nachinstalliert erst einmal schauen, was da überhaupt schon drauf ist.

Auch die Art und Weise wie man Programme installiert und aktualisiert, und dass man keine Treiber installieren muss, sondern einfach die Geräte anschließen und sie laufen (Wenn es denn die passenden Treiber bereits für Linux gibt und der PC / Laptop o.ä. nicht zu neu ist) ist für Windows 10-Nutzer erst einmal gewöhnungsbedürftig.

Es gibt viele Distributionen mit unterschiedlichen Benutzeroberflächen und unterschiedlichen Software-Paketen für verschiedene Zielgruppen. Manchmal funktioniert nicht jede Distribution, die man gerne hätte (z.B. wegen Kompatibilitätsproblemen, die man als Laie (noch) nicht lösen kann), sodass man sich für den Anfang 2-3 aussuchen sollte. Funktioniert die Eine nicht (oder sie gefällt nicht), versucht man die Nächste. Bitte lass dich nicht entmutigen, sollte es beim ersten Mal nicht klappen.

Für den Anfang geeignet wären z.B.:

  • Linux Mint Cinnamon (klassisch, ähnlich zu Windows)
  • Fedora Workstation (Modern, wie ChromeOS/macOS)
  • MX Linux (klassisch, Altbacken-Optik)

Hier kannst du einige davon im Browser ausprobieren, ohne etwas installieren zu müssen (eventuell nur in englischer Sprache) und dir einen ersten Eindruck verschaffen:

Gaming unter Linux ist ein Thema, bei dem man sich nicht einig werden kann. Falls du Steam nutzt, wirst du (nach ein paar Einstellungen im Programm) viele Windows-Spiele nutzen können. Aber manche laufen nicht. Eine Kompatibilitäts-Liste findest du hier:

Früher wurde auch bemängelt, dass Photoshop, Lightroom, Word usw. nicht unter Linux laufen. Das hat sich mittlerweile erledigt, da diese Programme online im Browser genutzt werden. So wie viele andere auch (WISO Steuer z.B.).

Hilfreiche Tipps & Anleitungen zur Installation, falls benötigt, findest du u.a. auf Youtube (z.B. bei Linux Guides).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auf Linux umzusteigen lohnt sich immer, wenn man nicht auf Programme angewiesen ist, die es unter Linux nicht gibt. Daher ist es für alle anderen hier mit Deinen Informationen nicht einschätzbar. Ich gebe Dir aber einen Tip, installiere auf Deinem Windowsrechner ein Virtualisierungsprogramm wie Virtualbox und in dem dann verschiedene Linuxdistributionen (für Umsteiger finde ich Mint-Linux am besten, aber probiere gern auch andere Distris aus). Dort kannst Du dann testen, ob Dein Bedarf an Programmen bedient wird, entweder durch Originale, oder entsprechenden Pendants (z.B. Libreoffice statt Microsoft Office). So gehst Du kein Risiko ein und kannst Dir die am Besten für Dich geeignete Distri finden.

Da du nichts zu deinen Anforderungen gesagt hast würde ich sagen, ja immer - wenn Windows ein Problem ist.

Du kannst verschiedene Linux Distributionen als Live System ausprobieren, oder zwei Betriebsysteme parallel installieren, wenn du erstmal nicht ganz auf Windows verzichten willst.

https://wiki.ubuntuusers.de/Dualboot/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein DAU mit Internet Zugang
Prinzipiell

lohnt sich der Wechsel immer, denn Linux ist ein Vergnügen zu benutzen, zumindest wenn man KDE + Wayland + Flatpaks + aktuelle Distribution benutzt. Also bspw. Solus, Fedora oder openSUSE Tumbleweed.

  • Benutzerfreundlichkeit
  • Anpassbarkeit in Design, Bedienung und App-Auswahl
  • kein Online-Account-Zwang
  • Keine KI Systeme, die alles Scannen, was man tut
  • keine Werbung im Betriebssystem
  • Updates für das gesamte System mit einem Klick
  • Software aus zuverlässigen, geprüften Quellen
  • Zukunftssicherheit durch offene Standards
  • Quelloffenheit als Grundlage für Vertrauen in Software

und vieles mehr. Das bietet kein anderes Betriebssystem.

ABER

Das hilft dir nicht, wenn es für dich absolut unabdingbare Programme gibt, die unter Linux nicht laufen. Deswegen:

Was benutzt du für spezielle Programme?

Und damit meine ich nicht ein Musikplayer, Browser oder Textverarbeitung. Die gibt es alle unter Linux und zumeist besser als unter Windows.

Aber was für SPEZIELLE Programme hast du, die du unbedingt brauchst?

Wie der alte Witz:

Anrufer: Ich habe Windows.
Support: Und?
Anrufer: Ich habe ein Problem.
Support: Das sagten Sie bereits.

1976ECO  21.05.2025, 16:25

Lieber Kamerad/in - dass was Du so beschreibst, ist sowas von oberflächlich bzw. an der Oberfläche kratzen, ein Sandkorn vom ganzen & ich als alter Linux Nutzer alias "Mandrake" aus den Achtzigern, kann dazu nur schmunzeln ^.^

julihan41  21.05.2025, 16:26
@1976ECO

Auf was beziehst du dich genau? Ohne genaue Anforderungen durch den FS kann ich kaum spezifisch werden.

PredatorWorks  22.05.2025, 03:58
@1976ECO

Wenn du jemanden auf eine einfache Frage mit Möglichkeiten bombardierst, dann wird er davon erschlagen. Es hilft auch niemanden wenn da quasi eine Flut auf einen zurollt, dann wird man nur überwältigt.

Ich hatte damals mit RedHat angefangen, dann Suse, dann habe ich eine ganze Zeit lang gar nichts mehr mit Linux gemacht. In der Uni habe ich dann erst wieder wirklich damit angefangen, weil in der Uni Linux-Rechner genutzt worden sind. Man hat dann auch gesehen welche Dinge damit so möglich sind. Man saß an einem Leistungsschwachen Terminal-Rechner und man hat auf dem Leistungsstarken Server gearbeitet.

Der normale Nutzer braucht ein gutes Office-Programm, eMail, Internet, etwas Grafikbearbeitung und dann oft noch Videobearbeitung. Das gibt es alles unter Linux, kann gut verwendet werden und das reicht für die Leute schon aus.

Man entdeckt dann noch seine Lieblings Musikprogramme, um Videos abzuspielen gibt es auch etliche Möglichkeiten und mit der Zeit sieht man dann dass man zum Beispiel ein kleines Fenster auf dem Desktop platzieren kann wo man den Videostream der Überwachungskamera sehen kann, so dass man den Briefkasten immer im Blick hat. Das Grundgerüst funktioniert für einen und mit der Zeit wächst man so in die Linuxwelt immer weiter rein.

Das musst du für dich selbst entscheiden, ob es sich lohnt. Jedenfalls musst du beachten, dass du dich in das neue System erst einmal einarbeiten musst und es jetzt nicht wie Windows funktioniert. Es ist also ein Sprung ins kalte Wasser, wenn du bislang noch keine Erfahrung mit Linux gemacht hast. Ebenso gibt es sehr viele Distributionen, die sich mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Da musst du natürlich erst einmal eine finden, die dir zusagt. Es ist aber so, dass man verschiedene Distributionen auch erst einmal live auf einem Stick ausprobieren kann, bevor du etwas installierst.

Ebenso musst du beachten, dass bestimmte Programme nicht unter Linux funktionieren. Oft findet man auch einen Ersatz (z.B. LibreOffice als Ersatz für MS Office), aber wenn man auf bestimmte Programme wirklich angewiesen ist, oder wenn du Spiele spielt, die es unter Linux nicht gibt, wird der Umstieg natürlich auch schwieriger. Abhilfe könnte da aber Dual Boot schaffen oder du richtest eine VM mit Windows ein.

Aber generell ist Linux schon eine gute Wahl. Du kannst dein System frei nach deiner Wahl anpassen und konfigurieren, dein Computer telefoniert nicht nach Hause zu Microsoft, musst kein Online-Konto einrichten, wirst nicht mit Werbung für Office 365, Edge, Bing, ... zugeballert und die Software ist meistens auch quelloffen, was Vertrauen schafft, ebenso können dadurch Sicherheitslücken schneller gefunden und geschlossen werden.


gonzo1233  22.05.2025, 19:34

Wer Programme für Linux sucht, kann auf die geniale Datenbank mit 127000 Einträgen zugreifen, den ursprünglichen Programmnamen angeben und dann bei der Filterauswahl "Linux" anklicken:
https://alternativeto.net/browse/all/

Mietzel237  22.05.2025, 19:42
@gonzo1233

Die Seite ist auf jeden Fall sehr toll und man findet dazu tolle Alternativen zu Windows-Programmen. Das Problem sind aber immer noch die Spiele. Es gibt da immer noch viele, die nicht mit Linux funktionieren.