Wieso diese Doppelmoral bei der LGBTQ+ Community?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, die Gruppe ist hier durchaus gespalten. Du hast hier außerdem ein ganz menschliches Problem. Gib einer Person oder Gruppe Macht und sie wird sie missbrauchen. Schau dir z.B BLM an. Eine absolut nachvollziehbare Grundidee, die jetzt damit endet, dass die "Anführer" Multimillionäre sind, die diverse Villen besitzen, und z.B ihrem Bruder für 800k Dollar einen "Beraterjob" verschaffen, den sie von Spenden bezahlen.

Im Falle der LGBTQ+ community hast du das Problem, dass die extremeren Anteile dieser Gruppe gemerkt haben, dass sie mit wütendem Aufstampfen, Tränen und viel Geschrei bekommen, was sie wollen.

JK Rowling ist so ein wunderschönes Beispiel, hier gibt es sehr viel eingebildete Anti-Trans Diskriminierung, die so gar nicht existiert. Rowling führt, in ihrer Rolle als Feministin diverse potenzielle Probleme an, die gewisse Transaktivisten per se als Angriff werten. Dabei gibt es schon Transfrauen, die im Frauengefängnis andere Frauen geschwängert haben, ihre Bedenken sind also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Selbst wenn sie es wären, der schiere, blanke brutale Hass, der ihr entgegenströmt, ist angst- und besorgniserregend!

Dasselbe hast du mit Dave Chappelle, wo sich die Trans-Community massiv aufgeregt hat und sich schreiend auf den Boden geworfen hat und verlangt hat, ihn zu canceln - was zum Glück nicht passiert ist - und ich habe einen hervorragenden Comedian kennengelernt, der definitiv NICHT gegen Transpersonen hetzt.

Kurzum: Für diesen Anteil der Community - und sie sind nicht alle so - ist es ein Machtrausch. Leute zu zwingen, sie mit frei gewählten Pronomen ansprechen zu müssen, oh Junge, was glaubst du, was sowas für Menschen bedeutet, die noch nie Macht über andere hatten? Die gleichzeitige Intoleranz entlarvt sie natürlich als das, was sie sind. Schon das kleine "Experiment" mit "Super-Straight" hat ja viele zum Meltdown gebracht, und ja, ich weiß, da waren auch böse Rechte dabei, die das mitgeprägt haben, aber dennoch ist es ein klasse Anschauungsbeispiel, wie lange die Toleranz geht: So lange, bis man nicht mehr zustimmt.

Das Problem ist das Verschieben des Goalpostes. Wenn man beginnt, jedewede Kritik - sachlich und nüchtern, oder schlichtes Desinteresse (Es gibt Transleute, die beschimpfen z.b Männer, die keinen potenziellen Sex mit einer "Frau" haben möchten, die einen Penis hat - das wäre dann TRansphob) sofort als "Hass" zu verstehen, hat man ein gewaltiges Problem.

DerJonas825 
Fragesteller
 10.11.2022, 12:01

Einer der wenigen Antworten die wirklich auf die Frage eingehen und sich nicht hinter der "Diskriminierungsschiene" verstecken.

Danke für die tolle Antwort!

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Mayahuel  10.11.2022, 18:21
JK Rowling ist so ein wunderschönes Beispiel

Sie ist eine TERF. Für sie ist eine Transfrau ein Mann in Frauenkleidern. Sie spricht also der Transfrau ihre Identität ab.

Dasselbe hast du mit Dave Chappelle,

Er sagt, er sei im "Team TERF".

Beide sprechen also Transfrauen ihre Identität ab. Da muss man halt mit Reaktionen rechnen.

Wenn jemand Ukrainer als Russen bezeichnet, gibt es auch entsprechende Reaktionen.

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Winterlimonade  10.11.2022, 18:45
@Mayahuel

TERF ist so ein Kampfwort, das kann man nicht ernst nehmen. Chappelle macht hier das einzig richtige, er nimmt dem Wort die Macht. Es ist eine verunglimpfung für alle "die nicht mit uns sind, die sind gegen uns!" quasi eine andere Variante von "Du Nazi!"

Inwieweit jetzt eine Transfrau ein Mann in Frauenkleidern ist, sollte differenziert werden. Achtung, überspitztes Beispiel: Ist Klaus-Rüdiger, bärtiger Trucker mit Vollbart, eine Frau, sobald er sagt: "So, heute bin ich Klausine!" und in einen Rock schlüpft und sich einen Lidschatten zieht?

Ich bin mir sehr sicher, dass Chappelle keiner Transfrau Post-OP ihre Identität abspricht. Er hat ein paar Witze über eine Trans-Frau gemacht, die seine Freundin war. Das alleine hat schon einigen übersensiblen "Sei für mich, sonst bist du mein Feind" Personen gereicht, ihn abzustempeln.

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Winterlimonade  10.11.2022, 19:41
@Mayahuel

Hast du dir mal seine Shows angesehen? Ich wäre an seiner Stelle auch angenervt, wenn mir ständig so ein Unsinn vorgeworfen wird - dann würde ich auch sagen, ich bin im "anderen Team."

Du könntest auch mal auf mein Beispiel oben eingehen. Wie würdest du das sehen? Reicht die bloße Entscheidung? Ist man schon Transfeindlich oder Terf, wenn man einem bärtigen Trucker mit Penis abspricht, eine Frau zu sein, wenn der es so entscheidet?

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Gähn.

Anscheinend fehlt dir die Bildung, zu realisieren, dass Meinungsfreiheit keine Einbahnstraße ist und auch niemanden davor schützt, selber kritisiert zu werden, wenn er das mit anderen tut. Auch dann nicht, wenn man eine rechte, menschenfeindliche Position einnimmt wie z.B. Rowling.

Winterlimonade  10.11.2022, 13:29

Das tut sie gar nicht, ich weiß nicht, wie man darauf kommt.

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Weil man die Ablehnung von Liebe, Bildung und Menschenrechte der anderen nicht tolerieren muss. Für die Intoleranz, Diskriminierung, Diskreditierung, Diffamierung, Degradierung und was alles so in Katar etc passiert habe ich null Verständnis und sehe es nicht ein, dass man sich dem beugen muss.

Und wo wird bitte gehetzt? Wo ist man bitte aggressiv? Du verwechselst Bildung vermitteln und für Menschenrechte zu sein mit Hetzen und Homophobie.

DerJonas825 
Fragesteller
 10.11.2022, 18:49

Aha, also ist deiner Meinungsnach ok dass alle ihr maul halten sollen gegen LGBTQ + ABER sie sind die einzigen die austeilen dürfen? Merkst du eigentlich noch was?

Du bist meiner Frage wie einige andere Nutzer mit der "Diskriminierungsopferschiene" ausgewichen um nicht die Karten auf den Tisch zu legen und eine plausible Antwort zu geben.

Ein anderer Nutzer hat es hier komplett auf den Punkt gebracht und ist nicht auf die Diskriminierungsschiene ausgewichen.

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JapaneseAnime  10.11.2022, 19:29
@DerJonas825

Wo bitteschön habe ich erwähnt, dass jeder, der Intoleranz, Ablehnung, Diffamierung, Diskreditierung oder sonstiges in Richtung Verletzung von Menschenrechte erfährt nichts sagen soll und Intoleranz hinnehmen muss? Richtig nirgendwo. Wo bitteschön habe ich explizit erwähnt, dass Queere alles sagen dürfen? Habe ich erwähnt, dass Queere jemanden wegen der Haut fertig machen dürfen? Nein. Habe ich erwähnt, dass Queere Heteros für die Heterosexualität verurteilen dürfen? Nein. Habe ich erwähnt, dass Queere gegen jemanden sein dürfen, der nicht aus Deutschland kommt? Nein. Habe ich- ich könnte es so weiter machen. Ob jemand queer ist oder nicht queer, das ist schei- egal. Es geht darum, dass sich niemand gefallen lassen muss wegen der sexuellen Orientierung gemobbt, geschlagen, bespuckt, beleidigt, diskriminiert und ähnliches zu werden. Punkt.

Und nur mal so. Queerfeindlichkeit ist ganz einfach Verletzung von Menschenrechte. Da kannst du Akrobatik machen und es ändert nichts an der Wahrheit.

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Ich finde jetzt das manchmal aufdringliche Verhalten von Leuten aus dieser Community bei weitem nicht so hetzerisch wie das, was ich aus der braunen ecke zu lesen und zu hören bekomme.

Ich komme damit klar und ich habe auch nicht den Anspruch, dass LGBTQ-Leute meine Meinung immer teilen müssen oder ich die ihrige.

Auseinandersetzung gehört zum Wesen einer Gesellschaft und die wird nicht nur immer piano und besonnen geführt.

Die Anhänger dieser Community beanspruchen die allgemeine Meinungsfreiheit, dass sie sagen dürfen was sie wollen.

Quatsch. Keine Ahnung wie du überhaupt darauf kommst. So gut wie keiner würde zB Hetze gegen cis-Heterosexuelle gut finden (weshalb diese auch nicht vorkommt).

In dem Moment jedoch, wo jemand der nicht ihrer Meinung ist und dieser folgt, wird gehetzt was das Zeug hält.

Es wird nicht gehetzt, es wird widersprochen. Ja, Leute haben das Recht queerfeindlichen Blödsinn zu reden. Genauso haben Leute das Recht auf diesen Blödsinn mit Kritik zu reagieren.

DerJonas825 
Fragesteller
 10.11.2022, 18:54

Nein es wird gehetzt. In dem Moment wo man anfängt organisiert die Leben von Personen des öffentlichen Lebens systematisch kaputt machen zu wollen, ist es deutliche hetze.

Und das kommt öfters bei der LGBTQ+ Community, nicht von oder bei der Gegenseite.

Schonwieder ein ausweichen auf die Diskriminierungsschiene. Anstatt konkret auf die Frage der Doppelmoral einzugehen, wird wieder verteidigt was das Zeug hält.

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