Woran liegt das die Norweger ect kein Problem damit haben?

7 Antworten

In Schweden hat die stark sozialdemokratische Regierung ganz bewusst die Möglichkeit der Transparenz geschaffen um soziale also finanziellecUngleichheit sichtbar zu machen.

Andersrum dient der Begriff "Neiddebatte" und die Regel, "über Geld spricht man nicht" der Verschleierung von sozialer Ungleichheit. In der Sozialstrukturanalyse werden die Daten über hohe und sehr hohe Einkommen und erst recht bei den Vermögen immer dünner. Wenn die extremen Zuwächse, auch während der Weltwirtschaftskriese und Coronazeit, der Vermögen und die immer grösser werdende Schere der Vermögenverteilung sichtbar wird, umso grösser die Gefahr der Rückkehr zur sozialen Gerechtigkeit und der sozialen Marktwirtschaft im Sinne Wohlstand für alle.

Weil die Herrschenden Klasse (vlg.Bourdieu), viel mehr ökonomisches aber auch kulturelles und soziales Kapital besitzen, setzen sie die Standards, sagen was legetim Sprache ist, setzen Bankgeheimnisse durch, bestimmen was sich gehört und was eben nicht.

Schweden oder auch Norwegen zeigen aber das echte Demokratie und eine am Allgemeinwohl orientierte Politik und Gesellschaft möglich ist. Dazu muss als erstes deutlich werden: Der Habitus des interessenlosen Wohlgefallen lässt sich zwar als Made im Speck sorgenlos leben. Im Gespräch, in der Wirtschaft und Politik wollen die "Herrchenden ihre Interessen und das sind eben die immer perversen Vermögen verschleiern.

Sind die Standards gesetzt plappern die Mittelchicht diese Vorgaben nach.

Deine eigenen Einkommensverhältnisse kannst Du erzählen wem Du willst. Allgemein ist es verpönt, weil Deutschland eine historisch gewachsene Neidkultur hat, wo es gar nicht gut kommt, Leuten die weniger verdienen das eigene Einkommen unter die Nase zu reiben, schon das reine Zeigen daß man gut situiert ist, z.B. teures Auto, kann mit "Strafaktionen" von verkratztem Lack bis Abfackeln quittiert werden, es gibt immer irgendeinen fiesen, neidischen oder einfach asozialen Nachbarn der sich insgeheim für Robin Hood hält.

Deutsche Behörden sind an die Schweigepflicht gebunden, da kriegt man überhaupt keine Auskunft über andere Leute, und das ist auch gut so. Wer was wissen will, muß die Leute schon selber fragen, und ob die Antwort geben, hängt nicht zuletzt von der Intention des Fragestellers ab.

Die Norweger haben im Allgemeinen mit vielem weniger Probleme, als alle anderen Europäer. Man lebt dort um einiges offener und deswegen auch besser.

Helefant  02.02.2024, 18:57

Beim ersten Link geht es um Arbeitnehmer in Betrieben über 200 Angestellte. Anspruch auf Auskunft habe ich da nicht, sondern nur Kollegen. Der Arbeitgeber teilt dann nicht das Gehalt eines Kollegen mit, sondern den Median von sechs Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit.

Das karikiert Deine Aussage ist auch in Deutschland möglich natürlich!

Dein zweiter Link betrifft nicht 'die Öffentlichen' sondern die Öffentlich-Rechtlichen. Bei den Öffentlichen mit ihren festen Laufbahnen ist es oft ganz einfach, das Gehalt eines einzelnen rauszufinden.

Und das bei den Öffentlich-Rechtlichen ist mit Deinem ersten Link überhaupt nicht vergleichbar. Welcher Arbeitnehmer vereinnahmt denn Mehrwertsteuer?

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Es sorgt so für Transparenz
Zb ein mann und eine frau arbeiten in der gleichen Abteilung und der mann obwohl er halbtags arbeitet bekommt das gleiche wie die frau die vollzeit arbeitet

Eben nicht! Die Steuerliste zeigt nicht, was man verdient, sondern die Nettoeinkuenfte, d.h. was man nach zusaetzlichem Einkommen, z.B. Mieteinnahmen und Kapitalertraegen sowieso nach Abzug aller abzugsfaehigen Posten versteuern muss. Da kann bestensfalls bei einem Einkommen im Millionen-NOK-Bereich ein zu versteuerndes Einkommen auf Sozialhilfeniveau rauskommen.

Im uebrigen guckt man nicht anonym, was der Kollege zu versteuern hat, sondern der Kollege sieht, dass du nachgeguckt hast.