Widerlegt die Evolution Gott?

22 Antworten

Die Evolution ist Teil der Schöpfung und gehört somit zu Gottes Werkzeugkasten. Was die Evolution widerlegt ist die menschliche Einbildung dass Gott alles machen müsse wie ein Uhrmacher. Genau wie sie auch nicht zu der Vorstellung passt, dass Gott ein Hausmeister sei, der durch seine Schöpfung patrouilliert und die Schrauben nachzieht.

Hallo Johann,

in meinen Augen lässt sich die Evolution mit Gott und dem Geistlichen im Einklang sehen - aber nicht mit dem einen oder anderen Glaubensinhalt.

In einem geistlichen Sinne ist es nach meiner Ansicht und philosophisch betrachtet vollkommen irrelevant, wie die "Schöpfung" entstanden ist. Und wenn man sich fragt, ob alles einen Anfang hatte, fragt man schnell weiter, was davor war. Kosmologische Modelle, die auch von einer Periodizität des Universums oder sogar mehreren Universen ausgehen, sind geistlich plausibel.

Die "Schöpfung" ist nicht mehr als eine Makro-Schöpfung - also kreationistisch betrachtet ein Prozess - anzusehen, mit dem in menschlich darstellbaren Tageszeiträumen alles da war, sondern eher eine Mikro-Schöpfung, der alle Raumzeit zur Verfügung stand und noch steht. Inwiefern das Geistliche die Raumzeit "engineert" ist fraglich. Der einfachste Ansatz ist ein Konzept, das der Raumzeit innewohnt und im Umfang der Raumzeit physikalisch beschreibbar, erklärbar und darstellbar ist.

In dem Zusammenhang kann sich eine angenommen Persönlichkeit Gott auch in einem Sein der Geistlichkeit auflösen - wobei die Geistlichkeit von vielen Menschen wieder im Sinne einer Persönlichkeit Gott natürlich in Gedanken wahrgenommen werden kann.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Hobby

Die Evolutionstheorie ist eine unbewiesene Theorie, eine These. Es gibt keinen Beweis für die Richtigkeit und keinen Gegenbeweis. Weder für die Evolution, noch für Gott.
Ich persönlich glaube, dass es eine Evolution gab, die aber vermutlich in der Reihenfolge der Geschehnisse nicht mit der momentanen Theorie übereinstimmt.
Aber selbst wenn die Evolution bewiesen würde, wäre Gott nicht widerlegt. Denn ich kann mir nicht vorstellen, das eine derartig (fast unendlich) hohe Zahl von Zufällen, dazu führt, dass der Mensch entsteht.

Wenn im Winter ein Schneemann irgendwo rum steht, glaubt ja auch niemand, dass der letzte Schneesturm den zufällig geformt hätte.

Nach meiner Auffassung, wurde die Evolution von Gott gesteuert.

Nein.

Sie wiederlegt höchstens das Gleichnis von der Schöpfungsgeschichte in der Bibel.
Nicht aber einen möglichen "göttlichen" Plan hinter der Evolution.
(Ein Gleichnis sehe ich als Modell, den damaligen Menschen etwas Unerklärliches zu erklären.)

Nach Darwin sei ja alles quasi nur Zufall - Variation und Selektion.

Max Thürkauf war ein Schweizer Wissenschaftler, Professor für physikalische Chemie. Er legte vor der Jahrtausendwende in einem Buch mittels statistischer Methoden dar, wie unwahrscheinlich es ist, dass die heutigen Arten nur durch Zufall, also planlos, entstanden sein können.

Er erklärte auch, dass die Wissenschaft höchstens Antworten auf das WIE habe, niemals aber auf das WARUM.
Warum gab es den Urknall, warum gibt es Evolution, warum zerfallen gewisse Atome...?

Natürlich ist das kein Beweis für die Existenz eines Gottes oder göttlichen Plans.
Aber es bestärkt im Glauben und in der Demut, dass hinter der Natur die von vielen Menschen anerkannte, aber nicht näher definierte "höhere Macht" steht.

Definitiv nicht, diese sogenannte Schöpfung allerdings schon.

Die Erkenntnis der Evolution widerlegt also nicht Gott sondern verschiebt lediglich den annehmbaren Wirkungshorizont von diesem Gott.

Neben der Evolutionstheorie gibt es bekanntermaßen noch viele andere Erkenntnisse, die sich ähnlich auswirken u. dennoch immer noch genügend Platz für einen potentiellen Gott lassen. Das gilt allerdings unter der Annahme, dass man die Schöpfungsgeschichte nicht als Bedingung für diesen Gott ansieht.