Empathie in der Gesellschaft?

5 Antworten

Hey,

schon in der Schule wird viel auf Einzelarbeit gesetzt

Jeder muss für seine eigene Karriere sorgen, man ist nicht auf andere angewiesen, wie früher in der Steinzeit.

Heutzutage können Menschen auch als Einzelgänger überleben.

Früher wurden Einzelgänger von Sebelzahntigern aufgfressen oder sind verhungert.

Als Einzelgänger brauchst du keine Empathie, sondern du musst nur wissen, wie der Weg zu Lidl ist und wie du deine Rechnungen bezahlst

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich seit Jahren mit den Themen

Gehen wir doch mal 100 Jahre zurück, in unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Was glaubst du, wie empathisch waren die Menschen vor 100 Jahren?

Ich glaube ja, die Menschen vor 100 Jahren, wären sehr überrascht, wie sozial wir heute miteinander umgehen und wie verständnisvoll und empathisch, wir auf unsere Mitmenschen reagieren. Die würden es vermutlich gar nicht glauben, wie wir versuchen, den vielfältigen Empfindlichkeiten unserer Mitmenschen Rechnung zu tragen und wie rücksichtsvoll wir uns untereinander verhalten. Zumindest bei einem Großteil der Gesellschaft.

Ist halt alles immer eine Frage der Perspektive.

Der Mensch ist und bleibt eben ein Tier. Empathie hilft da nicht wirklich.

Ja, Leistung und Wettbewerb, wenig gute Vorbilder, jeder hängt nur im Internet oder vor dem TV rum anstatt in sozialen Situationen empathisches Verhalten zu lernen.

Die gesamte Gesellschaft ist (sucht-)krank. Alles wird nur als Konsum gesehen, sogar Beziehungen sind für die Meisten leicht austauschbar.

Wie kommt es, dass heutzutage so viele Menschen, über so wenig Empathie verfügen und sehr egoistisch und rücksichtslos sind?

Die Prämisse ist falsch. Wenn, dann haben Menschen oft sehr viel Empathie für eine Gruppe, zeitgleich null Empathie für eine andere Gruppe, die sie als böse/amoralisch/dumm abwerten.

Gegenseitige Vorurteile (Feindseligkeit, starke Abwertung "der anderen") entstehen dann, wenn Bedrohung, Konkurrenz und Wettbewerb im Spiel sind (zB. Sherif, Theorie des realistischen Gruppenkonflikts). Evolutionspsychologische Ansätze sehen in Vorurteilen eine adaptive Reaktion auf Bedrohung mit Überlebenswert für die Spezies. (zB. Schaller & Neuberg (2016): An evolutionary threat-management approach to prejudices. In: Current Opinion in Psychology, 7, S. 1-5) Intergruppen-Kooperation und -Feindseligkeit wird durch Oxytozin vermittelt, das sog. "Kuschelhormon" (erforschen De Dreu et al. -> https://www.uva.nl/en/profile/d/r/c.k.w.dedreu/c.k.w.dedreu.html?cb) Wer sich bedroht fühlt, orientiert sich stärker an der eigenen Gruppe, hat mehr Empathie mit eigenen Gruppenmitgliedern, weniger Empathie mit den bedrohlichen "anderen".