Ausnahmsweise mal eine sehr gute und interessante (philosophische) Frage hier auf GF.
Nun, deine Frage lässt sich nicht mit einem einzigen Satz beantworten. Wahrheit würde ich so definieren, dass sie ein Wert, eine Information oder Ähnliches ist, welcher oder welche aufgrund von verschiedenen, bestimmten Informationen über dessen Beschaffenheit zum „Orientierungspunkt“ ernennt wird. Wahrheit steht also stets automatisch mit Orientierung in Verbindung. Ich würde auch sagen, dass es beim Kategorisieren in „Falsch“ und „Wahr“ ursächlich alleinig um Orientierung geht, denn letztendlich kann ohne Werte und Prioritäten keine einzige Entscheidung getroffen werden.
Zu deiner eigentlichen Frage: Naja, streng genommen kann man nichts und niemandem getrost und blind glauben. Nichts kann absolut wahr sein, denn für alles gibt es immer die Möglichkeit, dass es sich um ein falsches Ergebnis, eine falsche Annahme oder einen falschen vermeintlichen Fakt handelt, sei die Wahrscheinlichkeit dafür noch so gering. Descartes bringt es mit „cogito ergo sum“ auf den Punkt. In der Theorie müsstest du also nach dem Grundsatz leben, dass du dich in allem täuschen könntest, praktisch wirst du dich jedoch an dem orientieren, was durch logische Überlegungen als wahr angenommen werden kann.