Ist das Leben nur eine Illusion „Philosophie“?


19.02.2023, 00:36

Ich finde diesen Gedanken wirklich sehr beängstigend

8 Antworten

Naja, wenn man mal bedenkt wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, ist das nicht unwahrscheinlich. Wahrnehmung ist ja eigentlich nicht viel mehr als äußere Reize die von unseren Gehirn interpretiert werden. Chemische Körpereigene Prozesse, und elektrische Impulse. Heruntergebrochen ist genau das unsere Wahrnehmung.

Wir können nicht mehr wahrnehmen, als unser Gehirn es erlaubt, aber auch nicht weniger. Wir sind unseren Gehirn ausgeliefert, ist es krank, haben wir eine Psychose, lässt es uns an eine Realität glauben die es nicht gibt.

Wir können nicht beweisen, das wir in der "richtigen" Realität leben, wir können nicht mal beweisen, das die Leute um uns Herum eine Wahrnehmung haben, geschweige denn das Selbe als Realität wahrnehmen, das wir wahrnehmen.

Aber im Umkehrschluss können wir halt auch nicht beweisen das es nicht so ist.

Es gibt den Solipsismus. Dieser liegt an der Grenze zur Wahnvorstellung.

Sie können annehmen, dass Ihre Eltern, die sie zeugten, nicht real sind, und Sie können annehmen, dass all die Menschen, durch deren Kooperation sie täglich weiterleben, die Bäcker, die Ärzte, die Piloten, die Müllentsorgungsfachleute, die Techniker vom Klärwerk - allesamt Illusionen sind.

Weil es diesen egal ist, was Sie denken.

Ich kann sie dafür respektieren, denn sie tun etwas nicht, was sie tun könnten : Die Tätigkeit, von der Sie profitieren, zu verweigern, bis Sie begreifen, dass eine Illusion Ihre Existenz illusorisch werden ließ.

Normalerweise hat die Realität ihre eigene, probate Mischung an "checks and balances", einem Menschen, der solche Wahnvorstellungen hat, begreiflich zu machen, wie sie wirklich beschaffen ist. Das hat dann nur mit Philosophie nichts mehr zu tun.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Auch - du verstehst die Begriffe nur ungenau. Das ist ganz einfach:

Jedes Gehirn macht sich seine eigene Vorstellung von der Welt. Deshalb bestimmen die Gehirne sprachlich die Teile der Wirklichkeit, sie einigen sich, um kommunizieren zu können: Was nennen wir Zimmer, was Haus, was Wald, was ist blau, groß oder klein usw. usw. usw.? Aber kein gesundes Gehirn lebt in einer Illusion, nur erkrankte!

Die Sinneswahrnehmungen täuschen uns, weiß man, aber das stimmt nur bedingt, denn wir definieren eben alles, auch wenn es sich bei genauerer Untersuchung als unpassend oder sogar falsch herausstellt. Dann müssen wir nur umdefinieren, was wir aber allzu oft aus Gewohnheit und Faulheit oder Dummheit nicht tun: Z. B. Die Sonne wandert am Himmel. Nein, das tut sie eben nicht. Sie steht still, aber die Erde dreht sich. Weil wir das nicht wahrnehmen, mussten wir es berechnen, um diese Wahrheit der Wirklichkeit zu erkennen. Und heute können wir es noch genauer berechnen und stellen die nächste Stufe der Wahrheit fest (vgl. Bewegung in der Raumzeit).

Das was du da beschreibst ist der sogenannte Skeptizismus (altgriechisch: σκεπτομαι:prüfen).
Man könnte dich fragen:

“Haben deine Augen dich schon einmal getäuscht?“.

Das ist wohl schon bei jedem Menschen vorgekommen und du antwortest:

“Ja.“

Er fragt:

„Wieso traust du jemanden, der dich sicherlich schon öfters getäuscht hat?“

Die Antwort darauf ist schwierig.
Man kann sich ja auch fragen, wenn man in der Wüste einen Löwen sieht, ob man nur träumt, dass der da ist oder wegrennen, ab da würde man wahrscheinlich nicht mehr sagen, dass das eine Illusion ist.

Das ist mitnichten so.

Es gibt wesentlich mehr Hinweise auf eine Welt außerhalb des Bewusstseins, als Hinweise auf eine Illusion.