Wie findet ihr es dass sowas bei MultiKulti geworden ist?

5 Antworten

ich finde grundsätzlich absolut nichts schlimm daran. von mir aus können alle frauen draußen ein Kopftuch tragen.

schlimm wird es erst, wenn man sagt nur meine Kultur ist die richtige und meint die westliche Kultur sei scheiße. Und das ist leider oft der Fall bei vielen aus diesen Kulturkreisen

ist halt menschenverachtend zu sagen, dass die westliche Kultur scheiße ist.

und mit menschenverachtenden menschen möchte ich nix zu tun haben


guitarbassman  10.05.2025, 00:24

Ich finde es spannend, dass du das so herausstellst, während ich kaum etwas in den letzten Jahren im politischen Diskurs öfter gehört hab als konservative Personen, die die Haltung vertreten, nur die westliche Kultur sei erstrebenswert und toll und insbesondere nahöstliche Kulturen grundsätzlich schlecht.

Während das eine aber fast schon Normalität in europäischen Ländern ist, wird das andere immer wieder aufs härteste angeprangert. Das halte ich für eine sehr gefährliche Doppelmoral, die wir nicht nur diesbezüglich in europäischen Ländern gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund tagtäglich verstärken.

MenschDNA  10.05.2025, 00:41
@guitarbassman

Da muss man aber aufpassen. Ich sage klar, dass jede Kultur zu respektieren ist. Dennoch steht mir das Recht zu, einzelne Bestandteile dieser Kulturen zu kritisieren. Viele von Ihnen loben beispielsweise das Patriarchat oder dass homosexuelle Menschen strafrechtlich belangt werden müssen. Das ist in meinen Augen krank und muss nicht toleriert werden. Da sage ich auch nicht mehr, dass es einfach Ihre Kultur ist. Nein, das ist menschenverachtend

guitarbassman  10.05.2025, 16:27
@MenschDNA

da gebe ich dir absolut recht, Kritik muss immer erlaubt sein. Was mir dabei aber immer wichtig ist, ist die Augen vor den eigenen inländischen Problemen nicht zu verschließen und zu sehr den Fokus auf "außen" zu richten, was heute beliebter denn je ist. Immer wieder und überall wird das Bild gezeichnet, würden wir nur all die problematischen Aspekte ausländischer Kulturkreise aus unserem Land heraushalten können, würden wir im Utopia leben. Und das ist eine falsche und gefährliche Annahme. Auch wir leben in patriarchalischen Strukturen, auch wir in unserem Land haben Probleme bezüglich Akzeptanz von homosexuellen Menschen, das sind keine importierten Probleme. Der Präsident der USA, westliche Kultur pur, regiert seit Wochen tagtäglich undemokratisch und greift die hart erkämpften Rechte von Minderheiten an. Hierzulande macht die AfD das gleiche zumindest auf der gesellschaftlichen Ebene, da sie bisher glücklicherweise nicht auf politischer Ebene agieren können.

Ich glaube was mich bei der Thematik sehr geprägt hat war das Buch "Interkultur" von Mark Terkessidis - grandioses Buch in meinen Augen. Terkessidis beschreibt genau solche Aspekte sehr genau, wie wir gesellschaftlich häufig mehr von Menschen aus dem Ausland erwarten als wir selbst in der Lage sind zu leisten, wie wir eine stärkere Anpassung an eine vermeintlich "deutsche Kultur" (der Kulturbegriff ist sowieso mit Vorsicht zu genießen, da Kultur nie etwas abgeschlossenes ist, nie harte Grenzen und klare Regeln hat) fordern, als wir selbst Teil deutscher Kultur sind, wie wir nicht-deutsch-sein grundsätzlich defizitär betrachten usw... Sehr kluge Gedanken eines Mannes, der Teil der deutschen Gesellschaft ist, ein absoluter Vorzeigebürger, der Staat und Gesellschaft bereichert, und gleichzeitig den Blick eines eingewanderten Menschen bieten kann, der sich in diesem System integrieren musste und entsprechend all die Probleme und Hürden dabei aufzeigen kann. Seit diesem Buch bin ich recht sensibel bei der Thematik, wenn es darum geht, andere Kulturen zu problematisieren einfach aufgrund des Wissens, wie unproblematisch wir unsere eigene sehen, die ebenso extrem viele Baustellen aufweist.

Als ob es so aussehen würde. Hör auf hier so eine Hetz-Propaganda zu veranstalten.

Blöd, dass dein Hetze-Bild gar nicht aus Brüssel stammt


Verloren scheint bei dir lediglich der Deutschunterricht.

Warum soll diese Entwicklung schlimm und gefährlich sein? Das ist eine ganz normale Entwicklung, wie sie nur hier in Europa möglich war. Denn nur hier hat man die Freiheit, das zu tun, das zu lassen, das zu sein, was man will.


Kristall08  10.05.2025, 00:13

Glaubst du wirklich, dass das so bliebe, wenn von denen noch mehr kommen?

guitarbassman  10.05.2025, 00:26
@Kristall08

Ich glaube wenn wir solche Gedanken verfolgen wird deutlich, dass wir unsere Demokratie nicht nur vor äußeren Einflüssen schützen müssen, da undemokratischen Gedankengut dann offenbar mitten in unserer Gesellschaft angekommen ist...

Kristall08  10.05.2025, 00:30
@guitarbassman

Du findest es undemokratisch, auf die Realität hinzuweisen?

Ja, das ist wirklich böse, böse.

Knochi1972  10.05.2025, 03:19
@Kristall08

Ja, weil es diese Situation schon seit über 40 Jahren gibt. Nur regt man sich darüber heute erst auf.

Vielleicht ein bisschen spät?

Kristall08  10.05.2025, 09:33
@Knochi1972

Wer zu der Zeit auf die drohenden Missstände hingewiesen hat, wurde doch sofort als Nazi kategorisiert, es sei denn, man was Helmut Schmidt. Daher haben viele geschwiegen. Ihr wolltet und wollt es ja immer noch nicht wahrhaben.

Aber Multikulti ist gescheitert.

guitarbassman  10.05.2025, 16:29
@Kristall08

"von denen" sowie die Unterstellung, Freiheit würde "von denen" abgebaut werden. Wenn du nicht erkennst, inwiefern diese Formulierung demokratisch problematisch ist, dann ja, dann bist du in meinen Augen undemokratisch und dir dessen nicht einmal bewusst.

Knochi1972  10.05.2025, 18:07
@Kristall08

Nehmen wir mal an, du hättest Recht, kann ja sein. Was wäre dann jetzt die Konsequenz? Was wäre jetzt zu tun?

Kristall08  10.05.2025, 18:56
@Knochi1972

Das ist eine gute Frage.

Wir sind ja nicht Saudi Arabien, die die Flüchtlinge an der Grenze abknallen.
Versteh mich richtig, bitte. Mir schwebt jetzt keine Endlösung vor oder die Ausweisung aller Ausländer.

Aber dass wir aufhören, weitere Mengen an künftigen Sozialhilfeempfängern ungeprüft ins Land zu lassen, erwarte ich schon von unserer Regierung. Ebenso die Abschiebung krimineller Ausländer, egal, wo sie herkommen.

Kristall08  10.05.2025, 18:58
@guitarbassman

Was ist daran bitte schön undemokratisch, gegen die Migration von Leuten aus kulturfremden Zivilisationen, um es mit Helmut Schmidt zu sagen, zu sein?

Den Gedankensprung musst du mir mal erklären.

Knochi1972  10.05.2025, 20:00
@Kristall08

Naja, das klingt an sich ja schon einmal recht vernünftig, wie ich finde, erklärt aber nicht, warum Multikulti gescheitert sein soll.

Denn zwei Dinge müssen wir voneinander unterscheiden: diejenigen, die hierherkommen und etwas werden wollen, die gab es immer schon, seit Jahrhunderten, und diejenigen, die aus anderen Gründen herkommen.

Diese Gründe sind sehr vielschichtig, aber wie wahrscheinlich ist es, dass jemand herkommen und hier bleiben will, um Straftaten zu begehen? Welchen Sinn soll das machen? Sie werden erwischt, verhaftet und wieder abgeschoben.

Eigentlich Blödsinn, oder?

Viele, ein großer Teil der Ausländer, die sich strafbar gemacht haben, wohnen gar nicht hier und wollen hier auch gar nicht wohnen. Sie sind extra für die Tat hergekommen und wollten dann wieder nach Hause, vergleichbar mit deutschen Sextouristen in Thailand, die es auch mit Minderjährigen machen.

Bleiben noch die, die vermeintlich von unserer Stütze leben wollen. Die mag es geben, aber wer glaubt, er könne hier auf Staatskosten die Beine hochlegen, der könnte irgendwann Tränen haben. Es besteht kein Zwang zur Arbeit, gleichwohl eine Pflicht. Nebenbei sind die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz niedriger als das Bürgergeld. Sie betragen derzeit 441 € im Monat. Das sind 122 € oder rund 78% dessen, was ein Deutscher bekommt. Das ist schon recht viel, wie ich finde.

Das Hauptproblem bei der Abschiebung lautet: wohin? Kaum ein Land dieser Welt nimmt sie auf, selbst das eigene Heimatland nicht. Die sind froh, dass sie sie los sind. Ausnahmen sind die Türkei, Vietnam und die paar Länder, für die Frau Faeser Flüchtlingsabkommen ausgehandelt hat. Das sind aber keine Länder, die hier besonders ins Gewicht fallen.

Jetzt fängt die neue Regierung an, Asylbewerber von vornherein abzuweisen. Sie kommen allesamt aus einem sicheren Drittstaat, dennoch sagen die Nachbarn, dass das nicht mit EU-Recht vereinbar sei.

So einfach ist das alles nicht.

Aber immerhin: Bei dir dürfte ich bleiben, denn auch ich habe ausländische Wurzeln, bin aber Berliner, hier geboren, wie meine Vorfahren mütterlicherseits seit mindestens 200 Jahren.

Von meiner Mutter selbst mal abgesehen.

guitarbassman  11.05.2025, 11:51
@Kristall08

in jeder neuen Aussage die du tätigst, findet man neue Rassismen. Das könnte man wissenschaftlich basiert jetzt aufzeigen und auseinanderdifferenzieren, aber ich schätze dafür bist du unempfänglich. "Kulturfremd", was soll das allein bedeuten? Es wertet Menschen ab, indem ihnen pauschal unterstellt wird, sie würden aufgrund ihrer Herkunft keine Verbindung zu Kultur haben. Diese Unterstellung ist nicht nur falsch (überall gibt es Kulturen, und nicht nur eine homogene Kultur, da Kulturen grundsätzlich nie harte Grenzen aufweisen sondern weiche Übergänge ineinander sind) sondern eben auch rassistisch, immerhin kann niemand ernsthaft behaupten, es sei wertfrei zu sagen, man hätte keine Kultur oder Kultur sei einem fremd. Und ja, Rassismus ist undemokratisch, denn Rassismus weist Menschen aufgrund äußerer Merkmale wie Herkunft, Religion, Kulturkreis, Nationalität, etc. eine Wertigkeit zu. In deinen bisher getätigten Aussagen wird klar ersichtlich, dass für dich in deiner Gedankenwelt diese Wertigkeit ganz klar und deutlich herrscht. Für dich sind Europäer bzw. westlich geprägte Menschen ganz klar höherwertig, als andere - vermutlich insbesondere Muslime, welche die AfD ja wie die NSDAP damals die Juden zum Staatsfeind No. 1 erklärt hat.

Und auf Basis dieser bisher genannten Einstellungen würde es mich nicht wundern, wenn du diese Höherwertigkeit auch auf andere Aspekte beziehst, beispielsweise Sexualität, Religion, vielleicht sogar Geschlecht.

Auch wenn es vermutlich Perlen vor die Säue sind...: in der politischen Theorie wird das demokratische Konzept ganz klar als ein Konzept definiert, dass gerade durch Vielfalt und aufgrund von Vielfalt existiert und funktioniert. Ein System, in dem es einen Idealtypus Mensch gibt (wie ihn Parteien wie die AfD immer wieder propagieren: deutschstämmig, heterosexuell, familienverbunden, verheiratet, 2-3 Kinder, weiß, Rollenklischees entsprechend, ...) braucht man keine Demokratie, denn da gäbe es ja eine Art Mensch, für die man Politik macht. Da gäbe es keine unterschiedlichen Interessen, Ansichten, Wünsche, usw... Wir brauchen die Demokratie, weil der Mensch individuell ist, weil der Mensch verschieden ist, weil keine 2 Menschen sich gleichen. Das führt zu unterschiedlichen Bedürfnissen. Menschen im Rollstuhl haben andere Bedürfnisse als alleinerziehende Mütter, welche andere Bedürfnisse haben als eingewanderte Arbeiterinnen oder karriereorientierte liberale Männer, usw... Daher haben wir das Konzept Demokratie etabliert. Um zu versuchen, den Interessen und Bedürfnissen aller gerecht zu werden, deshalb gibt es Parlamente, Lobbys, usw... Und solch ein Konzept MUSS davon ausgehen, dass es im Rahmen der Verfassung keine Art zu leben, keine äußeren Merkmale, keine Ansichten und Einstellungen gibt, die höherwertiger als andere sind. Wichtig hierbei: im Rahmen der Verfassung. Und für Menschen, die ähnlich wie du ticken, gilt immer das Bild: Menschen die von außen kommen können nicht im Rahmen der Verfassung leben. Das ist aber eine falsche Annahme und gleichzeitig ist überhaupt erst diese Einstellung nicht im Rahmen der Verfassung, da sie diverse Verfassungsrechte mit Füßen tritt. Menschen mit solchen Einstellungen wie du - das ist die große Ironie - bilden sich ein, die übergroßen Bewahrer zu sein, die Zivilisation und hart erkämpfte Rechte und Freiheiten schützen und bewahren. Mit genau solchen Einstellungen vernichtet ihr jene Rechte und Freiheiten aber von innen heraus.