Wird man mit teurerem Auto 'anders' Behandelt als mit 08/15 Kleinwagen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt drauf an. Mir ist es vor Jahren tatsächlich mehrfach passiert, dass ich als zahlungskräftiger Siebener-Kunde mit "gutem Namen" bei BMW nach Strich und Faden verar... werden sollte, wenn ich es nicht durch mein Interesse und Verständnis für Autos und Technik vor dem Bezahlen gemerkt hätte. Das war auch der springende Punkt, warum ich zu Mercedes zurückkehrte und ich habe es denen vom BMW-Haus auch mitgeteilt, dass ich mich nicht übervorteilen lasse.

Bei Mercedes bzw. bei meiner früheren Vertragswerkstätte war es ähnlich. Ich war als zahlungskräftiger, langjähriger Stammkunde registriert worden und fortan gab man sich offenbar keine Mühe mehr, weil es nach jedem Kundendienst Reklamationen und Schlamperei gab - bei Leuten, die jahrelang Top-Arbeit geleistet hatten. Ich habe denen mal meine Vermutung gesagt und mich einmal geweigert, eine wegen Schlamperei, durch die ein Defekt verursacht wurde, erforderliche Nacharbeit zu bezahlen - seither galt ich wohl als Meckerfritze und Erbsenzähler, der es zwar hat, aber sich nicht alles bieten lässt oder zu geizig ist, um sich über den Tisch ziehen zu lassen, was mich dann die Tippsen am Empfang spüren ließen.

Bei Opel hat es nie einen Unterschied gemacht, ich fuhr zwar den Omega mit Sechszylindern und damaliger Bestausstattung (Baujahr 2003), aber der Astra-Kunde wurde genauso herzlich und ehrlich behandelt und der Händler war mit allen "per Du".

Ich bin allerdings als junger Autofahrer mit einem gebraucht gekauften Audi 100 beim VAG-Partner in meiner Heimatstadt wie ein Bittsteller behandelt worden und man gab mir zu verstehen, dass ich nicht der Kunde sei, den man sich wünsche und einen über zehn Jahre alten Audi 100 eigentlich nicht mehr bei sich haben wolle. Andere Kunden wurden netter behandelt und ich wurde manchmal einfach "übergangen und übersehen", wenn ich ein Anliegen hatte. Ich habe da dann auch nie wieder gekauft. Einmal sagte der Meister, er habe jetzt keine Zeit bzw. Besseres zu tun, als sich um einen 100 zu kümmern (er hat "100" sehr herablassend betont) und es gäbe ja inzwischen schon den A6, was ich mit dem alten Auto wolle. Einmal war ich da und die Eltern einer ehemaligen Mitschülerin, die einen wenige Jahre alten Sharan fuhren und noch einen Polo 6N hatten, wurden herzlich umgarnt und sogar der Chef kam, ich wurde mehr abgefertigt und ein alter Opa mit einem Audi 80 Automatik wurde ebenso heimgeschickt, er solle vielleicht morgen wieder kommen, man habe "für einen 80" jetzt keine Zeit und andere Kunden. Das war grad so die Zeit, wo VW mit Phaeton, Passat W8 und ähnlichem Quatsch Furore machen wollte. Leider war ich mit um die 20 noch nicht so selbstbewusst wie heute, um es denen zu sagen.

Mit der Mercedes C-Klasse W202, die damals auch schon über zehn Jahre alt war, wurde ich bei einem markenoffenen Autohaus in meiner Heimatstadt nicht ernst genommen, weil ich da "erst" Mitte 20 war. Ich wollte Reifen kaufen und eine Inspektion durchführen lassen, weil es fußläufig erreichbar war. Mir sagte man damals, das sei so ein sympathisches Autohaus, da müsse man hingehen, die seien so nett und so locker und gar nicht teuer - zu mir waren sie sehr arrogant und es gab dumme Sprüche; man vermutete, ich habe durch den über zehn Jahre alten Wagen nicht das Geld, um mir die Dienste der Werkstatt leisten zu können und es gab auch Anspielungen in die Richtung "Ausländer". Eine Angestellte der Firma hat mir später privat gesteckt, der Chef habe ihr deswegen die Anweisung erteilt, mich hinzuhalten. Eine Bekannte mit einem älteren Fiesta hat da ähnliches erlebt und wurde ausgelacht; ein 85-Jähriger mit seinem Golf wurde ebenfalls belächelt und zugleich abgezockt, bis er es gemerkt hat und nicht mehr kam. Die haben sich ihre Kunden scheint's rausgesucht ... ich fand's demütigend und habe ihm das auch mal gesagt - als ich den BMW 728i hatte, besaß er nämlich die Chuzpe, mich dumm anzufaseln von der Seite her und ich habe ihm dann einen ziemlichen Einlauf gegeben, dass er ruhig war. Er grüßte mich dann nicht mehr.

Eine andere freie Werkstatt hätte mich mit dem Audi 100 fast fortgejagt bzw. weigerte sich mit süffisantem Kommentar zu meinem Audi, einen jungen Mann mit über zehn Jahre altem Audi zu bedienen (ich wollte da nach dem Weggang von VAG eine Inspektion durchführen lassen). Rund zehn Jahre später hatte ich nach einer unterwegs leider just vor deren Haus angegangenen Kontroll-Leuchte mit dem BMW 728i erneut die "Ehre" mit denen und obwohl sie ganz genau wussten, wen sie vor sich hatten und meinen Namen kannten, waren sie auf einmal so sch...freundlich und "herzlich", dass es mir fast schon peinlich war.

Meine aktuelle Mercedes E-Klasse bringe ich in eine gute freie Werkstatt, der die meisten Kunden "per Du" kennt und da ist alles okay, ist es egal, was du arbeitest, wie viel Geld du hast und was du für ein Auto fährst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei meiner damaligen Mercedes-Vertragswerkstatt habe ich das durchaus so empfunden. Unser Zweitwagen war ein 2004er Vaneo, ein älterer Gebrauchtwagen in gepflegtem Zustand und mit geringer Laufleistung. Leider wurde ich dort als jahrelang treuer Kunde zunehmend wie ein Bittsteller behandelt, der Service war immer weniger zufriedenstellend. Eines Tages führte ein Fehler der Werkstatt sogar zu einer Panne mitten auf der Autobahn, man reagierte äußerst unbemüht und versuchte sogar noch die Schuld abzuwälzen.

Bei VW habe ich meine Stammwerkstatt, in dem Autohaus habe ich meinen damals 6 Monate alten Golf im März 2011 als jungen Gebrauchtwagen gekauft und komme seitdem jedes Mal zum Service und zur HU. Bisher hat immer alles gepasst, die Mitarbeiter sind freundlich und zuvorkommend, man kennt sich mittlerweile und geht immer wieder gerne dorthin.

Es kommt auf die Werkstatt an, nicht aufs Auto!

In den Vertragswerkstätten auf alle Fälle, je neuer und teurer der Wagen, desto besser wird man behandelt.

Ja da wirst du in einen Extra Raum geführt wenn du die Reperaturrechnung bei einem guten Kaffee Serviert bekommst und du darfst dich setzten damit es dich nicht umhaut

SamieF 
Fragesteller
 15.06.2023, 15:40

Naja ich meinte nicht die Höhe der Rechnung sondern eben der Status...wer sich teures Auto lristen kann ist mehr Wert als der Arbeiter mit Kleinwagen.

So kommt es mir vor. Fast wie Privat und Gesetzlich Versichert....auch dieser Unterschied.

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Das kommt ganz drauf an.

Bei einer MB Vertragswerkstatt oder Porsche wirst du oftmals besser behandelt, weil du eben ein hochpreisiges Auto fährst.

Dafür kostet dort auch die Reparatur/ Service oftmals mehr.

Bei einer freien Werkstatt sind überwiegend alle gleich.

Manche bevorzugen Kunden mit hochpreisigen Fahrzeugen, weil dort die Reparatur meistens mehr Geld einbringen kann.

SamieF 
Fragesteller
 15.06.2023, 15:41

Ja kommt mir auch so vor....teures Auto = höhere Reparaturkosten= besserer 'gern gesehener' Kunde.

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Mmits  15.06.2023, 15:51
@SamieF

allgemein ist es oftmals auch ein größerer Aufwand oder die Teile sind viel teurer.

es gibt ja noch Kunden in Premiumsegment dieser Hersteller.

Keramikbremsen z.B. kosten mehr als das Auto vieler Leute 😂

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