3 Antworten

Klassisch wurden (fossile) Energieträger verbrannt und man konnte maximal den Heizwert nutzen, entsprechend hat man sich immer auf diesen bezogen. Der Brennwert ist höher als der Heizwert, weil hier auch die Wärme des sonst ungenutzten Kondensats betrachtet wird.

Schaffe ich es also aus dem Kondensat ausreichend Wärme rückzugewinnen, dann kann ich bezogen auf den Heizwert über 100% erreichen.

Beispiel, mein Heizwert liege bei 11,8 KWh, der Brennwert bei 13,1 KWh, die Differenz beträgt 1,3 KWh. Wenn ich nun also etwa 11,5 KWh vom Heizwert direkt abgreife und nochmal 0,5 KWh vom Kondensat, dann erreiche ich mit 12 KWh (12/11,8) 101,7 % des enthaltenen Heizwertes.

Daß man sich nach wie vor auf den Heizwert bezieht liegt daran, daß es eben die Standardgröße ist und vergleichbar sein muß. 95% des Heizwertes sind eine andere Sache als 95% des Brennwertes, obwohl der Wirkungsgrad augenscheinlich erstmal die gleiche nominale Größe hat.

Möglich weil beim Heizwert die Wärme die bei Kondensation des Wasserdampfes im Abgases entsteht nicht berücksichtigt wird die aber bei Brennwertkesseln eben genutzt wird.

Physikalisch ist das natürlich Nonsens. Das kommt beim Gashandel daher, dass man früher einmal den 90%-gen Wirkungsgrad als Optimum betrachtete und als 100% verkaufte. Mit den Brennwertheizungen geht das dann rechnerisch über 100%.