Beweise für Schöpfung?

22 Antworten

Hallo sophia388,

ja, die gibt es! Man könnte sich z.B. fragen: Wenn man die Werke der Natur betrachtet, deuten diese dann mehr auf eine intelligente Planung als auf die Entstehung durch ungerichtete Prozesse hin? Eine Antwort auf die Frage nach Gott findet man nämlich nur dann, wenn man diese "Werke" näher in Augenschein nimmt. Hierzu eine kleine Veranschaulichung: Wenn ein Archäologe bei seinen Ausgrabungen auf einige wenige primitive Steinwerkzeuge trifft, ohne dabei auch auf menschliche Überreste zu stoßen, schließt er dennoch daraus, dass bei der Herstellung dieser Werkzeuge Intelligenz im Spiel war. Er würde niemals glauben, dass natürliche Kräfte dafür verantwortlich waren, dass diese Werkzeuge entstanden sind. Niemand würde seinen Schlussfolgerungen widersprechen. Warum nicht? Weil Intelligenz immer auf einen Designer oder Konstrukteur hinweist. Wenn also bereits einfache Steinwerkzeuge auf einen intelligenten Hersteller hinweisen, wie steht es dann mit den Dingen in der Natur? Zeugen sie ebenfalls von intelligenter Planung? Hier ein paar Beispiele:

Es gibt einen eigenen Wissenschaftszweig, die sogenannte Biomimetik. Diese beschäftigt sich mit den Formen und Strukturen verschiedener Lebewesen und versucht diese zu imitieren und für industrielle Produkte verwertbar zu machen.

Da gibt es z. B. Drohnen, die ihre Konstruktion der Seemöwe verdanken. Die Seemöwe wurde so erschaffen, dass sie aufgrund ihrer besonderen Flügelkonstruktion in der Lage ist, akrobatische Flugmanöver zu vollbringen. Diese besonderen Konstruktionsmerkmale der Möwen wurden auf die Drohnen übertragen, so dass diese in der Lage sind, schnelle Gleit- und Sturzflüge auszuführen.

Ein anderes Beispiel sind die Möwenbeine. Möwen können sehr lange auf dem Eis stehen, ohne dass ihre Füße frieren oder sie dadurch Körperwärme verliert. Das ist nur deshalb möglich, weil das Möwenbein fazinierend konstruiert ist. Es funktioniert nach dem Prinzip eines Gegenstromwärmetauschers. Durch diesen Wärmetauscher wird das Blut, das von den kalten Füßen in den Körper zurückkehrt, erwärmt. Ein Ingenieur beschrieb diese Prinzip als "eine der effektivsten Methoden zur Wärmerückgewinnung. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele genialer Konstruktionen aus der Natur, die Wissenschaftler und Ingenieure nachzuahmen versuchen. Forscher bezeichnen sie als "biologische Patente".
Welche Schlussfolgerungen kann man aus diesen Beispielen ziehen? Immer mehr Wissenschaftler sind der Meinung, dass Design einen Designer und wohldurchdachte Konstruktionen einen Konstrukteur benötigen. Wenn es hochgebildeten Forschern nicht einmal gelingt, das "Original" auch nur nachzuahmen, wie viel intelligenter muss dann derjenige sein, der diese Originale erdacht und erfunden hat?

Der Wissenschaftler Wolf-Ekkehard Lönnig, der bereits viele Jahre am Max-Planck-Institut in der Züchtungsforschung tätig ist, sagte dazu:

"Durch meine empirischen Forschungen in der Genetik sowie durch Studien biologischer Themen wie Physiologie und Morphologie komme ich mit der enormen, oft unfassbaren Komplexität der Lebewesen unmittelbar in Berührung. Meine einschlägigen Studien haben mich in der Überzeugung bestärkt, dass Lebewesen — selbst die einfachsten  — einen intelligenten Ursprung haben müssen.

Der Wissenschaftsgemeinde ist die Komplexität der Lebewesen wohl bekannt. Allerdings werden diese hochinteressanten Fakten allgemein in streng evolutionistischem Zusammenhang abgehandelt. Meiner Ansicht nach fallen die Argumente gegen den biblischen Schöpfungsbericht in sich zusammen, sobald sie einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen werden. Ich befasse mich seit Jahrzehnten eingehend mit solchen Argumenten. Nach dem gründlichen Studium der Lebensformen und der Betrachtung der im Universum geltenden Gesetze, die offenbar perfekt aufeinander abgestimmt sind, damit Leben auf der Erde existieren kann, ist es für mich zwingend, an einen Schöpfer zu glauben".

Eine zunehmende Anzahl Wissenschaftler teilt inzwischen den Standpunkt Lönnigs in der Frage, ob es einen Schöpfer gibt. Wenn es um die Frage geht, ob Gott existiert, dann wird oft nach wissenschaftlichen Beweisen gefragt. Diese gibt es tatsächlich zuhauf, wie das am Beispiel der Biomimetik zu erkennen ist. Es geht also nicht um einen Mangel an Beweisen, sondern darum, ob der Einzelne dazu bereit ist, diese Beweise gelten zu lassen.

LG Philipp

DarkSepia  11.05.2017, 21:33

Wird ja ein prima Referat: "Hej Leute, es gibt sehr viele Belege für eine Schöpfung, aber die Wissenschaftsgemeinde ist dogmatisch und will das nicht anerkennen. Zum Glück fand ich einen religiösen, aber überraschenderweise völlig undogmatischen Wissenschaftler, der im Alleingang alles richtig stellte."

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wildcarts2  12.05.2017, 10:21
@DarkSepia

Diese Antwort zeugt von sehr dogmatischem Glauben ohne jegliches Verständnis von Wissenschaft oder Realität. 

Es werden nur Zirkelschlüsse und Suggestivfragen gestellt. Mehr nicht. Inhaltlich ist dieser Beitrag so hilfreich wie eine leere Flasche für einen Durstigen. 

Außerdem lügst du! Es gibt nicht einen einzigen Wissenschaflter der die Evolution anzweifelt und die Schöpfungsmythen für Beachtenswerten Ersatz hält. 

Es gibt nur Pseudo-Wissenschaflter, die eigentlich Gläubige sind und egoistischerweise völlig unwissenschaftlich ihre "Kollegen" widerlegen wollen. Diese Personen wenden Wissenschaft falsch an: Sie nutzen nicht vorhandene Informationen, um daraus Schlüsse zu ziehen, sondern sie haben ein Vorurteil und basteln sich ihre "Beweise" drum herum.

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Den einzigen "beweis" den kreationisten haben, ist die Bibel! In Kentucky haben sie ein Museum gebaut samt einem originalgroßen Nachbau der Arche Noah ("ark encounter"). Hier versuchen sie ihre Ansichten zu beweisen. 

Aus wissenschaftlicher sicht ist vieles was kreationisten glauben wiederlegt (z.b. alter der erde, gleichzeitiges existieren von mensch und Dinosaurier etc)

Ich hoffe ich konnte dir helfen! LG

sophia388 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:13

Danke!

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rztpll  08.05.2017, 09:26

In Kentucky haben sie ein Museum gebaut samt einem originalgroßen Nachbau der Arche Noah ("ark encounter"). Hier versuchen sie ihre Ansichten zu beweisen.

Das Lustige ist, dass sie sich damit eher widerlegt haben. Sie haben für den Nachbau moderne Maschinen, moderne Materialien und viele Leute gebraucht. Deren Arche kommt nicht ohne Lüftungssystem aus und ist nicht schwimmfähig.

Aber ein alter Mann soll in der Bronzezeit so ein Schiff gebaut haben.

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Hooks  08.05.2017, 13:54
@rztpll

Er hatte ja zig Jahre Zeit dazu. Und Gott hat ihm den Plan gegeben. Ich kann mir auch vorstellen, daß andere Menschen mitgebaut haben, (neben den 3 Söhnen Noahs). Aber hineingehen wollte keiner.

Übrigens ist der Plan der Arche absolut schwimmfähig. Die Titanic war exakt doppelt so lang und zerbrach.

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rztpll  08.05.2017, 23:08
@Hooks

Er hatte ja zig Jahre Zeit dazu.

wenige Jahrzehnte, denn laut dem Mythos war er schon recht alt. Zudem gab es in der Bronzezeit nicht die Maschinen und modernen Materialien, die ein Ken Ham dafür brauchte

Und Gott hat ihm den Plan gegeben.

in dem Mythos wurden nur Abmessungen und Material festgelegt, das ist von einem Plan weit entfernt. 

Übrigens ist der Plan der Arche absolut schwimmfähig. Die Titanic war exakt doppelt so lang und zerbrach.

Was du Plan nennst, sind nur Abmessungen. Du tust so, als hätte es eine Bauanleitung gegeben. Die Titanic hat mit voller Fahrt einen Eisberg gerammt. Sie zerbrach erst beim Untergang, nicht bei der Kollision. Du solltest mal ein Geschichtsbuch lesen.

Eigentlich ists auch wurscht. es hat nie eine weltumspannende Flut gegeben, daher muss man sich mit dem Mythos um das Schiff auch nicht näher befassen.

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Hooks  09.05.2017, 12:27
@rztpll

Ja, was meinst Du, was die Arche in dem Weltuntergangsszenario alles gerammt haben mag... es ist ein bißchen naiv, sich einfach nur einen steigenden Wasserpegel vorzustellen, wenn die "Brunnen der Tiefe" aufbrachen, das hat Erdbeben und Tsunamis ausgelöst!

Hast Du mal einen Tischler mit "handbetriebenen" Maschinen beobachtet? Man kann da eine ganze Menge machen. Es ist belegt, daß es damals Erz- und Eisenschmiede gab, also auch die passenden Geräte dazu.

Du weißt ja auch, daß die Bibel nie alles 100% aufschreibt, denn dann würde das Buch zu dick. Es steht auch nichts darin, daß Noah Essen einpacken sollte - aber wir können davon ausgehen, daß er genügend davon mithatte, wenn er nach über einem Jahr noch gelebt hat. Ich denke nicht, daß Noah mit dieser Spanne gerechnet hat, da wird Gott ihm auch gesagt haben, wieviel er mitnehmen muß. Auch Fressen für die Tiere war dabei, das übersieht man gerne beim einfachen Lesen. Wenn Noah die Arche mit Pech verschmieren sollte, kannst Du davon ausgehen, daß Gott ihm auch ein Lüftungssystem vorgeschrieben hat.

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Abendvater  09.05.2017, 12:45
@rztpll

Das Problem das die Wissenschaftler mit der globalen Sinnflut haben ist, das wenn es sie gab die Evolution nicht möglich ist. Es wurden Massengräber von Fossilen gefunden die alle eines plötzlichen gewaltsamen Todes starben.

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Hooks  08.05.2017, 14:04

Du mußt DIch also nur mit der Bibel befassen und erkennen, daß sie recht hat.

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rztpll  08.05.2017, 23:10
@Hooks

Du mußt DIch also nur mit der Bibel befassen und erkennen, daß sie recht hat.

also darf man Sklaven haben und sie verprügeln, ungehorsame Söhne und Ehebrecherinnen steinigen oder fremde Völker abschlachten? Hätte die Bibel recht, wäre es so, denn das steht in dem Schinken auch drin.

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Hooks  09.05.2017, 12:33
@rztpll

Ja, fremde Völker sollte damals besiegt werden, aber nur, weil sie Gott immer und immer wieder abgelehnt haben.

Sie haben z.B. ihre Kinder dem Moloch gegeben, eine Feuermaschine, in deren Arme die Kinder als Opfer gelegt wurden, um sie hochzuheben und hintenüber ins Feuer kippen zu lassen. Was ist denn daran gut? Gott hat extra verboten, die Kinder durchs Feuer gehen zu lassen, und die haben das immer wieder gemacht? Kannst Du das nicht verstehen, daß Gott da irgendwann ein Ende setzt?

Für uns heute gelten andere Regeln. Das kannst Du z.B. ganz deutlich lesen in Johannes 8, wo Jesus eine Ehebrecherin vorgeführt wird. Da wird sehr deutlich gemacht, wie Gott sich den Umgang der Menschen untereinander wünscht. Das Unkraut wird mit dem Weizen wachsen gelassen bis zur Ernte, heißt es in einem Gleichnis Jesu.

Das ist auch der Unkraut, weshalb sich soviele Menschen heute beschweren, warum Gott das Leid zuläßt. Ja, er läßt es heute zu, die Bestrafung kommt nach dem Erden-Leben.

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Die Frage "Evolution oder Schöpfung" ist grundsätzlich verkehrt. 

Denn die Evolutionswissenschaften befassen sich nicht mit der Frage nach einem Grund, Sinn oder der Der Ursache der Entstehung unseres Universums, sondern befasst sich mit der ENTWICKLUNG des Lebens. Dies setzt bereits voraus, dass Leben existiert.

Evolution ist Fakt. Es ist die am besten belegte Wissenschaft die der Mensch bislang nutzt. Evolution ist täglich zu beobachten. Diskutieren kann man lediglich über einzelne Bestandteile der Entwicklung von einer Spezies zur nächsten. Es fehlen Bindeglieder, was aber völlig normal ist. Das alle Bindeglieder auch von uns entdeckt werden, würde voraussetzen, dass diese auch entsprechend erhalten geblieben wären. Fossilien zu entdecken ist auch so schon ein Glücksspiel. Anzunehmen, dass jedes Bindeglied, bzw. jede Variation zufällig auch so gestorben ist, dass es als Fossil erhalten blieb und nicht zerfallen ist, ist absurd.

Es ist aber unleugbar erwiesen, dass sich der Mensch und alle anderen Tiere aus vorherigen Spezies entwickelt haben. 

Auf die SchöpfungsGESCHICHTE weißt dagegen rein gar nichts hin. Im Gegenteil: Um eine Schöpfung zu beweisen, muss zunächst ein Schöpfer bewiesen werden. Das ist bis heute nicht mal im Ansatz der Fall. Statt dessen sind alle Götter bzw. Schöpferwesen, die der Mensch bislang beschrieben hat, nur Erfindungen von Menschen. Auch das ist ausreichend erwiesen.

Es gibt kein einziges Argument, welches eine Schöpfung auch nur einigermaßen logisch oder vernünftig machen könnte. 

Die Argumente der Gläubigen sind grundsätzlich Zirkelschlüsse (z.B. "Es kann nicht alles aus dem Nichts und durch Zufall entstanden sein, also muss es einen Schöpfer geben" - Frage: Wer hat dann den Schöpfer erschaffen?) oder sie basiere auf einem falschen Verständnis der Evolution und anderen Wissenschaften (Die Wissenschaft behauptet nicht, dass das Universum aus dem Nichts entstanden ist).

Somit ist deine Pro und Contra Auflistung sehr einseitig im Ergebnis ;)

sophia388 
Fragesteller
 08.05.2017, 11:29

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, ich weiß das sehr zu schätzen!

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Hooks  09.05.2017, 14:12
@sophia388

Ich weise auf den größten aller Zirkelschlüsse hin:

"Das steht in der Bibel, die Bibel ist ein Märchenbuch, also sind also Dokumente, die in der Bibel vereinigt wurden, falsch."

Zweiter Zirkelschluß:

"Wissenschaftler sind als unglaubwürdig anzusehen, sobald sie die Bibel als wahr anerkennen."

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wildcarts2  10.05.2017, 15:10
@Hooks

Solche Zirkelschlüsse habe ich noch nie gehört.

Das wäre aber auch merkwürdig, da ich keinen Wissenschaftler kenne, der die Bibel als "wahr" anerkennen würde. 

Deine Denkweise enthält grobe Fehler und mangelndes Wissen zu diesem Thema. 

Ich erkläre es dir mal an einem Beispiel:

Nimm dir 10 verschiedene Geschichten und mache daraus eine neue. Es ist irrelevant, ob die Geschichten bzw. Berichte wahr oder frei erfunden sind:

Mutter Theresa trifft in Afrika Curt Cobain, der mit ihr zusammen Juden verfolgt und dann auf der Titanic anheuert und flieht, weil der Scheich von Dubai ihn auf einem Steckbrief erkannt hat und das Lösegeld kassieren will. Kurz zuvor hatte Cobain nämlich mit einem Flugzeug das WTC gerammt, weil er im Internet durch den IS radikalisiert wurde. Leider rammt die Titanic aber einen Eisberg. Da Cobain seinen Tod sieht, spielt er bis zum Untergang des Schiffes auf dem Oberdeck Klavier. Mutter Theresa kümmert sich derweil um eine Gruppe Waisenkinder, deren Betreuer bereits ertrunken sind. 

Merkst du was? Ich habe verschiedene Ereignisse, verschiedener Epochen und Orte sowie verschieden Personen einfach zusammengewürfelt, und etwas Neues daraus gemacht. Die Quellen, die ich benutzt habe, sind authentisch, aber das Ergebnis ist natürlich völliger Quatsch.

Ein weiteres Beispiel:

Der Film "Titanic" von J.Cameron basiert auf einem realen historischen Ereignis. Allerdings steht im Mittelpunkt des Films eine fiktive Liebesgeschichte. Die Titanic bildet nur den Rahmen. Ohne diesen historischen Rahmen, wären die wenigsten in diesen Film gegangen. 

Genauso ist es mit der Bibel. Sie ist eigentlich nur ein Mittel um Regel, Moralvorstellungen und Gesetze zu vermitteln. Mehr nicht. Jede darin enthaltene Geschichte hat einen Lehrgedanken, der zum Ziel hat, dass der Leser die Gesetze der Juden beachtet. 

Um die Menschen nicht - so wie heute - mit langweiligen Gesetzestexten (die die Leute damals sowieso nicht lesen konnten) zu belasten, war es üblich in Metaphern zu sprechen. Die Bibel und auch der Koran wurden daher im Stil einer fortlaufenden Geschichte geschrieben, mit der die Menschen die Gesetze quasi spielend aufnehmen konnten.

Du lernst schneller, wenn du Anwendungsbeispiels hast. Würde ich dir nur ein Gesetzbuch geben, würdest du nur sehr schwer lernen. Aber wenn ich dir mehrere Beispiele aus deinem Alltag geben würde, würdest du sie schnell verstehen und auch langhaltig im Gedächtnis halten. 

Genau das hat die Bibel gemacht!

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DarkSepia  11.05.2017, 21:38
@Hooks

"Das steht in der Bibel, die Bibel ist ein Märchenbuch, also sind also Dokumente, die in der Bibel vereinigt wurden, falsch."

Das ist kein Zirkelschluss. Weißt du überhaupt, was ein Zirkelschluss ist? Das ist ein Argument, welches an seine eigene Schlussfolgerung apelliert.

"Wissenschaftler sind als unglaubwürdig anzusehen, sobald sie die Bibel als wahr anerkennen."

Das ist nicht einmal ein Schluss, egal welcher Art. Das ist rein eine Aussage.

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wildcarts2  12.05.2017, 09:57
@DarkSepia

Ich weiß was ein Zirkelschluß ist. In deinem Zitat steht einer. Eindeutig per von dir genannter Definition ein Zirkelschluß.

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Hallo sophia388, 

wenn es um eine Facharbeit im Fach Philosophie geht, solltest Du das auch aus Sicht der Philosophie korrekt angehen und nicht einfach nur kreationistische Behauptungen abschreiben. 

Nur aus der Sicht des Kreationismus stellt sich nämlich die Frage "Schöpfung oder Evolution" überhaupt. Kreationisten erkennen die naturwissenschaftliche Erkenntnis der Evolution nicht an, weil sie die wörtliche Auslegung der Bibel (bzw. anderer heiliger Schriften) nicht mehr erlaubt und diese somit den Status als unhinterfragbare und offenbarte Wahrheit verlieren. Fundamentalistische Strömunngen bauen aber autoritative Strukturen - die Forderung nach dem Gehorsam des Gläubigen - auf dieser absoluten Wahrheit der heiligen Schriften auf. 

Es gibt keinerlei wissenschaftliche Zweifel an der Evolution. 

Du machst einen schweren Fehler, wenn Du hier scheinwissenschaftlichen und auf der Unkenntnis vieler wissenschaftlicher Laien aufbauenden Einwänden gegen die ET folgst - oder diese gar als "Belege" für Schöpfung darstellst. 

Die ET ist eine naturwissenschaftliche Theorie. Wie jede andere macht sie keinerlei Aussagen über Transzendente Seinsebenen oder existenzialistische Fragen. Der Gegenstandsbereich der Naturwissenschaften sind in der Natur ablaufende Prozesse. Der metaphysische Hintergrund ist die Annahme, dass man die Welt duch Beobachtung erkennen und verstehen kann; Naturwissenschaft baut auf den "schwachen ontologischen Naturalismus", das ist die Haltung, dass Transzendentes existieren könnte, wir es zum Verständnis der Welt aber nicht in unsere Erklärungen heranziehen müssen. 

Das sind die Dinge, die Du in dieser Arbeit erklären musst. 

Ein Widerlegen der heutigen ET würde - und das ist der Grundsatzfehler des Kreationismus - die Schöpfung nicht belegen. Denn Schöpfung ist ein philosophisches Konzept, kein naturwissenschaftliches. Über philosophische Konzepte macht keine naturwissenschaftliche Theorie irgendwelche Aussagen - und umgekehrt können auch keine philosophischen Konzepte widerlegte naturwissenschaftliche Aussagen ersetzen. Nein! Dann käme eine neu zu entwickelnde und bessere naturwissenschaftliche Theorie zum Zuge, die alle heute vorliegenden Befunde wiederum erklären müsste. 

Die ganzen Bemühungen des Kreationismus, angebliche Mängel der ET aufzuzeigen (die nicht da sind), beruhen also nur auf diesem erkenntnistheoretischen Fehler, ein philosophisches Konzept an die Stelle einer naturwissenschaftlichen Aussage drängen zu wollen. 

Deine Arbeit sollte deshalb

  • auf den erkenntnistheoretischen Hintergrund naturwissenschaftlicher Aussagen eingehen
  • darauf hinweisen, dass "Schöpfung" ein philosophisches Konzept ist und deshalb nicht zum Gegenstandsbereich der Naturwissenschaften gehört
  • dass eine Frage wie "Evolution oder Schöpfung" ein falsches Dilemma ist - so wie die Frage "Ist die Banane krumm oder gelb?

Nur so kann man sich dem Thema aus Sicht der Philosophie (Erkenntnistheorie ist ein Teilgebiet der Philosophie) richtig nähern. Ich gebe Dir mal noch ein paar Quellen dazu an die Hand: 

2 einfachere Texte zum Thema:

https://ncse.com/library-resource/god-evolution

https://www.ekd.de/ekdtext_94_02.htm

2 etwas komplexere, die in vielen Zitaten aber die methodologischen  Irrtümer des Kreationismus aufzeigen:

http://www.martin-neukamm.de/junker1_2.html

http://www.martin-neukamm.de/junker1_3.html

Und zwei längere Texte, die philosophischen Hintergründe sehr ausführlich erläutern:

http://www.martin-neukamm.de/kreation.pdf

http://www.martin-neukamm.de/WissOntNat.pdf

Grüße

Und noch mal: Lass Dich nicht darauf ein, die ganzen erkenntnistheoretischen Fehler aus den Wachturmschriften oder WuW, die Dir Kreationisten hier eingehängt haben, abzuschreiben. Mit seriöser Philosophie oder gar Naturwissenschaft hat das nichts zu tun. 

sophia388 
Fragesteller
 08.05.2017, 19:38

Tausend Dank für Deine unglaublich ausführliche und komplexe Antwort. Es bedeutet mir wirklich viel, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir so umfangreich zu antworten!

Ich werde in meiner Arbeit keinesfalls kreationistische Behauptungen einfach so stehen lassen, sondern mich differenziert mit diesen Strömungen auseinandersetzen.

Die Fragestellung hat mein Lehrer leider vorgegeben, ich konnte die Entscheidung diesbezüglich nicht beeinflussen. 

Vielen Dank auch für die Quellen, die du herausgesucht hast! Wirklich, vielen Dank! :)

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NechoIII  25.06.2018, 11:48

Der Kreationismus funktionierte nur dann, wenn man das 1. Kapitel der Bibel herausrisse und den Rest in den Ofen schöbe.

Ansonsten ginge es dem Fundamentalismus nicht um Gott, sondern um Mechanik.

Und somit wäre das Ganz, im Fundamentalistenjargon ausgedrückt, spirituell absolut fundamentlos und hätte theologisch keinerlei Fundament.

Der Fundamentalist könnte auf die ganze Bibel verzichten, aber bestimmt nicht auf das 1. Kapitel.

Ansonsten handelt es sich beim FUNDAMENTALISMUS um einen primitiven, cruden KARL DARWIN-HASS.

Die Allmacht des Gottes der Fundamentalisten besteht darin, dessen Glaubereien und Geglaubtheiten abzunicken; eben absolut fundamentlos und ohne jegliches Fundament.

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