Wie beurteilt ihr die Geschichte mit Hiob?

8 Antworten

Wie beurteilt ihr die Geschichte mit Hiob?

Sie markiert einen Wendepunkt in der Vorstellung des "Tun-Ergehen-Zusammenhangs", man zählt das Buch daher zusammen mit dem Kohelet auch zur "Krise der Weisheit".

Althergebrachten Erklärungen und Lösungsvorschlägen zum Leiden werden ihre Schwächen und Fehler aufgezeigt, was uns bis heute herausfordern kann, ebenso wie das Ende dieses Buchs nur wenig befriedigt.

Spannend ist jedoch, dass Hiob Gott scharf verurteilt und beleidigt, Gott ihn am Ende jedoch als denjenigen bezeichnet der Wahres über Gott gesagt hat. Damit sehen wir, dass Gott hier dem Gott anklagenden Leidenden recht in seiner Anklage gibt. Extrem spannend bis heute, aber insbesondere für die damalige Zeit!

Grüss Gott Nobodyrotz

Ich möchte diesbezüglich einen Auszug der Einführung zum Buch Job posten, aus:

"Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes" (von Prof. Dr. Vinzenz Hamp; Prof. Dr. Meinrad Stenzel, Prof. Dr. Josef Kürzinger):

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Gottes Weisheit und Grösse ist so gewaltig, dass ihn der Mensch nicht kritisieren kann.

[....]

Der Mensch ist viel zu schwach, um die Weisheit und Macht Gottes, geoffenbart in seinen Schöpfungswerken, erreichen und begreifen zu können.

Er muss sich ergeben !

Der grosse Lenker der Natur wird indirekt auch als völlig gerechter Leiter der Menschenschicksale gläubig und demütig anerkannt, wenn auch nicht durch und durch erkannt.

So steht zwar am Ende des Rechtsstreites zwischen Gott und Job nicht eine eigentliche Beweisführung oder gar eine Rechenschaftsablage des Angeschuldigten, sondern die echt alttestamentliche Ehrfurcht vor Gott in seiner unerforschlichen Hohheit und Heiligkeit.

Diese Haltung ist auch im heutigen Zeitalter einer fortschrittlichen Naturwissenschaft und einer allzu skeptischen Haltung gegenüber der göttlichen Weltordnung sehr vonnöten.

++++


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 07:15

Das ist objektiv wahrhaft oberteuflisch. Alle Aussagen über die Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit Gottes widerlegt Gott selbst durch sein Handeln. Das kann schon jedes Kind und jeder stark geistig beeinträchtigte Mensch erkennen. Gottes unendliche Schreckenstaten als Liebe zu bezeichnen, ermutigt erst recht dazu, Völkermörder als liebevoll zu bezeichnen.

Hiob zeigt, dass Zweifel und Klage Teil eines tiefen, reifen Glaubens sein können.

Gruß aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte

Dazu fällt mir eine Aussage von Hiob ein:

  • "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!" (Hiob 19,25-27).

Obwohl Hiob so schlimme Dinge erlebte, konnte er so klar schauen und Gott vertrauen. Darin ist uns Hiob ein Vorbild, wobei zu hoffen ist, dass wir so etwas nie erleben müssen.

Die Hiob-Geschichte zeigt aber auch, dass das Leid nur vorübergehend ist und dass Gott später unendlich viel schönere Dinge bereithält. Hiob erlebte dies noch in seinem irdischen Leben. Im ewigen Leben in Gottes Herrlichkeit wird das noch viel wundervoller und schöner werden!


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 07:31

Du glaubst also, dass die Menschen auf der Erde gezeugt und geboren werden, um Qualen zu erleiden und zu sterben, anstatt das irdische Menschenleben mit allen Sinnen glücklich zu genießen, und um nach ihrem Tod in Himmel oder Hölle entrückt zu werden. Das ist allerdings noch unendlich viel absurder und grausamer als der Paradiesglaube von Jehovas Zeugen. Du hast mich mit Deiner grausamen Theologie endgültig zum Atheisten bzw. zum agnostischen Gottesfeind gemacht, mich, einen gutmütigen Menschen, dessen gesamtes Leben nur aus dem Erdulden von Hass, Gewaltverbrechen und Höllenqualen bestand. Sehe bitte ein, dass der Gottesglaube nicht liebevoll, sondern unendlich böse ist!

chrisbyrd  07.09.2025, 11:00
@Nobodyrotz

Nein, das glaube ich natürlich nicht. Die Geschichte von Hiob war ein nicht auf andere Menschen übertragbares Ereignis.

Trotzdem gehört Leid zu unserem Leben dazu, das merken wir doch bei uns selbst oder wenn wir die Nachrichten verfolgen.

Aber das Leid ist nur vorübergehend. Am Ende steht eine ewige Existenz ohne Leid:

  • "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!" (Offenbarung 21,4-5).

Ich habe nur versucht, dir zu helfen und dir den Weg zu Gott zu zeigen und zwar zu einem Gott, der liebevoll, gnädig, barmherzig und vergebend ist!

Leider kennst du Gott überhaupt nicht und willst ihn auch nicht kennenlernen. Schade...

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 13:53
@chrisbyrd

Im Himmel brauchen keine Tränen abgewischt und keine Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet werden. Auch werden im Himmel keine Löwen bei Lämmern liegen. Auch Offenbarung 21, Vers 4 bis 5 deutet also eher auf die Paradieshoffnung von Jehovas Zeugen hin. Es steht aber vieles in der Bibel, was nicht eindeutig ist. Ich glaube an eine heile Welt. Der Himmel ist nicht die Heimat der Menschen. Das ist nicht unsere Natur.

chrisbyrd  07.09.2025, 22:04
@Nobodyrotz

Gottes ewige Herrlichkeit wird es in einer neuen Schöpfung geben, das hat aber nichts mit den 144.000 der ZJ zu tun.

Es geht darum:

  • "Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt" (2. Petrus 3,10-13).

Und auf dieser neuen Erde (die man auch als Paradies oder Himmel bezeichnen kann, denn es geht dabei um Gottes ewige Herrlichkeit) werden nicht nur 144.000 auserwählte Menschen sein sondern viele, viele Millionen!

Denn Gott will nicht nur 144.000 besonders retten, sondern Er wird viele, viele Millionen von Menschen erretten, weil Gott uns liebt!

chrisbyrd  08.09.2025, 08:58
@Nobodyrotz

Du kannst diese Hoffnung auch haben, wenn du das möchtest! Dazu brauchst du nur Gott zu glauben und zu vertrauen...

Das Buch Hiob zeigt, dass Leid nicht immer eine direkte Strafe für Schuld ist. Hiob ist „gerecht“ vor Gott, und trotzdem trifft ihn schweres Unglück. Die eigentliche Botschaft ist: Der Mensch kann Gottes Handeln nicht immer verstehen, aber er darf sich ihm im Vertrauen anvertrauen. Am Ende begegnet Hiob Gott selbst – und darin liegt seine Antwort, nicht in einer Erklärung aller Fragen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit Jahren lese und studiere ich die Bibel

Sie ist einfach nur schrecklich.

Dass man auch in sehr schlechten Zeiten zu Gott stehen soll und man dafür, von ihm am Ende reichlich belohnt wird.


Stressika  06.09.2025, 18:28

Glaube wird nicht dadurch geprüft, dass alles glattläuft, sondern gerade durch extreme Härten. Hiobs Familie, Besitz und Gesundheit wurden zerstört, weil Gott dem Satan die Macht gab, ihn zu prüfen. Das Ziel ist nicht, Leiden zu verherrlichen, sondern zu zeigen, dass standhafter Glaube selbst unter maximaler Prüfung Bestand haben kann.

Gruß aus Tel Aviv

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 18:26

Du weißt schon, dass Hiobs erste Familie ins Verderben ging und dass Gott dem Satan Macht zur Versuchung gab...

Booooman  06.09.2025, 18:29
@Nobodyrotz

Ich weiß nicht mehr, wie oft ich das Buch Hiob gelesen habe.
Ich lese täglich die Bibel

Es ist eine sehr faszinierende Erzählung. Sie zeigt Hiobs Zweifel, aber gleichzeitig auch seinen unerschütterlichen Glauben und sein Vertrauen in Gott.