Werden Strommasten irgendwann mal ersetzt?

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Werden Strommasten irgendwann mal ersetzt?

Sicher. Strommasten bestehen in der Regel aus einem Stahlgestell, dass beschichtet ist, um Witterungsbedingungen möglichst zu trotzen, aber irgendwann müssen sie doch mal ersetzt werden. Bei dem Oberleitungsnetz der Bahn habe ich immer wieder erlebt, dass irgendwann Masten ausgewechselt werden - das ist indirekt immerhin Teil meiner Arbeit.

Die Hochspannungsleitungen werden aber sicherlich nie unterirdisch verlegt werden, da das Risiko eines Spannungsüberschlags (Lichtbogen) zu groß ist. In der Nähe einer Hochspannungsleitung kann man bei hinreichender Luftfeuchtigkeit immer ein gewisses Knistern hören, was darauf hindeutet, dass diese Luftfeuchtigkeit schon einen gewissen Spannungsüberschlag zwischen den Stromleitern bewirkt und die hängen mehrere Meter auseinander. Was meinst Du, was dann erst los wäre, wenn man solche Kabel unterirdisch verlegen würde, denn Luft ist, im Gegensatz zum Boden mit einer der besten elektrischen Isolatoren.

Nur mal als Beispiel, was ich durch meinen Beruf gelernt habe. In der Oberleitung der Eisenbahn in Deutschland haben wir 15000 Volt bei (je nach Einspeisebereich) unter oder mindestens 25000 Ampere und 16,7 Hz. Der Sicherheitsabstand von der Oberleitung beträgt mindestens 3 Meter bzw. 1,5 Meter für elektrisch unterwiesenes Personal. Kommt aber aus irgendeinem Grund ein unter Spannung stehender Teil der Oberleitung auf dem Boden auf, ist mindestens ein Abstand von 10 Metern um die betreffende Stelle einzuhalten. Was glaubst Du, was dann erst bei 110000 Volt (also dem etwa 7 1/3-fachen) los ist, wenn man "schon" bei 15000 Volt derartige Vorsichtsmaßnahmen braucht. Und, wenn ich mich recht entsinne gibt es sogar Hochspannungsleitungen mit um die 380000 Volt (also dem 25 1/3-fachen von 15000 Volt).

Moin!

Nicht gänzlich. Aber wenn wir zum Beispiel in Städten oder vielen Dörfern schauen, passiert davon schon vieles, bzw. das Meiste unterirdisch.

Gerade auf dem Land ist es dann aber einfach zu teuer, keine Trassen zu bauen, sondern alles unterirdisch zu machen.

mchawk777  14.08.2023, 11:01

Kleine Ergänzung - und aus Erfahrung aus der Telekommunikations-Branche:

Erdkabel (Kupfer) konsten um ein Vielfaches mehr als Überlandleitungen.
Frage mich nicht nach dem Faktor - ich meine mir wurde da der Faktor 7 genannt.
Schätze, dass es auf dem Energiemarkt da nicht viel anders ausschaut.

Es gibt zwar vereinfachte/preiswertere Erdarbeiten bei Glasfaser - nur geht über so was halt kein Strom. 😉

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Viele Stromleitungen liegen bereits unter der Erde, und auch neue Leitungen werden teils unter der Erde verlegt.

Das ist aber im Vergleich zu Strommasten meist deutlich teurer, und nicht überall möglich.

Ich denke nicht. Theoretisch hätte man Stromtrassen schon immer unterirdisch legen können. Aber das ist teuer und schwerer zu warten.

Daher wird man sicherlich auch in Zukunft da wo man kann die günstige Variante (oberirdisch) bevorzugen.

Dultus, UserMod Light   14.08.2023, 10:55

Schön durch den Wald - kommste als Schatzssucher mit dem Piepteil an und kloppst mit der Schaufel erstmal in die Trasse. :D

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mchawk777  14.08.2023, 11:06
@Dultus, UserMod Light

Du meinst so was wie "Waldbrandgefahr durch Pappnasen, die Hochspannungskabel ausbuddeln!" oder doch eher ökologisch motivierte Demonstranten, die das Umpflügen eines Forstes verhindern möchten? 😂

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Macht man doch schon zu einem guten Teil. Bei Neubauten gibt's z.b nur noch Erdkabel