An Asexuelle/Nonsexuelle?

2 Antworten

Der Grund, warum ich mich als nonsexuell bezeichne, ist, dass ich keine sexuelle Orientierung habe, kein Empfinden von sexueller Anziehung gegenüber irgendwem oder -was sowie kein Bedürfnis nach Sexualität im Allgemeinen empfinde.

Folgt man der gängigen Definition von Asexualität, ist der Unterschied, dass Asexuelle durchaus noch sexuelles Grundverlangen empfinden und dementsprechend masturbieren, einem sexuellen Fetisch/Kink nachgehen oder Ähnliches; dieses sexuelle Grundverlangen also zumindest alleine befriedigen. Das Label asexuell sehe ich daher als auf mich nicht zutreffend, da bei mir sogar dieses Grundverlangen nicht gegeben ist.

Für mich sind Frauen = weibliche Menschen und Männer = männliche Menschen. Ausschlaggebend für die visuelle Attraktivität ist vorwiegend ein ästhetisches Empfinden. Es gibt Menschen (männlich/weiblich) die ich aus diesem Empfinden heraus als attraktiv sehe. Es gibt aber auch Eigenschaften die ich als attrativ entdecke oder umgekehrt solche die mich abstossen. Sexuell fühle ich mich weder zum einen noch zum anderen hingezogen.

Den Sexualtrieb sehe ich als ein von der Natur auferlegtes (zwingendes) Verhalten zur Fortpflanzung, auch dann oder erst recht dann, wenn es romantisiert wird. Damit wird die eigentliche Funktion verschleiert. Eben die, dass (normale?) Sexualität eigentlich nur der Reproduktion dient. Mir ist klar das man das auch anders sehen kann.

Der Sexualtrieb ist wie jeder Trieb eine Art Energie die abgeführt werden muss. Ich halte ihn bisweilen sogar für stärker als den Nahrungstrieb. Das kann man nicht ignorieren. Die Natur hat da schon vorgesorgt. Da auch ich diesen Trieb habe, jedoch keine sexuelle Präferenzen, weder zum eigenen, noch zum anderen, noch irgendwie zu beiden Geschlechtern gleichzeitig oder abwechslungsweise, noch zu sonst irgendwas, bezeichne ich mich (seit längerem schon) als Asexuell.

Für mich hatte diese Einsicht erheblich zum besseren Selbstverständnis beigetragen. Man nimmt sich da aus einem Druck, oder von Erwartungen heraus die von aussem an einem herangetragen werden.