Wie wird gesellschaftlich mit Asexuellen umgegangen?

5 Antworten

[...] aber erfahren sie auch ernsthaften Hass, wie beispielsweise Homosexuelle?

Ja, ich persönlich habe das schon erlebt. Weil ich mir das Recht herausnehme, mit meiner A- bzw. Nonsexualität genauso offen umzugehen wie vor allem Heterosexuelle es tun. Heteros befummeln sich auf der Straße, ich nutze eher Social Media, um zu mir zu stehen und über A-/Nonsexualität aufzuklären.

Ich musste Beschimpfungen, Beleidigungen, sexuelle Belästigungen und Nötigungen, Androhungen von sexueller Gewalt und tatsächlich auch Mord sowie Aufforderungen zum Suizid über mich ergehen lassen. Leider nicht nur online, sondern auch in direkter Konfrontation.

Ergosum17 
Fragesteller
 10.06.2023, 18:34

Ok, interessant. Das finde ich sehr merkwürdig, denn als Asexueller schadet man ja nun wirklich keinem.

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verreisterNutzer  01.07.2023, 01:53
@Ergosum17

Habe auch Mal mitbekommen, wie einer Asexuellen unter einem YouTube Video über Sexualassiztenz für Behinderte Gewalt angedroht wurde. Allerdings provozierte sie, indem sie schrieb "Wie gut, dass ich asexuell bin, dann bräuchte ich keine Sexualassiztenz, wenn ich behindert wäre".

Dadurch fühlte sich ein Typ provoziert, der meinte dann "Eigentlich müsste man solche wie dich zum Sex zwingen".

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In der Schweiz ist das von daher kein Thema, weil es von sicherlich betroffenen gar nicht an die grosse Glocke gehängt wird.

Und alles in Allem auch sonst nicht so ein Rummel gemacht wird, um all die Formen von sexuellen Ausrichtungen, so lange sie nicht in den strafbaren Bereich fallen.

So kann ich mir auch nicht vorstellen, warum Asexuelle angefeindet werden könnten oder sich breitflächig outen sollten oder wollten.

Die sexuelle Ausrichtung von jemandem geht mich doch erst was an, wenn ich da selbst davon oder damit konfrontiert werde und wie man dann persönlich in einer Beziehung damit umgeht.

Ich denke, ein Paar müsste dann eine für sich stimmende Lösung, Abmachung finden, damit sie ebenfalls eine gleichberechtigte Partnerschaft leben können.

Das kann sein, dass wenn man eine Abneigung hat, selbst sexuell aktiv zu sein, man diesen Teil dann halt dem Partner trotzdem zugesteht, dies auswärts haben zu dürfen, falls ihm/ihr dies eben schon wichtig ist.

Da vielleicht dann die Familie und enge Freunde ebenfalls informieren zu müssen...nur für den Fall, dass jemand per Zufall mitbekommt, dass der/ die Partner/in eines Freundespaars oder Geschwistertes, Kindes offenbar fremdgeht....was ja nicht der Fall ist.

Dann aber die Leute schon belasten würde, wie sie nun damit umgehen sollen...etwas sagen, oder schweigen, jemanden eher weniger achten, weil sie ein *Fremdgehen* einer Person mitbekamen... Dabei war es eine klare Abmachung, damit die Beziehung überhaupt Bestand haben kann.

Asexualität ist eher leise und die Schwierigkeit besteht vermutlich für die Betroffenen nur darin, trotzdem eine Liebesbeziehung haben zu können. Auch wenn sie keine körperliche Nähe möchten, respektive nur wenig davon.

Nun, da meine letzte Partnerin asexuell war (was nicht bedeutet, dass wir nicht sexuell tätig waren, Asexualität ist ein weites Feld) kann ich da´n bisschen drüber plaudern:

wir definieren uns maßgeblich über die Sexualität. Vor allem in Zeiten von Social Media. Es wird vom Sollzustand ausgegangen, dass alle Menschen ein Verlangen nach Sex haben und dieses auch ausleben. Es ist wenig Platz in der Popkultur für Menschen, die dieses Verlangen nicht haben oder sich eben bewusst dagegen entscheiden, wie durch ein Zölibat.

Es braucht nicht nur Sex Positivity, sondern in gewisser Hinsicht auch Neutrality. Dass eben jede:r entscheiden kann, ob das überhaupt ein Need ist.

LG

Von Experte Prinzessle bestätigt

Ich persönlich sehe keinen Hass gegen homosexuelle Menschen die ihr Sexualität „normal“ ausleben das heißt das sie nicht ihre ganze Personalität um das homosexuel sein aufbauen.

Ich glaube, dass es so wirkt, als wäre die Akzeptanz besser, weil sich asexuelle Personen nicht unbedingt vor fremden Menschen „outen”. Küsst du aber in der Öffentlichkeit deinen gleichgeschlechtlichen Partner fällt das nun mal mehr auf.