Wieso mögen viele Deutsche nicht, auf Englisch angesprochen zu werden?
Ich sah diese Bewertung auf Englisch:
Das Benehmen der jungen Bäckerin war sehr unhöflich gegenüber den ausländischen Studenten. Die Studenten haben sie etwas auf Englisch gefragt, sie wollten wissen woraus ein Stück Gebäck hergestellt ist und die Verkäuferin hat diese laut angeschrien mit dem Wort DEUTSCH.
10 Antworten
Gerade in Studentenvierteln wird viel englisch untereinander bei Studenten gesprochen, weil es alle verstehen und es einfacher für die Verständigung ist. Von einer Bäckereifachverkäuferin zu erwarten, dass ihr das ebenso leicht fällt, führt dann zu so einer Reaktion.
Sicher wird die Bäckereifachverkäuferin in der Schule Grundkenntnisse in Englisch erlernt haben, doch die Studenten können alle gut deutsch, sonst würden diese nicht in Deutschland studieren. Wenn die nun ständig auf englisch angeredet wird und das auch noch mit spezielleren Frage, dann ist es menschlich, dass sie genervt ist.
Wenn ich im Ausland bin und die Sprache nicht kann, lerne ich in der Regel zumindest den Satz "Sprechen Sie englisch?" - ich finde es schon unhöflich, wie manche englische Muttersprachler durch die Welt gehen und einfach ganz selbstverständlich überall englisch quatschen, als gebe es keine anderen Sprachen.
Wenn es sich nicht-englische-Muttersprachler handelt, sondern z.B. um Italiener oder Polen, die englisch sprechen, habe ich da meistens mehr Toleranz... die geben sich dann ja zumindest Mühe, eine Verständigung zu erreichen.
Weil wir innerhalb der BRD eine eigene Sprache haben, die gepflegt werden muss. In Kontakt mit der Außenwelt oder bei Touristen kann Englisch gern als Handels-/Kontaktsprache angesehen werden. Ohne fies ginge es auch nicht.
Aber Englisch ist für mich keine Binnensprache für Leute, die hier dauerhaft wohnen wollen.
Den Respekt vor der(en) Heimatsprache habe ich auch vor oder besser gesagt in anderen Ländern.
Wahrscheinlich, weil sie mit einer Antwort auf Englisch offengelegt hätte, dass sie schlicht kein Englisch kann.
Daraus aber "auf viele Deutsche" zu schließen, ist aber Unsinn.
In anderen Laendern ist Englisch eher Standard und ein Zeichen von Bildung.
Ist doch bei uns nicht anders. Trotzdem ist ein solcher Einzelfall kein Hinweis auf "viele".
Man kann nicht von einer Ausnahme auf die Allgemeinheit schließen.
Ich mache es z.B. so, dass ich fremdländisch aussehende Menschen erst auf Deutsch anrede. Versteht mich mein Gegenüber nicht, dann frage ich die Person auf Englisch, ob sie diese Sprache versteht. Klappt meistens und beseitigt Sprachbarrieren.
Und es wäre ja blöd, wenn mich jemand, der kein Deutsch kann, auf Deutsch fragt, ob ich Deutsch spreche. Warum sollte also ein Brite nicht auf Englisch eine Frage stellen, wenn er kein Deutsch kann?
Aber mal ehrlich: Ich wundere mich ständig darüber, welche Pfeifen manchmal im Kundenkontakt arbeiten, obwohl sie dafür absolut ungeeignet sind. Manche Reaktionen sind einfach nur geschäftsschädigend.
Naja, von einer Bäckereifachverkäuferin zu verlangen, Backwarenzutaten auf Englisch runterzuleiern finde ich schon eine ungerechtfertigte Maximalforderung.
Dann kann man trotzdem freundlich bleiben. Und wenn man pfiffig ist, dann lässt man sich das vom Smartphone übersetzen.
...und den Chef bitten, schriftlich eine Zutatenliste in Englisch zu verfassen zum Auslegen.
Ich sah vorher, dass ein Deutscher sich beschwert, dass er am Arbeitsplatz von indischen Mitarbeiterin auf Englisch angelabert wird.
Viele Deutschen fühlen sich unwohl dabei.
In anderen Laendern ist Englisch eher Standard und ein Zeichen von Bildung.