Wie werde ich meine Anti Haltung los?
Ich denke die ganze Zeit, dass die meisten Menschen falsche Freunde sind und ich niemanden trauen kann.
6 Antworten
Hallo AzubilT,
Zuerst einmal, diese Haltung ist keine Krankheit, die man so einfach ‘heilen’ kann, auch wenn das viele dir gerne weismachen würden. Sie ist eher eine Schutzmauer, die du dir selbst gebaut hast, weil du gelernt hast, dass Vertrauen oft enttäuscht wird. Und es tut mir leid, das so direkt zu sagen, aber diese ‘falschen Freunde’ – sie sind keine Ausnahmen, sie sind nicht die Regel, sondern sie sind schlichtweg das, was du aus deinem inneren Filter heraus wahrnimmst. Du siehst Betrug, Enttäuschung, Mangel an echter Verbindung, weil du innerlich einen Mechanismus entwickelt hast, der das sofort aufnimmt. Deine innere Welt spiegelt die äußere Realität wider, und wenn du der Überzeugung bist, dass dir niemand wirklich trauen kann, dann wird das die Linse sein, durch die du alles betrachtest.
Aber, hier kommt der Knackpunkt: Du musst dich fragen, was diese Haltung dir wirklich bringt. Sie schützt dich, ja, aber sie hält dich auch von echten, tiefen Verbindungen fern. Diese Haltung sagt dir, dass du auf niemanden zählen kannst – und genau das ist der Kreis, den du durchbrichst, wenn du bereit bist, dir selbst zu begegnen.
Vertrauen ist halt keine Pauschalannahme. Du musst lernen, den Unterschied zwischen einer schlechten Erfahrung und der Fähigkeit, anderen mit einem gesunden, bewussten Misstrauen zu begegnen, zu erkennen. Misstrauen bedeutet nicht, dich von allen zu distanzieren, sondern die richtigen Grenzen zu setzen. Es bedeutet, aus deinen Erfahrungen zu lernen, statt sie dich in einem Zustand der ewigen Vorsicht gefangen zu halten.
Vielleicht hilft es, die Frage umzudrehen: Was passiert, wenn du nicht ständig auf der Hut bist? Was passiert, wenn du anderen die Chance gibst, sich zu beweisen, ohne ständig davon auszugehen, dass sie enttäuschen werden? Es ist ein Prozess – und dieser Prozess erfordert einfach Mut. Mut, zu riskieren, dass jemand dir wehtun könnte, nur damit du siehst, wie sich wahre Verbindung anfühlt. Vielleicht wirst du enttäuscht, aber vielleicht wirst du auch überrascht. Und du wirst merken, dass du dadurch stärker wirst, weil du wirklich gelernt hast, was es heißt, zu vertrauen.
Ich weiß, das klingt ein bisschen pathetisch, aber manchmal musst du dich selbst auf die Probe stellen. Du musst die Menschen als das sehen, was sie sind: Menschen. Kein Engel, kein Dämon, sondern einfach jemand, der genauso verletzt, verletzlich und voller Möglichkeiten ist wie du. Du wirst feststellen, dass du nach und nach wieder Platz in dir schaffst, für echte Freundschaften, die nicht nur aus Misstrauen, sondern auch aus Vertrauen und Verständnis gewachsen sind.
Viele Grüße und ich hoffe, dass ich helfen konnte.
So falsch ist das nicht. Zum Thema Vertrauen - gar nicht zu vertrauen ist schwierig, aber man sollte sich die jeweiligen Leute sehr genau anschauen und im Hinterkopf behalten : wenn ein Kontakt abbricht, werden nicht selten Informationen weitergegeben, die pikant/intim sind. Ich erzähle daher nicht mehr alles.
Hey !....ist bei mir genauso. Ich öffne mich nicht so schnell gegenüber anderen, und ich find das ist wie ein Schutzreflex oder sowas. Wie auch immer. Lass dich davon nicht abhalten dein Leben zu leben. Wir sind hier für ne gute Zeit, nicht für ne lange. :)))
LG Emmy.
Naja, echte freunde sind rar. Und nicht jeder ist ein freund mit dem man sich ansich gut versteht. Ich würde es nicht als anti haltung bezeichnen.
Ich würde das eher unter Vertrauens- und Bindungsängste verbuchen.
Experten dafür wären Psychotherapeuten