Würdest du eher dich oder andere bevorzugen?
Wenn du dir vorstellst, dass du in einer hypothetischen Situation bist, in der du die Möglichkeit hast, eine Entscheidung zu treffen, die nicht nur dein eigenes Leben, sondern auch das Leben vieler anderer Menschen in deiner Umgebung beeinflussen könnte – sei es in positiver oder negativer Weise –, und du gleichzeitig vor die Herausforderung gestellt wirst, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen, wobei jede Wahl unterschiedliche moralische, ethische und möglicherweise sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte, wobei du auch berücksichtigen müsstest, wie deine Entscheidung nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig Auswirkungen auf die Zukunft haben könnte, und du darüber hinaus gezwungen wärst, abzuwägen, ob du deinen eigenen persönlichen Nutzen oder das allgemeine Wohl der Gemeinschaft in den Vordergrund stellst, während du gleichzeitig versuchst, die komplexen zwischenmenschlichen Dynamiken, die in deinem sozialen Umfeld bestehen, zu navigieren, und dir dabei bewusst sein müsstest, dass jede Handlung – oder auch das bewusste Unterlassen einer Handlung – eine Kettenreaktion von Ereignissen auslösen könnte, die möglicherweise weit über deinen direkten Einflussbereich hinausgehen, wobei du auch die Frage berücksichtigen müsstest, inwieweit deine eigenen Werte, Überzeugungen und Prinzipien mit den Erwartungen und Normen der Gesellschaft übereinstimmen, und dabei nicht außer Acht lassen dürftest, dass es auch immer unbekannte Variablen gibt, die du nicht vorhersehen oder kontrollieren kannst – würdest du in einer solchen Situation eher eine Entscheidung treffen, die deinen eigenen Interessen dient, oder würdest du bereit sein, persönliche Opfer zu bringen, um das Wohl anderer zu fördern, auch wenn dies bedeutet, dass du dich möglicherweise selbst in eine weniger vorteilhafte oder sogar riskante Position begibst, und falls ja, welche Überlegungen oder inneren Überzeugungen würden dich zu dieser Entscheidung motivieren oder von ihr abhalten?
5 Antworten
Wow, du hast das rhetorisch echt drauf, an dieser Stelle einen großen Respekt an dich.
Du hattest davon gesprochen, dass die zu treffende Entscheidung sowohl mich, als auch die Menschen in meiner Umgebung beeinflussen würde. Ich gehe diesbezüglich im Folgenden mal davon aus, dass es sich dabei um die engsten Menschen in meiner Umgebung handelt, also um meine Freunde und Familie. Unter dieser Annahme bin ich durchaus bereit eine Entscheidung zu fällen im Sinne des Allgemeinwohls und auf meinen eigenen Vorteil zu verzichten bzw diesen in den Hintergrund zu stellen.
Das zu hypothetisch und zu kompliziert gedacht.
Nur ich bin für meine Entscheidungen und meine Taten verantwortlich und kann somit auch nur mich beeinflussen. Man nennt das die Kontrollzone.
Was andere mit meinen Entscheidungen und Taten machen, darauf habe ich keinen Einfluss.
Ich würde mich selbst bevorzugen. Am Ende des Tages kann man niemandem helfen, wenn man sich selbst opfert und dabei draufgeht. Klar, in bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, andere zu unterstützen, aber wenn es um eine Wahl geht, bei der mein eigenes Überleben oder Wohlergehen auf dem Spiel steht, entscheide ich mich für mich.
Na, da hast du ja eine Menge Rahmenbedingungen aufgeführt.
Von daher kannst du auch keine simple Antwort erwarten.
Für mich käme es auf die konkrete Situation an ('Was steht auf dem Spiel?') und entsprechend kann meine Entscheidung unterschiedlich sein und folgt nicht einem einfachen Ablaufschema.
Letztlich wird es bei wirklich schwierigen Entscheidungen eine 'aus dem Inneren kommende' Entscheidung sein, die nur bedingt rational determiniert ist.
So viele Konjunktionen....
Es klingt, als ob du das ganz "normale" Leben beschreibst. Denn egal was ich mache, es hat immer Auswirkungen. Selbst wenn ich nichts mache hat es Auswirkungen.
Wenn ich mir jedesmal Gedanken darüber machen würde, was eventuell in was auch immer für einer Zeit für jemand anderen aus meiner jetzigen Entscheidung erwachsen würde, könnte ich nicht leben. Denn egal was ich mache, es kann immer passieren, dass ein anderer verletzt wird und ich das nicht möchte.
Ich finde es ist grundsätzlich eine Frage des Charakters und natürlich der Umstände.
Ich persönlich habe schon oft Entscheidungen getroffen, die der Allgemeinheit mehr zu gute kamen als mir persönlich. Denn ich finde, als Teil einer funktionierenden Gesellschaft möchte ich nicht immer im Vordergrund stehen müssen. Eine Gemeinschaft kann nur dann gut funktionieren, wenn alle an dieser Gemeinschaft arbeiten und das kann dann auch bedeuten, dass ich eine Entscheidung für die Gemeinschaft und gegen mein persönliches Wohl treffe. Und auch das waren bisher immer die richtigen Entscheidungen. Ich würde es jederzeit wieder tun.
Ob ich in einer Situation, die darüber entscheidet, ob ich lebe oder sterbe dann auch zugunsten anderer entscheiden würde weiß ich nicht. Ich hoffe, dass ich nie in eine Situation kommen werde, in der ich eine derart weitreichende Entscheidung treffen müsste.