Wie war es in der DDR als Soldat zu sein?
An die ehm. DDR Menschen. Wie war es im Militär von der DDR so?
4 Antworten
Tja ... es war eine nervende Pflichtveranstaltung, begleitet von massiver, nervender politischer Indoktrination, wie sie in der DDR nun mal üblich war. Als gelernter DDR-Bürger lernte man schon als Schüler, diese Agitation und Propaganda als ständiges Grundrauschen im Alltag zu ignorieren, zu sagen, was von einem erwartet wurde, wenn es um die politische Haltung ging, um ja keinen Ärger mit den "Organen" zu bekommen und politische Witze möglichst nur unter Freunden zu teilen.
Ja, ab der 5. Klasse als erste Fremdsprache. Aber der 7. dann noch entweder Englisch oder Französisch.
ja, Russisch war Pflicht in weiterführenden Schulen zumindest.
Das war auf jeden Fall keine freiwillige Veranstaltung. Es gab eine Wehrpflicht und das bedeutete, dass man zur Armee musste. Einzige Option war, den Dienst an der Waffe zu verweigern. Dann wurde man zu den Bausoldaten eingezogen. Einen Zivildienst gab es nicht.
Man wurde im besten Fall mit 18, im schlimmsten Fall mit 27 eingezogen. Und durfte dann erstmal 4 Wochen Grundausbildung machen. Während dieser Zeit gab es keinen Ausgang und keinen Urlaub, dafür ein 24 Stundenprogramm inklusive Kulturschock. Weil man da sofort mit Stumpfsinn, Drill und unangenehmen Mitmenschen konfrontiert wurde.
Unteroffizier auf Zeit "durften" das erste halbe Jahr auf einer Unteroffiziersschule verbringen, unter ähnlichen Bedingungen.
Nach der Grundausbildung ging es auf dIe Kompanie. Dort gab es eine inoffizielle Hierarchie, bei der man mehr "Rechte" und Freiheiten hatte, je länger man dabei war. Das jüngste Diensthalbjahr "durfte" alle Reinigungsarbeiten übernehmen, "durfte" die älteren Diensthalbjahre bedienen, "durfte" sich die hohlen Spielchen und dummen Bemerkungen der Älteren gefallen lassen und kam auch kaum in den Ausgang/ Urlaub. Dazu weiterhin Stumpfsinn und Propaganda.
Es gab eine sogenannte EK Bewegung, unter deren Schikanen die jüngeren Diensthalbjahre zu leiden hatten. Das ging bis zu Misshandlungen, sogar mit Todesfolge.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entlassungskandidat
Es gab auch einen recht hohen Alkoholkonsum. War zwar verboten, hat aber keinen interessiert.
Über dem Ganzen schwebte als ständige Drohung Schwedt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rgef%C3%A4ngnis_Schwedt
Nach Ende des Grundwehrdienstes hatte man auch keine Ruhe, da man später zum Reservewehrdienst wieder eingezogen werden konnte.
Wenn du zur Bundeswehr gehst und dir das Training ansiehst musst du dir das doppelte ansehen. Das Training war viel besser und viel stärker, da ist die BW nichts..
Das war noch richtiges Training.
Man war ein Sklave des Staates und musste das machen, was einem befohlen wurde, auch wenn man eine ganz andere Überzeugung hatte. Ich war an der äußersten nördlichen Spitze der DDR auf Rügen stationiert und habe oft das Objekt bewacht. Dabei habe ich mir oft die Frage gestellt, auf wen ich wohl schießen würde, wenn es zu einem Krieg kommen sollte.
Die Antwort war immer die gleiche. Ich hätte vermutlich auf die eigenen Offiziere geschossen und nicht auf den "Feind". Meine Feinde waren die Kommunisten.
Die Ultra-Bewegung bezeichnet ursprünglich eine besondere Organisationsform für fanatische Anhänger einer Fußballmannschaft. Mittlerweile gibt es aber auch in anderen Sportarten Ultra-Gruppen.
Wesentlich wichtiger in dieser Antwort war doch die Tatsache, dass es sehr vernünftige DDR Soldaten bzw. Bürger gab...
Diese Frage bekam ueberhaupt keine passende Beantwortung und wurde nur massiv mit politisch motivierten Beiträgen beantwortet.
Bei anderen Themen waere man schnell zur Hand, den Kern der Frage nicht getroffen zu haben, aber hier ist das etwas ganz anderes und darum geht es.
Diese Frage wurde beantwortet von Jemandem der selbst betroffen war und drückt seine Meinung aus. Das Problem: du hast nur eine andere Meinung dazu wie sich damals die Soldaten in der DDR zu fühlen und zu benehmen hatten.
Das mag daran liegen, dass du dich dem System zugewandt gefühlt hast.
Musste man in der DDR Russisch lernen, als Zweitsprache?