Das nennt sich auch "rebranding" - viel ändern kann man nicht, ohne dass man tausend neue Baustellen - und Kostenfresser - aufmacht.
Wir sind uns wohl (hoffentlich) alle einig, dass eine der Grundpfeiler und Vorzüge unseres Systems ist, dass wir auch den ärmsten helfen - und auch denen, "die nicht können." Wir lassen niemanden verhungern und verelenden - zumindest nicht aus Prinzip oder als Form der bewussten Handlung. Dass unser System nicht perfekt ist - geschenkt, das weiß ich - dennoch ist unser System besser als alle anderen, zumindest im großen und ganzen.
Allerdings finde ich auch, dass "fördern und fordern" mehr praktiziert werden muss. Aktuell sieht es, so mein Eindruck, dass man schon sehr viel tun muss, um sanktioniert zu werden - und es stellt sich eben die berechtigte Frage: "Warum muss ich vollzeit arbeiten, wenn ich teilzeit arbeiten und aufstocken kann?" Die berühmte Rechnung, die aktuell herumgeht, ist ein schönes Beispiel.
Weiten wir das mal aus: Wenn jemand, der realistisch betrachtet, aufgrund seiner mangelnden Bildung, Ehrgeiz und kognitiven Fähigkeiten kaum über "Mindestlohn" und "rückenbrechende Jobs" rauskommt, wieso sollte der nicht "das System spielen" und Grundsicherung beantragen, wenn am Ende praktisch dassele im Geldbeutel ist?
Viele werden hier - zu recht - wütend. Allerdings ist doch die Frage: "Arbeit um der Arbeit willen" oder "Ich gebe was der Gesellschaft zurück" - zählt das noch? Wenn ich sehe, wie sich die "Gesellschaft" aktuell so massiv zum schlechteren entwickelt - Stichwort Migration, Stichwort Innere Sicherheit, Stichwort Rente, Stichwort Lebenserhaltung, warum sollte ich dieser Gesellschaft was zurückgeben? Andere liegen "auf der faulen Haut" und bekommen dasslebe wie ich, der den ganzen tag Pakete ausfährt, oder auf der Baustelle schuftet? Schön blöd, wer das mitmacht.
Ich kann diese Leute also einerseits verstehen - ich würde, wenn ich vor der Wahl stünde, wahrscheinlich ehrlicherweise auch eher Bürgergeld beziehen, zumindest wenn ich die gleichen, schlechten Voraussetzungen hätte, wie viele, die es betrifft.
Das Problem ist nur, dass das System das nicht trägt. Die massive Migration in den letzten 10+ Jahren hat uns wenig echte "Fachkräfte" eingebracht, sondern sehr viel mehr Leistungsbezieher, was schlicht kostet, aber nichts bringt. Wenn wir uns die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt anschauen, wird es sogar noch sehr viel schlimmer werden - denn die ganzen "Scheißjobs" werden, mindestens mittelfristig, ersetzt werden durch Maschinen und KI. Man braucht keine 20 Putzkräfte mehr, wenn 2 reichen und die entsprechenden Maschinen. Callcenter ebenso. Paketausfahren wird ebenfalls mittel- und langfristig automatisiert werden, genau wie Logistik in Lagerhäusern. In China stehen die ersten "Dark-Factories" schon - alles finster, weil keine Menschen mehr darin areiten, sondern nur noch Roboter. Sicher, wir sind hier in Deutschland, da dauert das alles noch, aber am Ende haben wir eine gewaltige "Unterschicht" die sich durch Bürgergeld ein stabiles Leben ermöglicht (es muss immer so viel sein, dass sie nicht mit Mistgabel und Fackel den Aufstand proben) während die Arbeiterschicht darüber sich fragt: "Die machen gar nichts, ich buckel und am Ende hat der einen größeren Fernseher und Auto als ich? Na danke!" Der "Apell an die Gemeinschaft zu denken" funktioniert eben nur bis zu einem gewissen Punkt, und wenn wir schon heute knapp 50% NIchtdeutsche Bürgergeldempfänger haben, werden die uns den Mittelfinger zeigen, wenn wir sie bitten, für dasselbe Geld einen Job zu machen, und dabei an Deutschland zu denken.
Was ist also die Lösung? Bürgergeld reduzieren? Es praktisch komplett auf "Bezahlkarte" umzustellen? Dann haben wir sofort den Vorwurf der "Nichtbeteiligung am öffentlichen Leben" an der Backe. Moment, wir haben ja ein schönes Wort dafür: "Teilhabe".
Kurzum, das Problem lässt sich durch ein "Rebranding" nicht lösen, im Gegenteil. Niemand würde sich trauen, Bürgergeldempfänger in kleine 30 qm² Wohnungen abzuschieben, die in anonymen Großbetonburgen liegen. Andererseits fragt sich deer Schichtarbeiter mit einem oder zwei Kindern, wie es sein kann, dass die zugezogene Großfamilie mehrere tausend Euro im Monat fürs Nichtstun bekommt - gerne wird dann argumentiert "Rechne doch nach, pro kind ..." und unterm Strich mag das sogar stimmen - aber am Ende wird von dem Geld eben dann doch der große Fernseher, das dicke Auto und sonstiges gekauft - und die Kinder tragen die alten Sachen der Geschwister auf und der Lebensstandard der Großfamilie ist am Ende sehr viel höher, als die der Arbeiterfamilie. Und wozu führt das? Ablehnung. Neid. Hass.
Am Ende steht die Frage: Kapituliert zuerst das System, oder die Bürger?