Wie seit ihr damit umgegangen, als ihr gemerkt habt, dass eure Eltern alt werden?
Also nicht mehr so fit sind wie vor paar Jahren. Ich finde das sehr traurig
11 Antworten
So ist der Lauf der Welt.
Einst wurden wir von unseren Eltern unterstützt, heute unterstützen wir sie.
Ich freue mich immer, wenn meine Eltern auf reisen sind. Darauf haben sie früher komplett verzichtet, jeder Cent ging in uns Kinder und ins Haus. Sie selbst haben sich nie etwas gegönnt. Nun bereisen sie außerhalb der Ferien die Welt und wenn sie da sind, kümmern wir Kinder uns um alles.
Es ist irgendwie seltsam zu erkennen, das die Eltern heute nicht mehr so können wie früher, aber es ist normal. Uns wird es allen irgendwann so gehen und ich hoffe, wir alle haben dann Menschen um uns rum, die uns unterstützen.
Also bei meinem Vater war es sehr schwer. Der ist irgendwann sehr krank geworden und konnte nichts mehr machen und das Haus nicht mehr verlassen. Er war immer ein sehr aktiver Mensch, war viel unterwegs und hatte viele Hobbies. Er war vor der Rente Stahlarbeiter und ein Mann wie ein Baum, mit Händen so groß wie Schaufelbleche. Ihn körperlich so schwach zu sehen, war nicht schön. Auch psychisch hat er dann abgebaut und wurde depressiv. Ich fühlte mich da auch sehr hilflos, weil ich nichts für ihn tun konnte.
Meine Mutter war ein ganz anderer Fall. Die musste man immer bremsen. Die wollte sich selbst nicht eingestehen, dass sie alt wird und nicht mehr so kann wie früher. Sie ist mehrmals gestürzt und im Krankenhaus gelandet, aber sie wollte partout keinen Rollator. Als sie auch Zuhause kaum noch zurechtkam, wollten meine Brüder und ich, dass sie in ein Heim geht. Sie hat sich eins angeschaut und meinte nur: Da zieh ich nicht hin, da sind nur alte Leute! Da war sie 82 Jahre alt. :D
Das ist der natürliche Lauf des Lebens. Aber es kommt immer darauf an, was man aus dem Leben macht. Jedes Alter kann seine schönen Seiten haben. Entscheidend ist die innere Einstellung dazu.
Meine Frau und ich sind schon im Ruhestand. Doch wir fühlen uns nicht alt, sondern genießen es, nicht mehr früh aufstehen und arbeiten gehen zu müssen. Statt dessen pflegen wir unsere Hobbys, gehen mit dem Hund spazieren und erfreuen uns an unseren Enkeln. Wir können jederzeit in den Urlaub fahren oder einfach nur Ausflüge machen. Zusätzlich bin ich - solange es mir Spaß macht - in zwei Ehrenämtern tätig.
Ja, das war schon seltsam damals, ganz plötzlich merkte man diese Langsamkeit, zB. beim sich parat machen zum Rausgehen. Zeitdehnung allerorten. Stöhnen bei zig Tätigkeiten. Oh ja, da waren sie so gegen 60, als das anfing in den Vordergrund zu rücken. Ab 70 wars dann das Hauptthema und ab 80 begann es merkwürdig traurig und gruselig zu werden....
Moin,
Gegenfrage:
Wie bist du damit umgegangen, das du alt wirst! (Wenn du keinen 20 bist, bist du auch nicht mehr so fit wie vor ein paar Jahren!)
Also meine Eltern sind nicht Alt geworden.
Meine Mutter wurde schon mit 39 vom Krebs geholt. Mein Vater ist letztes Jahr mit 68 im Krankenhaus verstorben ...
Grüße
Immerhin stehe ich noch in der Blüte meines Lebens.