Wie bei Flacherdlern argumentieren?

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jeder überzeugt sich selbst von der Krümmung, indem er sich mit einem Fernglas an den Strand stellt und so etwas sieht:

https://youtu.be/i0ObTd7DLMw

https://youtu.be/zYYZMJL5aBc

Allein schon dass man einen scharfen Horizont sieht, sollte mit etwas Denken genügen, denn auf einer flachen Erde wäre der Horizont unendlich weit entfernt und würde immer in Dunst verschwinden.

Jetzt gibt es natürlich Leute, die einen Fluchtpunkt auf den Horizont malen, und das ist zwar ein beliebtes Hilfskonstrukt von Malern und Zeichnern, um eine glaubwürdig wirkende Perspektive zu konstruieren, ist aber falsch, denn der Fluchtpunkt ist unendlich weit entfernt und der Horizont nicht.

Und es gibt Leute, die zwar den scharfen Horizont anerkennen, aber sagen dass er flach sei - was nicht der Fall ist, denn er geht 360° um den Beobachter herum, womit die Rundheit des Planeten schon gezeigt ist: wenn man jetzt mit einer Rakete senkrecht in die Höhe steigt, weicht der Horizont langsam zurück in immer größere Entfernung, bis er schließlich einem Großkreis um den Planeten entspricht.

Weiterhin gibt es Leute, die an stehende Wellen zwischen den Rändern der Erdscheibe glauben, und dass der scharfe Horizont daher käme. Bei stehenden Wellen steht aber nicht das Wasser still, es schwingt auf und ab, nur die Positionen der Knoten sind konstant - man müsste also zu verschiedenen Zeiten verschiedene Situationen sehen, tut man aber nicht.

Und dann gibt es Leute, die führen einem ein Ruderboot am Horizont vor, das wegen der begrenzten Auflösung einer Digitalkamera zunächst unsichtbar ist und mit optischem Zoom dann sichtbar wird - diese Leute verstehen nicht, dass Zoom nur das Bild vergrößert, nicht aber Dinge näher heranzieht. Den Effekt des Horizonts sieht man überhaupt nur bei hinreichend großen Fahrzeugen, deren unterer Teil dann vom Horizont abgeschnitten wird und mit Zoom auch nicht sichtbar wird - siehe die oben gezeigten Videos.

Das hier schreibe ich für die, die verzweifelt Argumente gegen Flacherdler suchen, nicht für Flacherdler selbst - wer schon die Realität nicht akzeptiert, der wird auch Argumente nicht akzeptieren, und mit Pippi Langstrumpf über Realität zu diskutieren ist aussichtslos.

LeoPolitics 
Fragesteller
 17.11.2022, 17:04

Vielen Dank! Deine Antwort ist mit Abstand am besten!

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PWolff  17.11.2022, 20:45

Einen Horizont gäbe es auch auf einer kreisförmigen Erdscheibe.

Und wenn unsere Atmosphäre eine höhere optische Dichte hätte, würde der Horizont umgekehrt gekrümmt erscheinen - auch auf einer Kugel.

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Gar nicht ... warum solltest Du überhaupt mit jemand anderem darüber diskutieren. Willst Du ihn massiv vom Gegenteil überzeugen?

VERGISS ES!

Menschen, welche an die Theorie der flachen Erde glauben sind genausowenig offen und zugänglich für gegenteilige Argumente wie DU - der eben an eine runde Erde glaubt.

Auch Du lässt nämlich ganz sicher keine Beweise zu für die Flach-Theorie weil Du vollkommen auf die Rund-Theorie eingeschworen bist.

Warum solltest Du dann also überhaupt mit jemandem darüber diskutieren?

Lass dem guten Menschen seinen Glauben. Dann könnt ihr beide tatsächlich in Ruhe und Frieden miteinander leben.

LeoPolitics 
Fragesteller
 17.11.2022, 20:12

Die runde Erde ist bloß keine Theorie sondern erwiesen.

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PWolff  17.11.2022, 21:02
@LeoPolitics

Wenn es keine Theorie ist, dass die Erde rund ist, ist es entweder eine überholte (verworfene) Theorie, nie eine Theorie gewesen oder ein mathematischer Lehrsatz.

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Nichts.
Wer sich nicht überzeigen lassen will, kann auch nicht überzeugt werden.

Die runde Erde ist bloß keine Theorie sondern erwiesen.

Das ist egal.
Dann werden eben Gründe gefunden, warum diese Beweise falsch sind.

Z.B. könnten die Beweise ja alle gefälscht sein, weil eine weltumspannende Organisation, die in einem weiteren und sehr viel fruchtbareren Ring außerhalb unserer "Teil-Scheibe" (endet am Eis-Ring) lebt, uns unterdrückt und vortäuschen will, dass wir auf einer Kugel leben, damit wir die Wahrheit nicht erkennen.
Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht ^^

Wer so denkt/argumentiert, kann nicht überzeugt werden.
Wer einen Argument oder Beweis als falsch darstellen will, kann jedes beliebige Argument erfinden, da jedes Gegenargument ja wieder falsch ist.

Das ist wie, als würdest Du versuchen zu erklären, dass Gottes Art zu richten und handeln, unsinnig ist und als Antwirt "Gottes Wege sind unergründlich" zurück bekommst.

Eine solche Diskussion ist sinnlos.

Da sprichst Du leider gegen eine Wand. Überzeugen kannst Du diese Menschen nicht. Kreationisten gehören dazu. https://www.gutefrage.net/frage/nehmen-sich-flat-earther-eigentlich-noch-selbst-ernst Die Suchfunktion kann hilfreich sein. Da findest du gute Argumentationen. https://www.gutefrage.net/frage/was-sagt-ihr-zum-argument-dass-die-erde-deshalb-flach-sein-soll

Keine.

Wer sowas ernsthaft glaubt, dem fehlt jegliches Verständnis für die einfachsten Zusammenhänge so dass sie die Fakten ohnehin nicht verstehen.

Es ist auch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Fakten bewiesen werden müssen. Viel mehr ist es genau umgekehrt. Wer solche Thesen aufstellt, ist seinerseits in der Erklärungspflicht. Und zwar wissenschaftlich sauber.

Das einzige was hier hilft, ist auslachen.

PWolff  17.11.2022, 20:43

Wieso sollte die althergebrachte Meinung als a priori wahr gelten und abweichende Meinungen nicht?

(Diese Frage ist nicht rein rhetorisch - es kann gute Gründe geben, weshalb man nicht - wie wir in der Schule gelernt haben - möglichst alles hinterfragt werden soll, aber die müssen wenigstens einmal genannt werden. )

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Basinga795  18.11.2022, 07:10
@PWolff

Ich spreche nicht von "althergebrachten Meinungen", sondern von dem, was wir als Fakten bezeichnen, also Thesen, die bereits nachhaltig bewiesen wurden.

Aber gut dass Du es ansprichst, die Differenzierung zwischen Meinung und Fakt ist insbesondere bei diesem Thema essenziell!

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PWolff  18.11.2022, 11:38
@Basinga795

Ich gebe zu, dass ich hier eine (umgekehrte) Hyperbel verwendet habe.

Allzu oft wurden allgemein für unbestreitbar gehaltene Aussagen für Tatsachen (Fakten) gehalten, später aber widerlegt. (Aristotelische Mechanik, Äthertheorie, ...). Wie soll man so etwas bezeichnen? Woher wissen wir, welche unserer Überzeugungen dazu gehören?

Worauf beruht, welchen Fachleuten oder "Fachleuten" wir vertrauen, d. h. deren Aussagen aus ihrem Fachgebiet wir für Tatsachen halten?

Eine naturwissenschaftliche Theorie ist sorgfältig begründet, und wenn diese Begründung auf Anforderung nicht geliefert (auch im Sinne von Angabe einer prüfbaren Quelle) werden kann, handelt es sich nicht um eine Theorie. Insoweit wir Fakten zur Wahrhaftigkeit naturwissenschaftlicher Theorien erheben, müssen Fakten bewiesen werden.

(vgl. auch den Artikel, auf den Wikipedia von "Fakt" weiterleitet - https://de.wikipedia.org/wiki/Tatsache - und dort die Ausführung über die Praxis der Rechtsprechung.)

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Basinga795  19.11.2022, 12:00
@PWolff

Ich glaube wir müssen hier mal eindeutig definieren, worüber wir sprechen.

Grundsätzlich unterliegt natürlich alles, was wir irgendwann mal als Fakt deklariert haben einen gründlichen Beweisführung.

Grundsätzlich ist es auch gar nicht schlimm, wenn auch fundamentale Erkenntnisse immer wieder auf dem Prüfstand stehen. Im Gegenteil, so funktioniert Wissenschaft.

Gelangen wir aber an den Punkt, an dem irgend ein vorherrschender Status Quo angezweifelt wird, ist in erster Linie diese These in der Beweispflicht und nicht umgekehrt.

Schwurbler versuchen gerne, diese Beweislast umzukehren und erheben gleichzeitig den Anspruch, dass entsprechende Bewiese auch ihrem meist eingeschränkten Horizont genüge tun. Genau darauf ist hinzuweisen. Ebenso auf den Umstand, dass Wissen immer eine Holschuld ist. Nur weil gewisse Leute keine Ahnung von etwas haben, bedeutet das nicht, dass Dinge nicht so sind wie sie sind.

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PWolff  21.11.2022, 09:47
@Basinga795

Danke. Dies ist eine Begründung, wie ich sie erhofft habe.

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PWolff  21.11.2022, 09:50
@PWolff

Allerdings halten auch Schwurbler ihre Ausgangshypothesen für gut begründet. Deshalb bleibt es dabei, dass beide Seiten bereit/vorbereitet sein müssen, Begründungen zu liefern.

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