Wie soll ich den zeugen jehovas sagen dass ich nicht mehr möchte?

11 Antworten

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Da gibt es keine gute generelle Antwort, da Eltern sehr unterschiedlich sind und somit unterschiedlich reagieren können.

Du solltest auf jeden Fall versuchen, nur langsam zu eskalieren: Keine explizite Kritik an der WTG und ihrer Theologie. Erzähle niemanden, dass du dir Webseiten und Videos von Apostaten (Ex-Mitglieder) ansiehst und/oder dich völlig abwenden möchtest.

Versuche ein langsames ausfaden. Erzähle nur von Zweifeln an deinem Glauben, und dass du Zeit zum Nachdenken brauchst. Und dir das Bibelstudium zurzeit nichts bringt.

Falls sie dich zwingen möchte, dann zitiere jw org:

Nicht Zwang, sondern Liebe sollte dahinterstehen, wenn du mit anderen über deinen Glauben sprichst.

https://www. jw .org/de/bibliothek/zeitschriften/w20090915/Mein-Glaube-Wer-entscheidet-dar%C3%BCber/

Einheit im Glauben kommt natürlich nicht durch Zwang zustande.

https://wol. jw .org/de/wol/d/r10/lp-x/2004401

Liebe Martha

Es kann sein, dass Deine Mutter schon lange befürchtet, dass "Geist" der Zeugen Jehovas nicht angeschlagen hat. Sie hat sich vielleicht innerlich schon darauf vorbetreitet das es zu Differenzen kommt.

Sie ist sich bewusst das wenn sie komplet eisern bleibt, sie unter Umständen ihre Tochter verliert. Mütter haben eine spezielle Beziehung zu ihren leiblichen Kindern. In diesem Fall kannst Du klipp und klar sagen "Mama ich bin 14 und vom Glauben her mündig. Alles was mit dem Glauben zusammenhängt, entscheide ich zukünftig selber.

Aber es kann auch sein was ich erlebt habe. Ein guter Kumpel (15) war bei den ZJ. Als Bub musste er mit beim Missionieren. Kindern sind ein Türöffner.

Seine Mutter fand LP's von der Rockband Santana bei ihm. Der wilde Rock wurde sofort vernichtet und er wurde hinausgeschmissen. Wir, seine Kumpels haben ihn "aufgefangen" und ihn auf seinem weiteren Werdegang unterstützt. Selbst nach einem Mofa-Unfall wurde er im Spital von niemandem der ZJ besucht.

Ich kenne die Situation bei Euch zu Hause nicht. Da man nie wissen kann, wie es ausgeht und da empfehle ich Dir, Dir im Voraus Rückhalt zu suchen. Das kann ein Verwandter sein, also jemand zu dem Du Vertrauen hast und der Dich im dümmsten Fall aufnehmen könnte. Bestimmt gibt es auch Telefonnummern oder Home-Pages wo Du Rat holen kannst.

Es ist immer gut, wenn man einen Plan B hat. Manchmal ist es dann so, dass die Eltern ihr Kind halt doch vermissen und man findet wieder zusammen. Sobald die Spielregeln stimmen, kann man nämlich auch wieder zusammengehören.

Wir alle haben diesen Prozess durchgemacht. Er nennt sich Pubertät. Man ist nicht nur Kind welches alles entgegennimmt, sondern man fängt an selber zu denken und sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Bei Dir ist es wegen der ZJ etwas schwieriger.

Ich wünsche Dir ein selbstbestimmtes Leben.

Tellensohn

Das ist sicher schwer, wenn Du schon von klein auf dabei bist.

Es gibt ja genügend Aussteiger, vielleicht könntest Du Dich mal dahin wenden!

Oder es gibt die Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche.

Montag bis Samstag 116 111. Dort kann man sich gut aussprechen und Hilfe erfahren.


freiburg2  31.12.2023, 17:47

Im Internet findest Du Videos über Aussteiger, die erzählen von ihren Leben.

Ich selbst war nie dabei, hätte mich beinahe auch mal taufen lassen.

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Du müsstest inzwischen mitbekommen haben, das Jehovas Zeugen eine extreme Sicht der Dinge haben, u.a. auch wenn es darum geht ein Studium bei ihnen abzubrechen oder nicht mehr hin zu gehen.

Schnell wird die Bibel zitiert und "wer nicht für mich ist, ist gegen mich", in den Kontext des Glaubens ausgelegt den man gerade nachgeht.

Das die Mutter versucht dich unter Kontrolle zu bringen, hat auch etwas mit Ängsten zu tun, die man ihr übertragen hat. Die sie nun auf dich übertragen will.

Es gibt vorab keine Lösung für deine Situation, die für alle Beteiligten zufriedenstellend wäre.

Versuche deiner Mutter es recht zu machen, ist nicht fair für dich.

Versuche es dir Recht zu machen, wäre ein Weg es mit der Mutter zu verscherzen.

Du wirst dich also konkret entscheiden müssen:

Lieber ein Schrecken ohne Ende der Mutter zuliebe, oder ein schnelles Ende wo die Mutter Zeit braucht es zu respektieren.

Es gibt noch einen anderen Weg, aber den würde ich dir nicht zumuten wollen, zumal er Interesse an den christlichen Glauben voraussetzen würde, welche die JZ ablehnen. Aber die Option, mit JZ zu diskutieren wo sie überall falsch liegen, funktioniert nur wenn man sich selbst intensiv mit der Bibel beschäftigt.

Das wäre eine elegante Lösung: anhand der Bibel zeigen wieso man kein Jehovas Zeuge werden will.

Und diese Möglichkeit ist real weil sie bereits hunderte Male funktioniert hat, die JZ nicht mehr wieder kamen weil sie keine Argumente mehr hatten.

In diese Möglichkeit musst du hineinwachsen um sie meistern zu können. Das muss man wollen.

Ansonsten bleibt nur der Weg der persönlichen Konfrontation mit der Mutter das man es nicht mehr will.

Oder man hält es durch bis zum Auszug.

Ansonsten lass dir helfen wie in anderen Antworten hier geschildert, sollte es weiterhin beim emotionalen Zwang bleiben, sich mit JZ beschäftigen zu müssen.

Das ist in deinem Alter ein No-Go und an das Gesetz deiner Religions-mündigkeit darf auch deine Mutter nicht vorbei agieren.

Den JZ sagen das du es gar nicht willst. Sie werden dir zwar versuchen mit dir zu reden, doch im Grunde missbrauchen sie dein Gewissen der Mutter gegenüber, damit du nachgibst.

Ein authentischer JZ würde zwar sagen das du mit deiner Mutter offen drüber reden solltest, wenn dieser dann noch ein hervorragender Seelsorger wäre würde er anbieten mit beim Gespräch dabei zu sein, doch davon würde ich nicht ausgehen.

Aber für so ein Gespräch sich Hilfe zu holen, evtl. Vertrauenslehrer, ist generell eine gute Idee.

Solltest du im Raum NRW leben, würde ich mich als unterstützender Seelsorger für das Gespräch mit der Mutter zur Verfügung stellen.

LG -B.


Aberachtsam2023  15.02.2024, 13:22

dein gut gemeintes Angebot würde allerdings scheitern, sobald du mit einem bibelfesten Zeugen JHWHS konfrontiert wärst. Da gingen dir sehr schnell die Argumente aus, was deine Wut über diese Glaubensgemeinschaft nur noch mehr steigern wird.

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Wir alt bist Du?

Hier mal die juristische Seite: Ab Vollendung des zwölften Lebensjahres darf ein Kind nicht mehr gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden. Ab Vollendung des 14. Lebensjahres besteht in Deutschland eine uneingeschränkte Religionsmündigkeit.

Es ist bekannt, daß Sekten - und hier insbesondere die Jehovas Zeugen - auf Menschen, die sich von ihnen lösen wollen, einen immensen psychischen Druck ausüben. Und wenn Du nun offen sagst, daß Du dich loslösen willst, wirst Du sehr stark sein müssen. Es wäre deshalb gut, wenn Du Dir hierbei Hilfe holen könntest. In der Zwischenzeit mal taktieren und ja nichts unterschreiben!!!