Wie gefällt euch meine Kurzgeschichte?

5 Antworten

Im Großen und Ganzen finde ich deine Kurzgeschichte gut. ^^ Es gibt aber noch ein paar kleine Details und Tipps, die mir einfallen.

Zuerst einmal schreibt man den Genitiv von Nicola, also Nicolas, nicht mit Apostroph. Das macht man im Englischen. ^^

Du könntest zu Beginn die Szene etwas langsamer einführen, wenn Nicola schon länger am Schreibtisch sitzt. Du sagst, dass sie schon lange versucht, den Brief zu schreiben, in der Geschichte geht sie aber ziemlich schnell dazu über, dass sie ihn fließend verfassen kann. Ich würde zu Beginn den Fokus ein wenig detaillierter auf ihre Umgebung und auf ihre Verfassung lenken. Vor allem ist es wichtig, dass dem Leser klar wird, wo sie sich wirklich befindet, damit später keine Irritation passiert. Denn auch ich habe mich gewundert, als von der Bibliothek gesprochen wurde.

Ich würde den Schreibtisch ein bisschen mehr beschreiben und das Foto, das darauf ist, bereits kurz ansprechen. Außerdem würde ich beschreiben, wie Nicola dort sitzt, in welcher Haltung usw. Hat sie die Hände vielleicht in ihren Haaren vergraben? So etwas bringt mehr das Gefühl rein, dass der Brief sie verzweifeln lässt.

Wenn du dann später beschreibst, wie Nicola den Brief schreibt, könnte man noch genauer darauf eingehen, wie schwer es ihr fällt. Damit meine ich, dass sie nochmal hinterfragt, ob sie die richtigen Worte schreibt. Schließlich sitzt sie ja schon lange an dem Brief, hat es also schon viele Male neu versucht.

Wenn dann der Blick zu dem Bild kommt, würde ich es nicht als plötzlichen Blick bezeichnen. Das klingt ein wenig, als hätte eine höhere Kraft ihren Kopf da hinbewegt. Man schaut ja nicht plötzlich zu etwas hin, es sei denn, dort gab es ein lautes Geräusch oder so. Wenn du das Foto vorher schon einmal erwähnt hast, kannst du es hier besser aufgreifen. Dann wirkt ihr Blick nicht so willkürlich.

In dem Moment, wenn die Bibliothekarin erscheint, würde ich nochmal betonen, dass Nicola in ihrem Zimmer sitzt. Ich würde beschreiben, wie verblüfft sie darüber ist, diese Frau zu sehen, also noch stärker, als du es bisher tust.

Ich hoffe, dass dir meine Ideen ein wenig helfen. Viel Erfolg noch beim Überarbeiten!

Lg

Woher ich das weiß:Hobby – Langjährige Hobbyautorin

Luardya  30.01.2025, 13:54
Im Leben muss man so viele Entscheidungen treffen, ohne vorher zu wissen, ob du die richtige Entscheidung triffst

Top. Ich würde gerne noch etwas ergänzen. Dieser Satz fängt mit der man-Form an (Allgemein) und bezieht sich dann auf die "du"-Form.(Nicola persönlich). Das sollte einheitlich sein.

dieautorin 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 15:48
@Luardya

Stimmt, ist mir im Nachhinein auch aufgefallen. Danke

Ich musste es mehrmals lesen, um rauszubekommen, um was es sich handelt. Und ganz sicher bin ich mir immer noch nicht. Oder besser: Du schreibst ein wenig um den heißen Brei herum. Der "Brief" ist so ein wenig die Aufforderung: Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Sie will ihrem Vater etwas sagen, traut sich aber nicht. Sie wirft ihm Dinge vor, nennt sie aber nicht.

Klar, man kann (und sollte) nicht immer alles beim Namen nennen und dem geneigten Leser auch Spielraum lassen. Dann muss ich aber Wegweiser einbauen. Hier ist es eine Bibliothekarin und eine Katze. Aber ich würde mal vermuten, dass beide nicht zum Ziel führen und dass Du eigentlich etwas ganz anderes sagen willst.

Das Dilemma ist hier wohl, dass Du den eigentlichen Grund des Tochter-Vater-Zerwürfnisses auf der einen Seite hast, auf der anderen die Zerrissenheit, ob eine getroffene Entscheidung richtig ist und schließlich die ganz normale Abnabelung, wenn man seinen eigenen Weg gehen muss. Zu viel, finde ich. Das macht die Geschichte ziemlich "matschig".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

dieautorin 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 17:52

Wie gesagt - wird auch noch überarbeitet. Und es geht auch um richtige Entscheidungen und nicht um das Dilemma selbst

tinalisatina  31.01.2025, 18:30
@dieautorin
 wird auch noch überarbeitet.

Mach das.

Und es geht auch um richtige Entscheidungen

Wenn das "auch" im Sinne von "zentral" gemeint ist, dann ist der Inhalt des Briefes viel (!) zu dominant. Ich würde den überhaupt nicht wörtlich darstellen, sondern nur die Gedanken der Schreiberin dazu.

Abgesehen vom Deppenapostrophen eierst du ziemlich um den heißen Brei herum. Das wird nicht jedermanns Sache sein. Ist es autobiografisch gefärbt?

Eigentlich ist es keine Geschichte, denn dann würde sie aus verschiedenen Blickwinkeln verschieden Sichtweisen einfangen. So ist es nur eine einseitige Anklage oder Schuldzuweisung, ohne dass sich der Leser ein Bild über die Gegenseite machen könnte.

In einer Geschichte wird kein Urteil gefällt, sondern der Leser angeregt, sich selbst eine Meinung zu bilden.

Du solltest dich nicht gleich als "Autorin" bezeichnen, das wirkt recht selbstgefällig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat

dieautorin 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 14:23

Ist nicht autobiographisch gefärbt

WilliamDeWorde  30.01.2025, 14:27
@dieautorin

Es ist generell besser, über etwas zu schreiben, wo man sich auskennt. Da kommen die Gefühle viel authentischer rüber. Allerdings sollte es nie völlig autobiografisch sein und man sollte so weit drüber weg sein, dass man es aus der Distanz betrachten kann.

Ichbinamfragen  03.02.2025, 17:03
@WilliamDeWorde

also ganz ehrlich selber absolut nichts auf die reihe kriegen aber andere runtermachen... klingt ganz so wie einer der sich selber hasst weil er sein leben komplett versaut hat: mangels freunde, mit viel zu viel selbstbewusstsein und noch viel mehr zeit.

Und ja, der Herr De Worde wird mich jetzt wegen falschem satzbau anmeckern, aber das bezeugt nur, dass er einfach keine kritik verträgt. Schönen Tag noch

WilliamDeWorde  03.02.2025, 17:40
@Ichbinamfragen
also ganz ehrlich selber absolut nichts auf die reihe kriegen

Das finde ich interessant, wie du an diese Erkenntnis gelangt bist. Selbstverständlich brauchst du von niemandem einen Rat annehmen und auch nicht deine Freunde, die mit dem Daumen-runter schnell dabei waren. Am besten klopfst du mit dieser Einstellung gleich bei einem Verlag an, da brauchst du nicht so lang auf Antwort zu warten.

Hab schon vor 12 Jahren solche Sprüche zu hören bekommen. Und weißt du was aus diesen unbelehrbaren, lernresistenten beleidigten Leberwürsten geworden ist? Nein. Und du kannst es dir auch nicht denken, da bin ich mir sicher.

Keine Ahnung, wo du bemerkt haben willst, dass ich keine Kritik vertragen kann.

mir gefällt dein Schreibstiel sehr gut und auch Inhaltlich gefällt mir die Geschichte. Das einzige was du vielleicht anders machen könntest, ist, dass du am Anfang bereits erwähnst, dass Nicola in der Bibliothek ist. So war es etwas irritierend als auf einmal die Bibliothekarin da war, weil ich mir davor vorgestellt habe, dass sie an ihrem Schreibtisch in ihrem Zimmer sitzt. Aber abgesehen davon, habe ich nichts auszusetzen


dieautorin 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 22:12

Nicola war auch nicht in der Bibliothek. Frau Lesinger war auch nicht in Person da. Das muss ich noch klarer darstellen

WilliamDeWorde  30.01.2025, 14:04

Hast du zu Hause auch einen Schreibstiel? Mit einer Feder dran?

Großartig, finde da kein manko. Für mich perfekte Story :)


dieautorin 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 05:44

Dankeschön 🙏