Wieso macht Deutschland keine Militärparaden mehr?

5 Antworten

Weil die keinen Nutzen haben.

Auf der anderen Seite kosten die Unmengen an Geld, Zeit und Personal. Nur für das Üben der Marschformationen kannst du gern mal 2 Wochen einplanen.

Das sind Ressourcen die man an anderer Stelle weit besser verwenden kann.

Davon abgesehen hat Deutschland auch keine Traditionen hinsichtlich Militärparaden wie z.B. Frankreich am Tag des 14. Juli.

Es gibt Militärparaden, z B.den großen Zapfenstreich,welcher zumindest Ähnlichkeiten hat.

Ansonsten: Militärparaden sind kostspielig,ohne Nutzen und gewinnen keine Kriege.

Wozu sollte das gut sein?
Zu Unterhaltungszwecken?

Die Bundeswehr macht z.B. den "Großen Zapfenstreich", da müssen die Soldaten ziemlich lange rumstehen. Beim Bund empfand ich dieses Rumstehen als nicht sonderlich sinnvoll (ist auch nicht sehr gesund).

Eigene Tradition durch (Um)Brüche

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Typische Militärparade anlässlich der Gründung der DDR

Die letzten Militärparaden fanden ja in der sterbenden DDR statt, dort waren diese seit der Wiederbewaffnung Ost einerseits die Fortsetzung traditioneller, deutscher, aber vor allem typisch sozialistisch geprägter Paraden wie die in allen Ländern des Ostblocks abgehalten worden.

Eine Militäroarade dient immer der Präsentation eigener Stärke nach außen, als auch nach innen, sowie auch als Zeichen für die Verbundenheit des Staates/Volkes mit ihren Streitkräften.

Während in der DDR zahlreiche Traditionen der Wehrmacht übernommen und sozialistisch umgedeutet wurden, zusätzlich mit einer totalitären Ideologie verschweißt wurde, ging die Bundesrepublik einen anderen und wie ich finde, besseren Weg.

Die Bundeswehr sollte Teil der Bürger bleiben, Bürger in Uniform - Innere Führung: Alles nagelneue und wirklich großartige Ideen! Schon von diesem Standpunkt aus waren Paraden alter Art etwas deplatziert, wenn auch nicht unvereinbar.

Viel eher dürfte der pazifistische Charakter der Nachkriegsrepublik ausschlaggebend gewesen sein, die Bundeswehr als ausdrücklich defensive (wenn auch stark mit Vorwärtsverteidigung durch große Panzerverbände) Armee sollte nicht wieder protzend zur Schau gestellt werden. Dazu: die Menschen hatten in den frühen Jahren der Bundesrepublik alle den Weltkrieg noch miterlebt oder gar mitgemacht und quer durch alle politischen Lager genug Militär für ihr Leben gesehen. Militärparaden waren damals einfach nicht gewollt.

Aus dieser Melange entwickelte sich eben nach und nach eine ganz neue Tradition, die zwar durchaus Elemente alter Militärphilosophien enthielt, auch die der Wehrmacht natürlich, aber sich doch sehr stark gewandelt hatte.

Ja, man könnte sich schon eine Wachablösung vor einem Denkmal für unsere Gefallenen der Weltkrieg äe und heute vorstellen, aber das wäre es in meinen Augen auch schon.

Hinzu kommt, dass durch die verlorenen Kriege auch keine alten Regimenter mehr existieren, die sich wie bei den Franzosen sehr weit zurück führen lassen. Also auch keine alten Uniformen mehr mit Säbel und zu Pferde, was ich tatsächlich etwas schade finde. Das Älteste sind die alten K98k Gewehre des Wachbattalions, welches ein kleines Relikt ist.

Ich finde nicht, dass das heute in unser Land passt. Andere Länder haben ihre eigene, ungebrochen Tradition, das ist ok. Wir haben die unsrige.

PS

Wenn du heute alte deutsche Militärparaden und modernisierte aber sehr traditionelle deutsche Uniformen in Paraden sehen möchtest, schau nach Chile:

https://youtu.be/wJAL_OR8-MY

 - (Psychologie, Recht, Politik)

Militärparaden sind in einigen Ländern wie Frankreich, China oder Russland üblich (also meistens: Dikaturen und Militärliebende Nationen) , aber in anderen Ländern wie Deutschland oder den USA selten oder gar nicht vorhanden. Es gibt verschiedene mögliche Gründe, warum man keine Militärparaden (mehr) macht. Deutschland hat doch eine schwierige Geschichte mit dem Militarismus und dem Nationalismus, die zu zwei Weltkriegen und dem Holocaust geführt haben. Viele Deutsche empfinden Militärparaden als unangemessen, geschmacklos oder provokativ, die an dunkle Zeiten erinnern oder negative Reaktionen von anderen Ländern hervorrufen könnten. Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie, die die zivile Kontrolle über das Militär betont. Die Bundeswehr ist kein Selbstzweck, sondern dient dem Frieden und der Sicherheit im Rahmen der NATO und der EU. Militärparaden könnten als ein Zeichen von Machtanspruch oder Aggression interpretiert werden, die nicht zu den Werten und Zielen Deutschlands passen. Deutschland hat eine ganz andere Kultur der Anerkennung und Wertschätzung seiner Soldaten.


bachforelle49  01.04.2023, 12:32

wollte ich heute eine Eintrittskarte für Bundeswehrmarschmusikparade online im Herbst besorgen wollen, wäre alles ausverkauft . . da wird scheinbar wieder mal was kräftig durcheinander gewürfelt, oder Neujahrskonzert mit Marschmusik usw .

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WanderlustWiz  01.04.2023, 12:37
@bachforelle49

Wenn du meinst. Militäraktionen gibt es bei Staatsbesuchen in Berlin ständig. Auch bei Charles gab es ja jetzt eine musikalische Begrüßung durch die Bundeswehr am Brandenburger Tor.

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