Gibt es etwas, was über der Empathie steht, oder allgemeiner als Empathie ist?
Empathie bezeichnet ja die Fähigkeit, die Motivationen und Emotionen einer anderen Person nachvollziehen zu können.
Das geht aber nur, wenn man die Person auch versteht. Meistens klappt das, weil wir Menschen uns ja am Ende doch recht ähnlich sind.
Aber das muss eben nicht immer der Fall sein. Es gibt auch Menschen, welche so stark von der Norm abweichen, dass man sie eben nicht mehr verstehen kann und bei denen man einfach nicht kapiert, wieso sie nun so dämlich oder böse gehandelt haben.
Was mich nun interessiert ist halt, ob es auch etwas anderes als Empathie gibt, wenn man eine andere Person eigentlich nicht mehr versteht, aber ihr Handeln trotzdem akzeptiert und toleriert. Wie nennt man das?
6 Antworten
Hallo UniQuestions!
Empathie ist entgegen der landläufigen Meinung nicht gleichzusetzen mit Mitgefühl oder gar Mitleid, sondern, ähnlich wie du es beschrieben hast, die Fähigkeit der meisten Menschen, die Gefühlslage anderer Menschen (auch Tiere) nachzuempfinden. Man wird zum Resonanzkörper der Gefühle der anderen.
Mitgefühl ist eine Grundhaltung von Menschen, die zur Unterstützung der Mitmenschen führen kann und daraus wiederum positive Emotionen bei den Mitfühlenden erzeugen.
Mitgefühl entwickelt sich aufgrund der Wahrnehmung der Situation, der Motivation und der Emotionen der anderen, wenn diese sich in schwierigen oder belastenden Situationen befinden.
Auch wenn man nicht alle Motive nachvollziehen kann, kann man Mitgefühl haben, weil das Dilemma, die Not spürbar ist.
LG
gufrastella
Hallo UniQuestion,
Interessante Frage, bin gespannt welche Antworten hier noch so kommen. 😊
Mir fällt dazu ein: Die Weisheit
Weisheit kann man erlernen und einüben. Die Weisheit hilft, angemessen mit Menschen umzugehen, fair und gerecht zu sein, Friedlich zu bleiben, Geduldig zu sein, Achtsam und Tolerant zu sein, etc. 🙏 💖
Hallo liebe KittyCat,
Vielen lieben Dank für Deine weiteren ausführlichen Gedanken dazu, es war sehr spannend für mich, Deine weiteren Gedanken & Unterschiede dazu zu lesen. 😊 👍
Ich denke dir, denn deine Antwort ist wie eine Offenbarung, die man fast übersehen könnte- jedoch die einzige Lösung sein kann, imo.
Wobei- Weisheit- ist eine Fähigkeit (aus vielen Attributen), die sich vor allem im Laufe des Lebens und der gemachten Erfahrungen bildet(en kann). Nicht Jeder mit viel Lebeneserfahrung ist gleich weise. Eine Erkenntnis, die nicht allen zuteil wird. So danke ich dir erneut, du hast mich erinnert. :-) <3
Hallo liebe Kitty, 😊
Ja, ich glaube, es kommt darauf an welche Haltung ein Mensch hat. 🙏
Wer eher bescheiden ist und die Wahrheit und Weisheit liebt, der wird viel Weisheit erlangen können - im Laufe seines Lebens.
Wer eher stolz und hochmütig ist, will sich vielleicht nichts sagen lassen und denkt zuerst an sein Ego, bei dem wird ggf. keine Weisheit entstehen, auch wenn er 100 Jahre alt wird.
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Davon abgesehen prägt einen jeden Menschen auch wie er aufgewachsen ist. Also zum Beispiel wer in einem guten und friedlichen Umfeld aufgewachsen ist, für den ist es generell leichter, als für einen anderen, bei dem das Umfeld sehr schlecht war.
Für mich lässt sich Empathie in noch größerem Rahmen unter Bewusstsein/Bewusstheit für etwas fassen. Damit wird wertneutral die Fähigkeit es Mitfühlens ausgedrückt.
Zuständig für diese Qualität des Mitfühlens ist die Zirbeldrüse.
Die verschiedensten Religionen, UniQuestions, haben Gebote entstehen lassen, die von Gläubigen sehr ernst genommen werden, in die ich mich aber keineswegs einfühlen kann. Doch wenn immer sich jemand freiwillig strikten religiösen Geboten unterwirft, kann ich es – soweit die Rechte anderer nicht eingeschränkt werden – als individuelle Entscheidung tolerieren.
Toleranz muss nicht mit Empathie verbunden sein:
So kann ich es tolerieren, wenn Frauen aus religiösen Gründen freiwillig Kopftücher tragen - ohne dass ich es in meiner Familie begrüßen würde.-
Die interpersonal- soziale Intelligenz (EQ) oder auch emotionale Intelligenz genannt.
Sehr schön gesagt und erkannt, was dazu führen kann, trotzdem etwas so anzunehmen, auseinanderzusetzen, zu erkennen, was ganz anders, als die eigenen 'Möglichkeiten' des Verstehens/ Erkennens betrifft. Ja- das ist die Weisheit, die einen dazu befähigt.
Liebe ist es nicht, denn sie ändert nichts an der Erkenntnis des Eigentlichen. Jedoch ändert sie den eigenen Standpunkt- bringt aber kein wahres Verständnis (verstehen, annehmen, gelten lassen). Sie 'täuscht/ manipuliert' den Betrachtenden lediglich, solange die Liebe Bestand hat. Fehlt diese oder fällt weg- so gelangt man wieder an den selben Standpunkt zuvor.
Gleichgültigkeit fehlt ebenfalls weg, da diese Eigenschaft sich schlichtweg nicht auseinandersetzen mag.
Einzig die Weisheit gibt die Befähigung, mehrere Aspekte nicht nur zu verstehen- auch und vor allem Gelten zu lassen-ohne sie abzustempeln- ,sondern weitaus neutral zu nehmen- ausserhalb seines eigenen Blickwinkels.