Wieder zurückziehen oder Ausbildung abbrechen & wieder weiter Studieren?

3 Antworten

Hi,

ich würde dir empfehlen, die Ausbildung erst einmal zu beenden.

ich habe hier kein „Leben“ -> ich gehe arbeiten, komme nach Hause esse, trinke & schlafe dann

Dass die Arbeit bei einer 40h-Tätigkeit nicht mehr so viel Platz für Freizeit lässt, ist im Berufsleben halt so, aber auch im naturwissenschaftlichen Studium gibt es Zeiten, in denen ein Alltag genauso aussieht wenn man Morgens zur Vorlesung geht anschließend bis Abends im Labor steht. Übrigens auch in der Selbstständigkeit kann es solche Zeiten geben, auch wenn man eigentlich genug Mitarbeiter hat.

Ich wundere mich aber, dass du dich auf der einen Seite beschwerst und auf der anderen Seite zusätzlich einen Minijob hast und noch mehr arbeiten gehst. Kein Wunder, dass dein Tag dann nur aus Arbeit, essen und schlafen besteht.

Ich bin sicher, dass es auch in einem "Kaff" irgendwelche Angebote gibt, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Vielleicht ja in der ortsansässigen Gemeinde? Je nachdem wofür du dich interessierst, könntest du auch bei der VHS gucken. Die bieten übrigens nicht nur Kurse vor Ort, sondern auch online an.

ich habe keinen Anschluss in der Klasse, da sind alles 40+ Menschen, mit Kindern & Ehemännern & dann bin ich da mit meinen 23 Jahren.

Hast du dich denn um Anschluss bemüht? Im Studium hatte ich auch einige Kommilitonen, die im einiges älter und verheiratet waren und Kinder bzw. Enkel hatten. Trotzdem haben wir uns super verstanden und uns gegenseitig unterstützt.


dudu000703 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 09:56

Ich habe denn Minijob in erster Linie des Geldes wegen und der Vorteil ist, dass ich wenigsten nicht zu Hause rum liege und aus Langeweile nur am Handy gammel.

Ich würde kein Studium für den Ruhm und das Ansehen machen. Du solltest schon etwas machen, was dich interessiert. Biologie ist aber auch nicht unbedingt etwas, was dir Anschluss und Freundschaften in einer neuen Stadt garantiert.

Vielleicht findest du in der Pflege dein Zuhause? 40+ ist kein Alter, nur weil du 23 bist, musst du nicht denken, das eine Freundschaftsbildung mit den 40+ Menschen nicht geht. Die meisten haben auch nicht direkt mit 18-20 eine Familie gegründet. Wenn du ambitioniert und jung bleibst, wirst du in der Pflege viele Aufstiegs- und Möglichkeiten sehen, in eine Wendung von dem Pflegeheim mit den alten Menschen, in den Rettungsdienst mit den jungen Menschen zu kommen.

Es geht halt nur darum, ob du die 40+ Menschen der Pflege kennen lernen möchtest, oder gleich Innere Medizin studieren möchtest und von den Therapeuten mit 30+ kennenlernst? In der Schule hat man auch noch nie einen alten 60+ Lehrer gesehen. Man trifft in der Schulzeit nur Gleichaltrige.


dudu000703 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 05:19

Denn letzten Absatz habe ich nicht so ganz verstanden.

Ich kann mit den Personen in meiner Klasse freundschaftlich nichts anfangen. Zu groß ist der Unterschied, man merkt dass sie älter sind & nicht den leichtsinn wie ich haben. Ich vermisse meine Truppe, hab die lange nicht mehr gesehen.

Ist schon schlimm dass eine was von mir wollte und zum Psycho wurde nur weil ich mein sagte.

Nummer 2.

Die Frage, die sich mir aber erstmal stellt ist, wie es überhaupt mit den Finanzen aussieht. Sind die 8000 Schulden von Bafög? Wärst du, wenn du jetzt nochmal studieren gehst, auf Bafög angewiesen / würdest du welches bekommen? Wie sieht es aus mit Kindergeld? Krankenversicherung? Das sind Sachen, die sich nun möglicherweise anders, ungünstiger darstellen würden als beim ersten Mal studieren.

Ganz grundsätzlich gesagt: als junger Mensch einmal etwas anfangen und es abbrechen, kein Ding. Ab dem zweiten Mal fängt es an, bedenklich zu werden. Selbst wenn du beim nächsten Mal das Studium durchziehst (was ich nach dieser Vorgeschichte zumindest nicht für sicher halte), würdest du dich mit zwei Abbrüchen im Lebenslauf bei Arbeitgebern vorstellen müssen, und das macht nun einmal einen schlechten Eindruck, egal ob die Abbrüche etwas mit dem Job zu tun haben oder nicht.

Doch ich habe hier weder Freunde noch einen Tagesrhytmus & auch echt keine Motivation auf Hobbies etc. 

Aber hattest du alles das nicht auch im Studium nicht? „Ich lag die ganze Zeit nur im Bett“? Unterschied ist aber, dass du jetzt wenigstens Einkommen und Rentenzeiten sammelst.

Und wäre es übrigens in Sachen Tagesrhythmus nicht sinnvoll, zur Theorie zu gehen, was zudem die Ausbildung nicht unnötig verlängern würde?

ich habe hier kein „Leben“ -> ich gehe arbeiten, komme nach Hause esse, trinke & schlafe dann. Habe extra einen Minijob in bei einem ambulanten Pflegedienst gestartet, um wenigstens nicht so viel zuhause zu sein

Dass du kein „Leben“ hast, liegt also nicht an der Ausbildung, sondern an dem Mini-Job.

die Ausbildung ist nicht so Anspruchsvoll (zumindest die Theorie)

Inhaltlich vielleicht nicht, aber offensichtlich ist der Anspruch, überhaupt hinzugehen, für dich hoch. Und dieser Anspruch war beim letzten Mal Studium auch schon zu hoch, was zum Abbruch führte. Was genau wird anders werden als bisher, wenn du jetzt nochmal studieren gehst, was dich dazu veranlasst anzunehmen, dass du diesmal zuverlässig zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen gehen wirst?

da sind alles 40+ Menschen, mit Kindern & Ehemännern & dann bin ich da mit meinen 23 Jahren

Und das ist ein ganz guter Indikator zum Vergleich. Die müssen nämlich auch für ihre „WG-Mitbewohner“ (=Kinder und ganz ehrlich, höchstwahrscheinlich auch Männer) mitputzen, aber haben schaffen es trotzdem, zur Theorie zu gehen, oder?

Bist du in Therapie?


dudu000703 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 10:00

Nein. Hab bei 2 Psychotherapeuten angerufen, aber da ging nur die Mailbox ran & da wurde gesagt, dass man aktuell keine Therapieplätze anbiete. Und es fühlte sich falsch an, daher habe ich es ganz sein lassen.