Wer von euch glaub 100% an Karma und an ein Jenseits nach dem Tod?
Ich frag mich oft ob es Karma tatsächlich gibt. Dann wiederum denke ich was ist mit den ganzen hungernden Menschen IN Afrika? Haben die alle schlechtes Karma auszuhalten weil sie eventuell im Vorleben böse waren. Oder wenn mir heute früh ein Ziegelstein am Kopf fällt, habe ich es mit etwas vorherigem verdient?
Zum Jenseits: Ich interessiere mich sehr für Nahtoderfahrungen und dennoch ist es so, dass ich oft Zweifel habe, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Denn vielleicht ist es genau so wie vor der Geburt. Ich kann mich schließlich auch nicht an die Zeit vor der Geburt erinnern.
11 Antworten
Hier ein kurzes Video zum Karma-Begriff im Buddhismus, den Enzylexikon schon sehr gut erklärt hat:
An Karma und Wiedergeburt glaube ich nicht, aber an ein ewiges Leben bei Gott oder in der Gottesferne.
Nach der Bibel gibt es nach dem Tod "Himmel" oder "Hölle": Fragen über Himmel und Hölle
Den "Himmel" (Paradies) im Sinne von Gottes neuer Schöpfung stelle ich mir "unvorstellbar" schön vor. Die Bibel verheißt dazu z. B.:
- "Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben" (1.Korinther 2,9).
- "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,4-5a).
- "Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe" (Jesaja 65,17-18a).
Auf die Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit freue ich mich schon sehr!
Ich frag mich oft ob es Karma tatsächlich gibt.
Ich bin Buddhist und glaube an Karma.
Allerdings ist das buddhistische Verständnis von Karma anders, als das der westlichen Esoterik-Szene, das sich auch im Alltag durchgesetzt hat.
Im Buddhismus ist Karma
- keine ausgleichende Gerechtigkeit
- hat nichts mit Moral zu tun
- Weder werden "gute" Taten "belohnt" noch "schlechte" Taten "bestraft".
- Es ist kein "Payback"-System
- kein unabwendbares Schicksal
Karma ist einfach das Gesetz von Ursache und Wirkung. Meine Gedanken, Worte und Taten sind das Ergebnis vergangener Gedanken, Worte und Taten und werden dann zur Ursache für künftige Gedanken, Worte und Taten.
Ein Beispiel
Wenn wir etwa die Umwelt und das Klima schädigen und nun treten vermehrt Naturkatastrophen auf, ist das keine "Strafe", sondern einfach die Folge unserer Handlungen.
Kausalkette
Du hast schlecht geschlafen und daher mies drauf (Karma des Geistes). Als Folge redest du schlecht über deine Kollegen (Karma des Wortes). Vor lauter Frust kippst du womöglich noch Kaffee in den Drucker (Karma des Körpers).
Durch dein Verhalten werden die Kollegen nun ebenfalls schlecht gelaunt (Karma des Geistes). Sie sind unproduktiver (Karma des Körpers) und beraten ihre Kunden weniger gut (Karma des Wortes).
Aber das muss nicht ewig so weiter gehen - diese Kausalkette kann praktisch an jedem Punkt unterbrochen werden.
Ein Kollege ist verliebt (Karma des Geistes). Er bemerkt die schlechte Stimmung gar nicht, sondern hilft beim Wechseln des Druckerpapiers (Karma des Körpers) und spricht allen Mut zu (Karma des Wortes).
Schon ändert sich die Situation...
Karma ist also kein unabwendbares Schicksal.
Ein anderes Beispiel
Jemand der rücksichtslos und korrupt seine Geschäftspartner betrügt, kann dadurch erfolgreich werden und an viel Geld kommen. Das ist nun einmal so.
Vielleicht fürchtet er sich davor, selbst betrogen zu werden oder leidet daran, dass er niemandem trauen kann, weil alle seine Freunde eigentlich nur sein Geld lieben.
Aber vielleicht verdrängt er diese Dinge auch erfolgreich und führt bis an sein Lebensende ein bequemes und luxuriöses Leben.
Wird er dafür "bestraft" ? Im Buddhismus nicht, denn ein solches Konzept von "Rache" gibt es dort nicht. Es gibt dort keine "strafende Instanz".
Zunächst einmal muss ich dir recht geben - selbst bei vielen westlichen Buddhisten drückt sich mitunter immer noch das christlich-abendländische Moralverständnis aus und es kommt zu solchen "Belohnungs-Bestrafungs-Szenarien".
Im Extremfall wird das dann z.B. auf den Holocaust angewendet und dann werden die Erklärungsmodelle wirklich gruselig
Zu deiner Frage
Ich glaube, dass dieser Fehler sich tatsächlich unabsichtlich eingeschlichen hat.
Die östlichen Vorstellung von Karma und Reinkarnation im Hinduismus und Buddhismus wurden vor allem durch die so genannten Theosophen in den 1880ern in den Westen gebracht, wie auch Vorstellungen von Chakras, Aura usw.
Da es im 19. Jahrhundert viel Interesse am Okkultismus gab, wurden hinduistische und buddhistische Lehren mit anderen Vorstellungen vermischt. Da das Karma in Hinduismus auch noch etwas anders ausgelegt wird, dürfte zusätzlich verwirrt haben.
Letztlich sind Theosophie und Okkultismus des 19. Jahrhunderts die Grundlage für die heutige New Age/Esoterik-Szene, auch wenn dort wohl kaum noch jemand den Begriff "Theosophie" kennen dürfte.
Damals gab es zwar erste westliche buddhistische Lehrer wie Nyanatiloka oder Buddhisten wie Paul Dahlke der später - 1923 - das "Buddhistische Haus" in Berlin und damit das älteste Zentrum dieser Art. Das garantiert aber keine fehlerfreie Übertragung.
Auch damals dürfte es nämlich schon zu Problemen bei westlichen Philosophen gekommen sein.
Der Buddhismus wurde auch als "pessimistische" Lehre gesehen, da man ja im Kreislauf der Wiedergeburt "gefangen" sei. Auch sei der Buddhismus "nihilistisch" weil das Ziel ja das "Verlöschen" der Existenz sei.
Ich glaube also, dass es auch beim Karma einfach dadurch geschah, dass Okkultisten den Begriff in seinen unterschiedlichen Konzepten in Hinduismus und Buddhismus mit eigenen Konzepten mischten und westliche Denker sich nicht so recht von ihrem christlichen Gut-Böse-Schema lösen konnten.
Dank dir vielmals für deine Mühe!! Das war sehr interessant und aufschlussreich!
Lies die Bibel: sie ist Antwort und Weisung für unser Leben:
„Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm. Herr, du erforschst mich und kennst mich! Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege, und bist vertraut mit allen meinen Wegen; ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht völlig wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war. Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig!“
Psalmen 139:1-5, 16-17 https://bible.com/bible/157/psa.139.1-17.SCH2000
Jesus sagt: „Wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“
Johannes 5:24 SCH2000 https://bible.com/bible/157/jhn.5.24.SCH2000
„Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“
Johannes 11:25-26 SCH2000 https://bible.com/bible/157/jhn.11.25-26.SCH2000
100% glauben würde glaube ich auch das Wissen einschließen. Denn wenn man glaubt, hat man IMMER auch mal Zweifel :))
Ich glaube an Karma und ein Jenseits aber ich weiß es nicht und kann mir auch theoretisch vorstellen dass das alles quatsch ist. Aber ich bin mir zu 90% sicher, dass NICHTS aus Zufall passiert und NICHTS absolut umsonst wäre :))
Ich habe sehr sehr oft Zweifel aber das ist auch klar. Nahtoderfahrungen halte ich absolut für reale Erfahrungen. Nur leider hört man aus vielen Kreisen, dass es nicht möglich sei, aus dem Gehirn käme usw. Jedoch sind das unbelegte Theorien wodurch du dich nicht darauf verlassen solltest.
Aber Zweifel bedueten, dass du alles hinterfragt und das ist absolut richtig und wichtig 😊
Wegen Karma - seit ich 5 bin leider ich extrem. Ich möchte aus privaten Gründen nicht ins Detail gehen, aber es gibt kaum schlimmeres was einem Kind, teenager und jungem Erwachsene passieren könnte. DENNOCH glaube ich, dass ich irgendwann Karma bekomme. Positives. Für meine Stärke, mein Durchhaltevermögen usw. Man muss aber nachvollziehen können, dass die negativen Dinge weder tatsächlich von Gott, noch vom Karma kommen. Bzw. Es gibt keine Macht meiner Meinung nach, die BEWUSST den Menschen schaden möchte. Ich glaube an eine andere Art von Karma.
Also schon verrückt was man hier im Westen daraus gemacht hat- warum so eine Verunglimpfung der ursprünglichen Begriffsbedeutung? Sollte das einfach das christlich trainierte Gehirn füttern? Das ist ja fast wie eine Hölle der man nie entfliehen kann: Ich habe in meinem vorherigen Leben unmoralische Dinge getan für die ich jetzt auch noch bezahlen muss. Wie fatalistisch und desillusionierend....
Weißt du wie es zu dieser Verzerrung des Begriffs kam? Das geschieht doch nicht durch Unwissen sondern bewusst....