Warum werden die Motoren immer kleiner?
Ein kleinerer Motor hat idR. einen niedrigeren "Grundumsatz". Das bedeutet: In kleineren Brennräumen hat weniger Gemisch (bzw. Luft beim Dieselmotor) Platz. Für die Leistung sorgt dann bei Pkw eine Aufladung, die Luft mit Überdruck in die Brennräume pumpt. Und genau das ist der Grund dafür, dass "Downsizing" in der Praxis nicht immer so sparsam ist, wie man das anhand des kleinen Hubraums erwarten würde - denn es gibt gerade für den Verbrauch weitaus mehr Kriterien als nur die reine Motorgröße. Ein Turbomotor mit einem bar Ladedruck und einem Liter Hubraum kann die gleiche Luftmenge aufnehmen wie ein Saugmotor mit dem doppelten Hubraum, und da, zumindest beim Ottomotor, die Relation von Kraftstoff und Luft immer ungefähr gleich ist (abhängig von der Motorlast und - temperatur), gilt das gleiche für den Verbrauch.
Mir liegt ein Vergleichstest des Automagazins namens "Auto Zeitung" vor. Unter anderem wurde dort ein Mazda 3 G120 Skyactiv mit einem Ford Focus 1.0 Eco Boost und einem Peugeot 308 Puretech 130 verglichen - die Motorleistung liegt bei 120 (Mazda), 125 (Ford) und 130 (Peugeot) PS, der Hubraum bei 2,0, 1,0 und 1,2 Liter. Trotzdem war der Mazda einen halben Liter pro 100 Kilometer sparsamer als der Ford, und sogar einen runden 3/4 Liter als der Peugeot. Mazda erzeugt die Effizienz mit einer sehr hohen Verdichtung, und einer ausgesprochen langen (niedrigdrehenden) Getriebeauslegung - offenbar mit Erfolg, denn auch die Werksangaben, sowie die Spritmonitorwerte (Kundenrealverbrauchswerte) sind vergleichbar.
Und genau das ist auch der Grund für folgendes Fazit: Ausgesprochen kleine Motoren sind zwar bei den meisten Herstellern aktuell ein Trend, jedoch scheint der Grund dafür ein anderer zu sein als der, welcher gerne dafür genannt wird - die Reduktion des Verbrauchs, somit der CO2 - Emissionen. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass es den meisten Herstellern darum geht, einfach Kosten zu sparen. Beispiel BMW N13: Der Motor kam in Leistungsbereichen von 102 (BMW 114i F20), bis zum Peugeot RCZ - R (270 PS) zum Einsatz, und zwar mit dem exakt gleichen Hubraum von 1,6 Liter. Eine Spannbreite, für die man früher gleich mehrere unterschiedlich große Motoren, mit unterschiedlichen Zylinderanzahlen, verwendet hätte. Diese Bausteinkonstruktionen senken die Herstellungskosten enorm.