Der Konflikt zwischen Türken und Griechen ist schon sehr alt:
Bereits im 19. Jahrhundert kämpften griechische Hellenisten gegen die osmanische Herrschaft in Griechenland und erreichten die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.
Später kam es zu offenen Konflikten, wie dem griechisch-türkischen Krieg von 1919-1922, indem Griechenland ins zerbrechenden Osmanischen Reich einmarschierte und sich Gebiete einverleiben wollte. Beide Seiten begingen unsagbare Verbrechen an der Zivilbevölkerung und gegen die Menschlichkeit.
Aber auch der Krieg auf Zypern 1974 muss hier erwähnt werden, in den sowohl der griechische Staat als auch die Türkei involviert war und der dazu führte, dass bis heute die Insel geteilt ist mit einem Staat "Nordzypern", der nur von der Türkei anerkannt wird. Bis heute ist der Konflikt ungelöst
Beide Staaten haben durch ihre geographische Nähe größere Minderheitsgemeinschaften des anderen Landes in ihrer Gesellschaft, die oftmals Opfer von Diskriminierung werden oder zum politischen Spielball. Nationalistische Mythen, der aufgespielte "Gegensatz" zwischen der muslimisch geprägten Türkei und dem eher christlich-orthodoxen Griechenland befeuern politische Radikalisierungsprozesse, die die Kluft zwischen den beiden, sich in ihrer Kultur doch so ähnlichen, Staaten nur vergrößert.
Die Herrschaft von dem nationalistischen Autokraten Erdogan macht es nicht einfacher. Machtdemonstrationen und Provokationen wie jüngst die erneute Nutzung der Haga Sophia als Moschee, einst Kirche und Sinnbild des orthodoxen Christentums,verdeutlichen das.
LG