Wie stehst du dazu, daß legal gekifft werden darf seit 1. April?

Es ist halt schwer zu rechtfertigen dass Alkohol legal ist, kiffen aber nicht.

Was mir aber noch sehr große Sorgen bereitet ist, dass kiffen gerade bei jüngeren Menschen völlig verharmlost wird. Da muss noch viel getan werden um ein Bewusstsein ähnlich wie beim Alkohol zu schaffen.

Morgens nach dem Aufstehen erstmal ne Pulle Bier reinschütten - das dürfte bei fast allen Altergruppen als problematisch angesehen werden. Beim Kiffen hat sich so ein Bewusstsein noch nicht entwickelt, habe ich den Eindruck.

Weil ich andere Drogen schlecht finde und nicht konsumiere. Ich trinke kein Alkohol, rauche nichts (auch nicht Shisha oder was es noch so gibt), ich trink noch nicht mal Kaffe oder Energie. Und ich finde es erschreckend wie normal Alkohol für die meisten ist. Und ich fände besser wenn man das reguliert.(keine Werbung mehr und nicht mehr Verfügbarkeit an Tankstellen oder an der Kasse im Supermarkt) und nicht das eine weitere Droge legal wird. Dazu kommt noch der Geruch in Bus und Bahn den auch die ertragen müssen die nicht kiffen.

Streng genommen wurde der Umgang mit Cannabis nur teilweise legalisiert. Lediglich der Besitz von "Freizeit-Cannabis" innerhalb gewisser Grenzen sowie der Eigenanbau sind jetzt erlaubt. Der Handel bleibt verboten und strafbar. Man darf selbst angebautes Zeug nicht einmal an erwachsene Freunde verschenken. Bis auf Weiteres kann man nicht von einer Legalisierung sprechen.

Und trotzdem bin ich froh, dass mündige Bürger seit gestern etwas weniger in ihrer allgemeinen Handlungsfreiheit eingeschränkt und gesunde und anständige Menschen nicht mehr pauschal kriminalisiert und pathologisiert. Menschen mit konsumbedingten Problemen können sich früher Hilfe suchen, weil sie keine Angst mehr vor Repressionen haben müssen. Mit jeder Person, die sich bald selbst oder über einen Verein versorgt, gibt es eine weniger, die ihr Geld auf dem Schwarzmarkt lässt. Wer nicht illegal kauft, muss sich keine Sorgen über Ersatzwirkstoffe und Streckmittel machen.

Das Gesetz ist nicht so gut, wie es sein könnte. Trotzdem handelt es sich um einen drogenpolitischen Meilenstein und eine gute Ausgangsbasis für weitreichendere progressive Entwicklungen.

Viele offizielle Antworten auf diverse Fragen zum neuen Gesetz findet man hier: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz

Ich habe das Zeug schon ein paar mal probiert. Einmal musste ich mich übergeben wie selten zuvor, ein anderes Mal bekam ich richtige Wahnvorstellungen, hörte in einem Gemälde einen Vogel flattern, was ich gruselig fand. Oder ich redete stundenlang, ohne etwas zu sagen, und vergaß trotz Konzentrationsversuchen bei jedem Satz bereits am Satzende eines kurzen Satzes, was ich zu Beginn sagte. Das fand ich alles sehr beängstigend, lasse inzwischen die Finger konsequent von diesem Zeug. Wer sich bei einer öffentlichen Person mal anschauen mag, was jahrelanger Konsum bewirkt, schaut und vor allem hört sich einfach mal den aktuellen Gesundheitsminister an.

Ich habe es vor 2 Jahren ein paar mal ausprobiert aber ich kam jedes mal nicht darauf klar. Und generell halte ich mittlerweile wenig von Drogen ect. Ich trinke seit 4 Monaten auch keinen Alkohol mehr