Wie findet man ins Leben zurück?
m/19
Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr verstehe, wie man an überhaupt an Sachen interessiert sein kann. Das Leben zieht eigentlich schon immer an mir vorbei, ohne, dass ich wirklich daran teilnehme. Meistens denke ich, dass dies für mich überhaupt nicht möglich wäre. Ich war schon immer sozial isoliert und nie auf einer Ebene mit jemandem.
Mittlerweile liege ich nur noch im Bett. Das Haus verlasse ich nur noch, um meinen Eltern zu suggerieren, dass es mir gut geht. Eigentlich habe ich an "Morgen" auch kein Interesse mehr.
Es ist, als wäre es nicht mein Leben, als könnte ich lediglich zusehen, wie es vorbeizieht. Gleichzeitig glaube ich aber nicht, dass ich es zu meinem eigenen machen wollen würde. Schon als Kind war ich eher in mich gekehrt, das hat sich über die Jahre immer mehr verstärkt. Nach außen erscheine ich wohl noch leerer als es innen der Fall ist.
Lohnt sich der "Rückweg" in das Leben überhaupt? Der Alltag vieler scheint für mich nicht wirklich Lebenswert, als würden sie nicht aus eigenem Willen leben, sondern nur aus Gewohnheit, nur um ihrem Umfeld nicht zu schaden.
Das Abi ist jetzt vorbei und ich bin scheinbar leerer denn je. Ich habe keine Zukunftswünsche oder Ziele, ich glaube nicht, dass ich mir welche setzen könnte. Wahrscheinlich ziele ich mit dieser Frage nur darauf ab, dass ihr mir sagt, dass es hoffnungslos ist, dass sich der Aufwand nicht lohnt.
Muss man sich selbst belügen, um das Leben zu genießen?
3 Antworten
Hallo,
wenn man in einer Krise steckt, ist es nicht ganz einfach, wieder Mut zu fassen und nach vorn zu schauen. Wichtig ist, zu verstehen, dass Du einiges selbst in der Hand hast, vielleicht sogar mehr, also Du denkst!
Nun, es gibt manche Umstände oder Ereignisse im Leben, die lassen sich nicht mehr ändern oder rückgängig machen. Es nützt nichts, sich mit aller Kraft dagegen aufzubäumen. Am besten ist es, so schwer es auch fallen mag, sich mit den Gegebenheiten abzufinden und die Sache so gut wie möglich abzuschließen. Es geht also darum, seine Gedanken nicht ständig um das Unveränderbare kreisen zu lassen, sondern den Fokus auf das zu richten, was man verändern bzw. beeinflussen kann.
Frage Dich doch einmal, was Dir in Deiner Situation am besten helfen könnte. Zum Beispiel wäre es durchaus hilfreich, mit jemandem, dem Du vertraust, offen über Deine Empfindungen zu sprechen. Allein das Reden kann schon eine heilsame Wirkung haben!
Wenn Dein Gesprächspartner Dich versteht und mit Dir mitfühlt, wird es Dir ganz bestimmt leichter ums Herz werden. Auch frage Dich immer, was Du verbessern kannst, selbst wenn es nur relativ kleine Dinge sind. Aktiv zu werden nimmt einem das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit.
Wichtig ist es gerade jetzt, dass Du nicht immer nur über die Krise und über all das, was sie verursacht hat, nachdenkst. Richte Deinen Sinn auf die vielen kleinen schönen Dinge im Leben: das Singen der Vögel, ein prächtiger Sonnenuntergang, ein leckeres Essen, die gemütliche Tasse Kaffee usw. Manchmal verliert man den Blick dafür und nimmt sie als zu selbstverständlich, ohne sich wirklich daran zu erfreuen.
Es mag sein, dass Du Dich im Moment ziemlich schwach und mit allem überfordert fühlst. Da kann es Dir helfen, wenn Du Dich an Deine alten Stärken erinnerst. Denke z.B. darüber nach, was Du bisher schon alles bewältigt hast und was Dir in Deinem Leben gut gelungen ist. Das mag Dir helfen zu erkennen, dass Du auch jetzt nicht völlig hilflos bist.
In Dir steckt möglicherweise mehr, als Du im Moment für möglich hältst. Knüpfe daher an Deine früheren Leistungen und Erfahrungen an und Du magst erkennen, dass Du in Wirklichkeit gar nicht so schwach bist.
Auch wenn für Dich im Moment alles grau und trübe aussieht, bedenke, dass das nicht für immer so bleiben muss! Dinge verändern sich und es mag sein, dass Du in einigen Monaten das, was Dich gerade so herunterzieht, nicht mehr als ganz so schlimm ansiehst. Oder es mag sein, dass es Dir gelungen ist, das eine oder andere Problem besser zu bewältigen. Es gibt also keinen Grund, in Trübsal und Hoffnungslosigkeit zu versinken!
Wenn Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass er von Deinen Problemen weiß und er Dir gern helfen möchte. In der Bibel lässt er den Niedergedrückten sagen: "Ich, der Hohe und Erhabene, der ewige und heilige Gott, wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung" (Jesaja 57:15, Hoffnung für alle).
Wie aber kann Gott Dir neuen Mut geben? Wenn Du Dich ihm zuwendest, in seinem Wort liest und darüber nachdenkst! Darin findest Du viele tröstende Gedanken. Ich denke da z.B. an das Buch der Psalmen, die größtenteils von Personen geschrieben wurden, die sich zeitweise in auswegloser Lage befanden, dann aber die Erfahrung machten, dass Gott ihnen oft auf unerwartete Weise geholfen hat.
Es mag sein, dass Du nicht alles, was ich Dir geschrieben habe, auch umsetzen kannst. Versuche aber bitte dennoch, die Spielräume und Möglichkeiten, die Dir geblieben sind, so gut es geht zu nutzen! Und nimm am besten alle Hilfen an, die Dir zur Verfügung stehen! Alles Gute und viel Kraft!
LG Philipp
theoretiker ! such noch flott eine ausbildung im landschaftsbau ?
weil auch du dann siehst was du schaffen kannst - zum wohle aller .
Ich weiß es kostet viele Menschen große Überwindung meinen Rat zu befolgen, doch ehrlich, viele Bücher lesen hilft viel im Leben. Kannst du ja mal ausprobieren.
Warum das?