Wie kann ich meine Empathie gegenüber bestimmten Menschen abschwächen?

4 Antworten

Hi,

Was mir hilft, um innere Vorgänge oder Prozesse bewusst wahrzunehmen ist, eine Beobachter Perspektive einzunehmen. Du hältst einen Moment inne und trittst gedanklich aus dir heraus und bist dann ein objektiver Beobachter deiner eigenen Situation.

Nur weil man eine Emotion hat, muss man die nicht gleich ausleben. Wenn ich von jemandem genervt bin, kann ich das innerlich absorbieren und nach außen hin trotzdem geduldig bleiben. Das kann man durchaus machen. Wobei das auch leicht gesagt und schwerer getan ist. Es hilft wenn man ein festes Werte System hat und Handlungen damit abgleichen kann. Und ebenfalls hilft mir diese buddhistische Haltung : das alle lebewesen nach einem Leben streben, wo sie kein Leid erfahren. Manche Menschen kennen leider noch keinen anderen Weg dahin, außer sich selbst an die erste Stelle zu stellen und entsprechende Verhaltensweisen an den Tag zu legen.

Liebe Grüße

koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 11:09

Den ersten Absatz verstehe ich nicht. Die Prozesse sind mir sehr bewußt, aber sie sind es, die stören.

Im zweiten Absatz scheint es nur um die Außenwirkung zu gehen. "Ausleben", "nach außen hin trotzdem geduldig bleiben", vor allem mit dem zweiten habe ich kein Problem. Es mich Empathie schon wieder getriggert hat, bekommen nur gute Freunde mit, wenn ich ihnen erzähle, wie es in mir aussieht.

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skipworkman  08.01.2020, 11:40
@koten

Hi,

Meinte das so, dass man die Gefühle oder Gedanken die der Kopf einem präsentiert, auch nüchtern oder objektiv betrachten kann und das nicht immer als besonders wichtug bewerten muss. Wenn du der Meinung bist, daß du unangebrachte Empathie empfindest, Kannst du deine Aufmerksamkeit auf den Ablauf oder die Entstehung des Prozesses richten und dich fragen, was ist nützlich an diesem Gefühl und was unangemessen. Das du quasi wie ein Wissenschaftler den Prozess analysiert und deine Energie darauf richtest, dann sollte das Gefühl nachlassen. Komplett verhindern können, wirst du das mmn nach nicht aber du kannst du aufmerksamkeit von der Emotionen ablenken. Und Mitgefühl für deine Mitmenschen hast, kannst du nachsichtig sein und ein gewisses Maß an Empathie rechtfertigung ohne die Handlung Ansicht gut zu finden.

Ich denke das wäre ein Weg, damit umzugehen. Ich glaube nicht, daß man das komplett ausschalten kann und keine Emphathie mehr empfinden kann aber man kann das relativieren.

Ich hoffe das ich meine Gedanken jetzt etwas besser formuliert habe, als beim ersten mal.

Liebe Grüße

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skipworkman  08.01.2020, 11:57
@skipworkman

*die Aufmerksamkeit, *und wenn du Mitgefühl *ansich... Ich glaub ich stelle die autokorrektur jetzt aus...

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koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 12:11
@skipworkman

Von welchem Gefühl sprichst Du? Mir geht es nicht um Gefühle, sondern um die Fähigkeit, die Bereitschaft und durchaus auch den inneren Zwang mich in andere Menschen einzufühlen. Dadurch laufen bei mir verstandesmäßige Prozesse ab, die mich behindern.

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eggenberg1  27.01.2020, 16:28
@koten

wenn du aus dich raus trittst , neben dir stehrst, als beobachter, dann hast du bereits einen gewissen abstand zu der person mit der dich empatie verbindet,.dann kannst du objektiver die sache angehen

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eggenberg1  27.01.2020, 16:33
@koten

das hat aber doch auch immer was mit gefühlen zu tun ,denn diese anderen menschen fühlen ja auch -- du sprichst ja selber von ""einzufühlen". wenn du dieses fühlen aber als beobachter wahrnimmst, kannst du es steuern ,wärend wenn du es als du selbst empfindest, kann es dich überrennen

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koten 
Fragesteller
 27.01.2020, 16:38
@eggenberg1

Empathie iat aber keine Sichtweise (die kann man ändern) sondern eine Fertigkeit. Die hat man oder hat man nicht.

Was Du mir sagen willst, verstehe ich nicht.

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eggenberg1  27.01.2020, 16:41
@koten

natürlich ist empatie auch ne sichtweise , sonst wäre es ja nicht so schwer sie zu verdrängen , und was möchtest du ? du möchtest diese sichtweise verändern ,damit dich die empatie nich t mehr so belastet

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koten 
Fragesteller
 27.01.2020, 16:41
@eggenberg1

Empathie führt zu Gefühlen. Richtig. Ob das Gegenüber irgendwelche Gefühle hat, spielt dabei keine Rolle.

Ich nehme meine Gefühle ständig als Beobachter wahr. Daß ich sie dadurch steuern kann, ist mir neu.

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eggenberg1  27.01.2020, 16:46
@koten

nein empatie FÜHRT nich tzu gefühlen empatie zeigt ,dass man gefühlsfähig ist du kanst also dich im geiste ( gefühlsmässig ) selber sehen ,und dich dabei bebachten,wie du reagierst? wenn du das kannst, dann kannst du auch ,wenn du objektiv bleibst , deine empatie steuern / die intensität korrigieren

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koten 
Fragesteller
 27.01.2020, 17:53
@eggenberg1
nein empatie FÜHRT nich tzu gefühlen empatie zeigt ,dass man gefühlsfähig ist

Das kenne ich anders.

Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Ein damit korrespondierender allgemeinsprachlicher Begriff ist Einfühlungsvermögen. (Wikipedia)

Ob man selber gefühlsfähig ist, hat damit erst einmal gar nichts zu tun. Dieses Einfühlen ist das, was bei mir Gefühle (meist dem anderen gegenüber) auslöst. Positive Gefühle aber natürlich auch negative.

Natürlich kann ich meine Gefühle beobachten und erkennen. Aber wieso ich deshalb die Empathie steuern kann, erschließt sich mir nicht.

Welche Definition von Empathie benutzt Du?

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skipworkman  27.01.2020, 23:07
@koten

"Aber wieso ich deshalb die Empathie steuern kann, erschließt sich mir nicht."

Hallo again,

Vielleicht sind wir in dem Bereich unterschiedliche Veranlagt, vielleicht fällt es mir deswegen schwerer, deine Frage richtig zu beantworten.

Ich kann emphatie auch nicht abstellen aber zumindest etwas abschwächen oder relativieren. Emphatie ist ja durchaus was gutes, kann aber auch belastend werden. Ich habe auch einige Momente die mich langfristig beschäftigen, intensiv ist das zb bei einigen Filmen, wo ich mir wünschte, ich hätte mir die nicht angesehen.

Mir hilft das analysieren, aus einer Beobachter Haltung raus, mich abzulenken und auch einige empfundene Emotionen in etwas neutraler Bahnen zu lenken. Dazu nutze ich auch mein Weltbild und Wertesytem, welches auch buddhistisch geprägt ist. So richtig gut kann ich das auch nicht beschreiben aber meist finde ich irgendwo in meinem Kopf einen 'pharagraphen', der dienstlich ist, die Sache neu und anders zu bewerten. Dieser Prozess muß dann auch einige Male wiederholt werden, einmal reicht dafür nicht. Durch Wiederholung kann ich eine gewisse 'umprogrammierung' erreichen.

Liebe Grüße

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koten 
Fragesteller
 28.01.2020, 00:43
@skipworkman
auch einige empfundene Emotionen

Um die empfundenen Emotionen geht es mir doch gar nicht. Die sind schließlich ein Teil von mir und deshalb will und muß ich sie annehmen. Es ist diese ständige ungewollte Hineinversetzen in eine andere Person, das mich stört. Also die Empathie, Nicht die Gefühl, die durch das Hineinversetzen entstehen.

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koten 
Fragesteller
 28.01.2020, 00:58
@skipworkman

Noch einmal zu "auch einige empfundene Emotionen". Vielleicht kannst Du mir das ja erklären. Wann immer ich hier bei GF das Thema Empathie anspreche, ändern die Leute das Thema und sprechen von Emotionen. Warum? Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Dinge. Einfühlungsvermögen hat doch nichts mit meinen Gefühlen zu tun.

Wenn ich das absolute Gehör habe, bedeutet das doch auch nicht, daß ich singen kann.

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eggenberg1  27.01.2020, 16:25

toll, das du da s auch so kannst. aus dir heraustreten , dich neben dich stellen . es gibt denke ich ,wenige menschen, die das können. mir hilft es bei diskusionen wirklich sachlich zu bleiben meinem gegenüber , vor allem ,wenn die emotionen unbedingt raus wollen.schwierig wirds nur , wenn das gegenüber das eben nicht kann,sachlich bleiben , dann kann man mit so einem mneschen seltern gut über eine nahesthende, persöniche sache diskutiern , sich unterhalten

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man kann dir bessere Tipps geben, wenn du konkrete Situationen mit konkreten Personen schilderst, bei denen dich deine Empathie belastet

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Psychologie studiert
koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 13:24

Es gibt ein paar Leute, die mir extrem wichtig sind oder es waren.

Zwei haben den Kontakt zu mir abgebrochen, und zwar auf eine Art und Weise, die mich sehr verletzte. Diese beide wissen das. Seit Jahren schaffe ich es nicht, die Beziehungen abzuschließen. Ich kann nicht anders, als Verständnis zu entwickeln und Entschuldigungen zu suchen. Das geht mir auf die Nerven.

Vor allen da ich zwei beste Freundinnen habe, die mich auch schon sehr verletzten, wo der Kontakt aber immer noch besteht. Beide hielten es bisher nicht für nötig, sich zu entschuldigen.

Sowohl bei dem ersten Absatz als auch bei dem zweiten geht es um Ereignisse, die teilweise zwanzig Jahre her sind.

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DasPferdchen  08.01.2020, 14:06
@koten

kommunizierst du denn, dass du sehr verletzt und enttäuscht bist?

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koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 14:48
@DasPferdchen

Ich schieb ja, es ging zum einen um zwei Frauen, die mir eine Kontaktsperre verordnet haben. Denen ist das anscheinend egal.

Und es geht um zwei Frauen, die jetzt meine besten Freunde sind. Mit der einen kann man über solche Dinge nicht sprechen. Eine sehr gute Freundin, auf die ich mich absolut verlassen kann, für solche Themen aber nicht reflektiert genug. Aber dennoch ein toller Mensch. Mit der anderen will ich am Samstag darüber sprechen, wenn wir uns beim Käffchen treffen. Und ihr auch sagen, daß für mich alleine schon dieses Schweigen eine intimere Beziehung unmöglich machen würde. Aber das ist zum Glück kein Thema.

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Um andere zu manipulieren reicht die einfache kognitive Empathie. Echte Empathen verfügen über die affektive Empathie und nutzen ihre Gabe um anderen zu helfen, nicht zu betrügen. Die affektive Empathie kann man nicht "abschalten".

koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 11:12

Ich muß also mit diesem Scheisz leben? Abschalten will ich sie ja gar nicht. Dafür ist mir Empathie zu wichtig.

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Matsch12  08.01.2020, 11:22

Das ist exakt, was ich dem Fragesteller schon in seiner ersten Frage versucht habe zu erklären. Die Fähigkeit in andere tief hinein zu sehen ist meist aus gutem Grund irgendwie erworben und lässt sich nicht einfach wieder wegmachen. Wenn ich das richtig verstanden habe quält ihn seine Empathiefähigkeit weil er dadurch Dinge versteht/entschuldigt, die er eigentlich nicht entschuldigen will, weil es ihn sehr verletzt hat.

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Um eigene Wahrnehmung/Gefühle abzuschwächen muss man erstmal wissen, wer man selbst ist. Gefühle kann man nicht steuern, aber man kann mit ihnen bewußter umgehen lernen. Empathie ist nichts Anderes als "Gefühl für den Anderen". Heißt: du wirst rausfinden müssen wer du selbst bist um das zu können. Das ist mMn der gute und sinnvolle Weg.

ODER - der einfache Weg ist: die eigenen Gefühle zu verdrängen und sich das einfach mit "Kopf" einzureden so lange bis man es sich selbst glaubt empathielos zu sein. Oder - noch so ein einfacher Weg: Den Anderen abwerten so lange bis man es selbst glaubt. Gehen tut vieles - sinnvoll für dich ist aber nur Ersteres - der Rest macht einen nur selbst krank und verbittert auf Dauer.

Jetzt weißt du auch warum es heißt, man könne nur sich selbst und nicht den Anderen ändern. ALLES ist Einstellung und Wahrnehmung und diese Dinge kann man ändern. Aber erstmal heißt es bei sich zu bleiben und versuchen herauszufinden welche Gefühle genau da im Spiel sind und warum.

koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 12:06

Die "Erkenntnis", man könne nur sich selber ändern, ist absolut trivial, und daher nicht hilfreich.

Ich hatte es doch schon oben geschrieben: Es geht nicht um meine Gefühle! Auch nicht darum, mit ihnen, umgehen zu können. Empathie führt bei mir zu rationalen Vorgängen, die mich behindern.

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Kitharea  08.01.2020, 13:16
@koten

Empathie IST ein Gefühl. Und die Erkenntnis ist absolut nicht trivial - 99% der Menschen verstehen nur nicht was das letztendlich heißt - und empfinden es dann als trivial. das ist ez. Ohne ein gewisses Maß an Selbstreflektion wird dir hier NIEMAND eine Antwort geben können die dir hilft. Es liegt an dir - an sonst keinem. Sowohl die Fragestellung als auch der Umgang mit den Antworten.

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Kitharea  08.01.2020, 13:17
@koten

Ergo: Es geht NUR um deine Gefühle. Kapiers endlich

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Kitharea  08.01.2020, 13:19
@koten

Ansonsten - wie wärs mal mit einem Beispiel mit dem man was handfestes anfangen kann? Du willst konkrete Antworten ohne konkrete Fragen zu stellen.

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koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 13:34
@Kitharea

Es gibt ein paar Leute, die mir extrem wichtig sind oder es waren.

Zwei haben den Kontakt zu mir abgebrochen, und zwar auf eine Art und Weise, die mich sehr verletzte. Diese beide wissen das. Seit Jahren schaffe ich es nicht, die Beziehungen abzuschließen. Ich kann nicht anders, als Verständnis zu entwickeln und Entschuldigungen zu suchen. Das geht mir auf die Nerven.

Vor allen da ich zwei beste Freundinnen habe, die mich auch schon sehr verletzten, wo der Kontakt aber immer noch besteht. Beide hielten es bisher nicht für nötig, sich zu entschuldigen.

Sowohl bei dem ersten Absatz als auch bei dem zweiten geht es um Ereignisse, die teilweise zwanzig Jahre her sind.

Zu Deinen anderen Kommentaren:

  1. Empathie ist KEIN Gefühl. Siehe Wikipedia. Deshalb sehe ich nicht, daß es hier um Gefühle geht. Um welche denn? Haß? Liebe? Verzweiflung? Bitte konkret werden.
  2. Die Erkenntnis ist für mich trivial. Das "für mich" hatte ich vergessen. Für mich ist sie über 40 Jahre alt. Deshalb bin ich auch in therapeutischer Behandlung. Und war seit über 15 Jahren.
  3. Selbstreflektion ist grundsätzlich wichtig. Wie kommst Du auf die Idee, ich könnte das anders sehen?
  4. Natürlich geht es um mich. Sonst hätte ich die Frage anders gestellt.
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Kitharea  08.01.2020, 13:55
@koten

Ok es geht also ums Loslassen. Das 1. was ich mich jetzt allerdings gefragt habe ist warum du diese Frage nicht deinen Therapeuten stellst. Die kennen dich wesentlich besser und können mit dir dran arbeiten.

Wenn du mit Empathie meinst die anderen zu entschuldigen weil sie sich noch immer nicht geäussert haben oder entschuldigst, dann sehe ich das zumindest nicht als empathischen Zug. Sondern schlicht und ergreifend als Verweigerung die Wahrheit anzuerkennen. Warum auch immer. Du suchst Entschuldigungen warum sie sich nicht dazu äußern - willst selbst nicht schuld sein, gibst dir aber trotzdem indirekt die Schuld daran. Kannst das aber nicht auflösen weil sie nichts dazu sagen. Wo wir wieder bei dir wären. Sie sind weg. Das ist Fakt. Sie werden vielleicht nie drüber reden. Vermute das ist auch Fakt. Empathie ausschalten ist in dem Fall einfach eine Art des Realitätschecks. Es gibt im Leben viele Dinge die man nicht versteht. Viele Dinge, wo man die Reaktionen nicht versteht. Viele Dinge wo eine Reaktion für dich kommt die aber nichts mit dir zu tun hat. Fakt ist aber bei Allem: Jeder tut die Dinge so, wie er sie am Besten kann. Deine "Freunde" indem sie nicht mehr drüber reden wollen oder können. Du, indem du dir 100 Jahre lang diese Fragen stellst. Ich stand vor einem ähnlichen Problem selbst mal lange Zeit. Abgeschlossen? Weiß nicht aber ich denke nur mehr ganz selten drüber nach. Zu einem Problem gehören immer 2. Zum Abschliessen nur einer. Es ist eine simple Entscheidung JETZT nichts mehr damit zu tun haben zu wollen und nicht die Suche nach Eklärungen für die Anderen. Sondern NUR die Suche nach einer Erklärung für dich die dich das abschliessen lässt. Und diese kann genauso gut lauten: Sch*** passiert. Die haben das gemacht - das tat mir nicht gut - es war nicht ok. Aber es ist vorbei. Ich kann ihnen verzeihen, aber ich werde es nicht vergessen. Wer weiß schon WARUM die das gemacht haben. Und auch wenn sie mit dir drüber reden würden kann man nicht wissen, ob es wirklich so war (weil sie es vllt selbst nicht wissen warum) oder ob man es überhaupt glaubt bzw. glauben will
Die Art Empathie von der du Redest ist also vom Gefühl der Schuld bzw. noch weiter drunter der Angst unterlegt. Angst selbst falsch zu sein oder was falsch gemacht zu haben. Angst, dass sowas nochmal passieren könnte wenn man nicht weiß warum. In der Psychologie ist vieles "überlagert" und sobald es um Menschen und Verhalten geht, hat es eigentlich immer mit Gefühlen zu tun. Und meistens mit dem Gefühl zu uns selbst. Und dort meistens um Angst. Und Angst ist ein Gefühl. Eines der stärksten und lähmendsten die es gibt.

Konfrontier dich mit den Fakten: Du wirst keine Antwort mehr kriegen. Die kannst dir weiterhin selbst Gedanken machen und selbst darunter leiden oder du akzeptierst es einfach als einen Teil deines Lebens der halt so war wie er war. Deine Kollegen denken sicher nicht mehr so viel drüber nach. Wenn es was zu klären gibt: sags ihnen. Aber verlang keine Antworten. Die geben sie dir frühestens dann, wenn sie selbst welche haben. Und wer weiß ob das je passiert. Wenn es um etwas geht was wir selbst falschmachen, sind wir extrem gut im verstecken und nicht anerkennen wollen. Das ist ein absolut menschlicher Zug.

Verabschiede dich von der Antwort. Du hast nichts falsch gemacht und sollte so eine Situation jemals wieder "ankommen" wirst du es merken. So viel Selbstvertrauen darfst du haben. Es wird NIE WIEDER so sein wie damals. Punkt. Vertrau darauf, dass dieser Teil deiner Geschichte nicht vergessen wird. Lass die Angst los wieder in so eine Situation zu kommen. Es ist in dem Fall wirklich schlicht und ergreifend ein "so lange mir selbst einreden, dass die Dinge halt so sind wie sie sind" bis man es selbst glaubt. Sche**** passiert und man kann nicht immer alles "klären". Auch die Angst, dass du nicht alles kontrollieren kannst ist Teil deines Problems. Man KANN nicht immer alles kontrollieren - ist auch nicht Sinn der Sache - alles was du kontrollierst ist nicht echt. Das sind die Fakten. Setz dich mit denen auseinander. Wäre mein Vorschlag.

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koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 14:38
@Kitharea
Das 1. was ich mich jetzt allerdings gefragt habe ist warum du diese Frage nicht deinen Therapeuten stellst.

Ganz einfach. Gerade war Weihnachten und danach der Jahreswechsel. Das bedeutet, die Zeit zwischen der letzten Sitzung und der nächsten (erst nächste Woche) ist lang, mir zu lang.

Sondern schlicht und ergreifend als Verweigerung die Wahrheit anzuerkennen.

Welche Wahrheit will in nicht anerkennen?

Du suchst Entschuldigungen warum sie sich nicht dazu äußern - willst selbst nicht schuld sein, gibst dir aber trotzdem indirekt die Schuld daran.

Wie kommst Du darauf? Das mußt Du erläutern. Ich habe reichlich vermutete Erklärungen, warum die gar nicht anders handeln konnten.

Sie sind weg. Das ist Fakt. Sie werden vielleicht nie drüber reden. Vermute das ist auch Fakt.

Stimmt.

Empathie ausschalten ist in dem Fall einfach eine Art des Realitätschecks.

In meiner Frage ging es darum, wie das geht. Du weißt es also. Warum verrätst Du mir den Trick nicht?

Es ist eine simple Entscheidung JETZT nichts mehr damit zu tun haben zu wollen und nicht die Suche nach Eklärungen für die Anderen. Sondern NUR die Suche nach einer Erklärung für dich die dich das abschliessen lässt.

Die Erkenntnis habe ich schon seit Jahren. Was mir auch kein Therapeut bisher sagen konnte: Wie macht man das?

Setz dich mit denen auseinander. Wäre mein Vorschlag.

Was tue ich wohl schon seit Jahren, ohne einen Schritt weiter gekommen zu sein?

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Kitharea  08.01.2020, 15:11
@koten

Der Trick ist das was man vermutet/denkt/erwartet/angeblich sieht und versteht - gegenzuchecken mit der Realität. Alles was nicht gesagt wurde, ist nicht real. Wie erklärt man das am Besten.
Anhand deines Beispieles sind die Antworten einfach nur: Es ist wie es ist. Punkt. Akzeptiers einfach. Klingt bescheuert aber anders wirds nicht gehen. Du wirst keine Antwort kriegen. Also hör auf daran rumzudoktorn und zu versuchen es zu kontrollieren oder zu ändern. Es liegt nicht in deiner Macht. Ka. Gibts nicht auch den Spruch: Akzeptiere was du nicht ändern kannst? Genau das meine ich.

Letztendlich leidest nur du drunter. Dann hör auf zu leiden und konzentrier dich auf was Anderes. Gibt sicher genug an anderen Baustellen mit dem man sich positiver beschäftigen kann. Das ganze lähmt dich und hält dich in der Vergangenheit fest. Zeit loszulassen. Ich vermute du weißt wovon ich rede, ich vermute das hast du alles schonmal gehört. Noch son blöder Spruch: Ich kann dir die Tür nur zeigen - durchgehen musst du selbst. Nimm es hin, dass es war wie es war. Setz dich mit DEM Gedanken auseinander und nicht mehr mit dem warum. Weil du das warum nie erfahren wirst. Mehr kann ich da nicht sagen sorry. Vielleicht bin ich auch schon zu lang weg von dem Thema um da eine Hilfe zu sein. Für mich sieht die Sache klar aus aber ich weiß, dass die Durchführung nach wie vor nicht einfach mit einem Fingerschnippen erledigt ist. Du kannst dir nur selbst helfen.

Aber eins noch - weils mir auffällt - du bist schon viele Schritte weitergekommen. Hast sicher viele Wege betreten die du dann verworfen hast. Du hast sicher nur das Gefühl nicht weitergekommen zu sein. Das ist normal. Denk an das was du geschafft hast und nicht an das, was noch nicht ist oder was nicht zu schaffen ist. Schritt für Schritt. Du wirst wissen, wenns vorbei ist.

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koten 
Fragesteller
 08.01.2020, 15:46
@Kitharea

Anscheinend kommen wir nicht weiter. Aus meiner Sicht verweilst Du in Allgemeinplätzen, die mir wir Kalendersprüche vorkommen.

Offensichtlich habe ich es immer noch nicht geschafft, Dir mein Problem zu erläutern.

"Du wirst keine Antwort kriegen." Das weiß ich seit 20 Jahren. Darum geht es doch auch gar nicht.

Der Drang, für das Verhalten von Leuten immer wieder Erklärungen zu suchen. Grundsätzlich. Die Beschreibung konkreter Fälle war anscheinend ein Fehler.

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Kitharea  08.01.2020, 17:05
@koten

Wir reden aneinander vorbei ja. Dieser Drang is nix anderes als der Versuch die Kontrolle zu behalten. Besser kann ichs nicht erklären. Wenn du jetzt davon ausgehst, dass ich mit Kalendersprüchen um mich werfe und blöd bin ist das dein Problem. So wars nicht gemeint. Und ICH bin ebenso wenig dein Problem wie meine Antworten. Schönen Tag noch.

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