Wie stark beeinflussen gesellschaftliche Erwartungen dein Verhalten und deine Entscheidungen?

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Hallo Faewyn!

Im Grunde ist es mir egal, da es "mein" Leben und somit auch "meine" Sache ist.

Dennoch lebe auch ich in diesem System und bewege mich darin. Ferner halte ich mich an den Anstand. Taktisch klug ist es manchmal, wenn man spielt, sich anpasst oder diplomatisch tolerierend zurückzieht. Dies ist aber sehr selten der Fall.

Bevor man diese Frage beantworten kann, müsste man doch erst einmal klären, ob die Gesellschaft diverse Dinge entscheiden kann und Erwartungshaltungen überhaupt korrekt sind. Bei den meisten Dingen ist es doch so, dass diese durch die Masse selbst oder durch Medien vorgegeben werden und dann ungeprüft vom Pöbel angenommen und ausgeübt werden. Insofern richten sich die meisten Erwartungen danach. Zudem spielen Religion, Kultur, Religion und Region auch eine große Rolle.

Ich gebe also zu 99,999% nichts darauf, was andere erwarten, da 99,999% der Erwartenden die eigentlichen Erwartungen gar nicht überpüft haben und Dinge, die Dritte betreffen, auch nur bedingt beurteilen können. Zudem gehen andere Menschen Dritte nichts an und je nach Situation/Mensch kann eine pauschale Erwartung gar nicht 1:1 auf alle unterschiedlichen Menschen übertragen und erwartet werden.

Es kommt auch auf die Erwartung an.
Wenn die Mehrheit für Anstand/Manieren wäre und dies von "allen" Menschen innerhalb einer soziokulturellen Gemeinschaft verlangt werden würde, wäre es gut, da es eine gesunde Basis ist und das Zusammenleben vereinfacht.

Ginge es aber um den individuellen Privatbereich, Geschmack etc., dann sehe ich das als "falsch" an. Zum Beispiel kann die Gesellschaft erwarten, dass "alle" Menschen brav zur Schule gehen, studieren und dann bis zum Tod arbeiten. Nur wird dabei verkannt, dass nicht jeder Mensch identische Chancen bekommt und jeder Mensch andere Wege für sich einschlägt.

Bei den Erwartungen muss man also differenzieren.

Die Grundfrage ist immer, ob die Masse dies und jenes überhaupt kognitiv erfassen und beurteilen, dann auf alle Menschen 1:1 übertragen kann.

Nur weil eine Mehrheit etwas "meint" oder "entscheidet", ist dies noch lange nicht richtig.

Mich interessiert es nicht, da ich mich zwar an MAnieren/Anstand halte, aber ansonsten "mein" Ding durchziehe. Was andere Menschen erwarten, meinen, denken usw., ist mir Wumpe. Zumindest schränke ich dadurch nicht andere Menschen ein oder verletzte diese. Bei "meinen" Entscheidungen geht es alleine um "mein" Leben und "meine" Wünsche, Bedürfnisse, die Dritte nichts anzugehen haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Faewyn 
Beitragsersteller
 24.05.2025, 18:29

+1

Im beruflichen und ehrenamtlichen Bereich schon.

Im privaten Bereich zwar auch, aber eher weniger.

Z.B.

Bei verschiedenen Wahlveranstaltungen fiel es irgendwem auf, dass ich am Stand der AFD war.

Zwar war ich an allen Ständen, auch der MLPD ...also eigentlich an ALLEN die dort vertreten waren.

Aber, irgendwem fiel es eben auf, dass ich auch am Stand der AFD war.

Keine Ahnung, wem.

Ich vermute einem Mann, der mir schon seit Jahren mein 'Ehrenamt im Bereich der Obdachlosen-und Wohnungshilfe neidet.

Er jedoch mittlerweile im Stadtrat sitzt.

Einige Tage später, als ich vereinbarungsgemäß zu einer Veranstaltung im ehrenamtlichen Bereich die abgesprochenen Getränke mitbrachte, wurden diese zurückgewiesen, mit der Erklärung/Begründung:

"Man nähme von 'Nazis nichts an."

Und eine andere Person wurde dann beauftragt, genau diese Getränke anderweitig zu besorgen.

OK.

Wie auch immer ...

Es hatte mich persönlich sehr verletzt.

UND:

Ich wollte das 'Ehrenamt daraufhin niederlegen.

Was aber gar nicht mehr notwendig, war, da man mich ohnehin schon ausgeschlossen hatte.

Ok, ich bin alt, deutsch, graublond, blauäugig, männlich.

Meine schwarzafrikanische Partnerin meinte daraufhin:

"Cool, than you have much more time for me"

Ja, so kann 'frau es auch sehen.

Das ist von Fall zu Fall verschieden.

Ganz ohne Abwägen kommt man da wohl nicht durch. Durch irgendwelche unkonventionellen Entscheidungen möchte und kann ich keine Nachteile in Kauf nehmen.

Also ist man in vielen Fällen schon beinahe gezwungen die Erwartungen, zumindest vordergründig, zu erfüllen.

Es ist auch auf Dauer ermüdend immer gegen den Strom zu schwimmen.

Hey!
es kommt ganz drauf an es ist auch von jedem zu jedem unterschiedlich aber ich versuche, schon, Ratschläge und so weiter anzunehmen, das schon aber lasse mich nicht nur von meinen Umfeld beeinflussen!
LG

Ganz ganz wenig. Ich mache mein eigenes Ding