Wie würdet ihr auf öffentliche Kommentare agieren als Unternehmer?
Angenommen auf kununu euer Unternehmen eine schlechte bis sehr schlechte Bewertung. Unter 40% der Bewerter empfehlen eurer Unternehmen für zukünftige Fachkräfte und Nachwuchs.
Kommentare wie:
- Keine faire Behandlung von jüngeren Angestellten
- Bezahlung nicht marktkonform und keine Inflationsanpassung
- Home Office sehr gering
- Vorgesteztenverhalten entspricht den letzten Jahrhundert
- Zu stark konservativ
- Etc...
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
Keins von Beidem? Erst einmal ist die Frage in wie weit das alles stimmt und ob z.B. ganz klar falsche Fakten in den Bewertungen sind, dann werden die kurzerhand reportet.
Davon ab würde ich mein Unternehmen eher nach dem Feedback der Leute im Unternehmen führen, als gemäß dem was Leute schreiben, die ausgestiegen sind. Da sind meist genug dabei, die sich nicht im Guten getrennt haben und dem Arbeitgeber eine Auswischen wollen.
Um kununu und co. würde ich mich als Arbeitgeber ggf. kümmern wenn ich Probleme hätte Leute zu finden und das als gute Werbeplattform dafür interpretieren würde, ansonsten hätte ich da wohl gar kein Auftritt. Hier gibt es z.B. vor allem kleinere Firmen, davon gibt es so gut wie keine bei kununu, meinen Arbeitgeber auch nicht.
Ich würde aber weder meinen ganzen Laden umkrempeln nur aufgrund von kununu Bewertungen, noch die Firma schließen.
Mal ganz davon ab das groß an Arbeitsbedingungen und Löhnen rumschrauben eben Geld kostet und die Frage ist, ob dafür überhaupt welches da ist. Und ab einer gewissen Größe ist das auch nicht mehr so einfach, weil da nicht einer stumpf entscheidet, dass es so ist.
Ich würde erst einmal den Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen überprüfen und wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen, ggf. juristische Mittel in Betracht ziehe. Wenn die Kritik hingegen berechtigt ist, für mich und mein Unternehmen evaluiere, ob, wann, wie und in welchem Rahmen sich die Arbeitsbedingungen verbessern lassen. Wenn ich ein Zimmermann mit eigenem Betrieb bin, können auch 100 Prozent der Belegschaft herum jammern, das sie im Home-Office arbeiten wollen. Es hängt halt von der jeweiligen Kritik und/oder den in Netz gestellten Behauptungen ab. Ergo als Unternehmer reflektiere, was an den getätigten Aussagen dran ist und was nicht.
Deine Auswahlmöglichkeiten sind mir viel zu pauschal und undifferenziert, da einfach mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Würde ich mich als Arbeitgeber nur nach solchen Bewertungen richten, manövriere ich mein Unternehmen schnell gegen die Wand oder ich müsste Personal entlassen, um den restlichen Beschäftigten z.B. höhere Löhne zahlen zu können. Es gibt genügend Unternehmen die mehr zahlen könnten, es aber nicht wollen. Es gibt jedoch ebenso kleine- wie mittelständische Betriebe, die mehr zahlen würden, es aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht hinbekommen. Ich würde also schauen, was möglich wäre und was nicht.
Hätte ich ein eigenes Unternehmen, würde ich generell auf die Mitarbeiterzufriedenheit achten und ihnen gegenüber ein offenes Ohr haben - was ich davon ernst nehme, umsetzen kann und möchte, bleib schließlich immer noch mir überlassen.
Fairness und ein Umgang auf Augenhöhe zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind für mich Grundvorraussetzung für eine gute Zusammenarbeit. Zu oft habe ich wirklich schlechte Arbeitgeber erlebt - die sich dann gewundert haben (bzw. sich immer noch wundern), warum denn am laufenden Band Mitarbeiter kündigen und man kaum neue findet.
Zu Websites wie Kununu: Derart schlechte Bewertungen hätten sich dadurch hoffentlich erledigt. Ich würde jedoch trotzdem ein Auge darauf haben und überlegen, ob maßlos übertrieben wird oder was Wahres an der Bewertung ist.
Ich würde den Wahrheitsgehalt der Bewertungen überprüfen. Da wo was Wahres dran ist, soweit es geht im Maßen Verbesserungen veranlassen. Aber garantiert nicht für Auszubildende und Berufsanfänger, die eine 20 Stunden Woche wünschen, mindestens 40 Tage Urlaub im Jahr und das Gehalt der Geschäftsleitung. Wenn Unwahrheiten verbreitet werden, egal ob betriebsintern oder von außen dann würde ich rechtliche Schritte dagegen einleiten lassen.
Dann würde ich mal reflektieren, ob da was dran ist an den Bewertungen und was ändern.