Sind Nahtoderfahrungen mit der Bibel vereinbar?

8 Antworten

Hallo Leonard,

das Phänomen der sog. "Nahtoderfahrungen" ist zwar noch nicht völlig geklärt und mag einige Fragen offenlassen, doch immerhin waren die Betreffenden zum Zeitpunkt ihrer Erlebnisse in einer bestimmten Weise noch am Leben (auch wenn bereits das Herz stillgestanden haben mag)!

So lange die Gehirnzellen noch nicht abgestorben sind, können sie Gedanken und Bilder produzieren. Ist das Gehirn jedoch einmal irreversibel geschädigt, ist eine "Rückkehr" ins Leben nicht mehr möglich!

Viele sehen im Tod einen Übergang in eine andere Welt und meinen daher, Nahtoderfahrungen seien ein Beweis dafür, dass ein Weiterleben nach dem Tod gebe. Dabei wird jedoch das gerade Gesagte schlichtweg übersehen oder unbeachtet gelassen!

Das wird auch durch die Bibel bestätigt, wo es über die Toten heißt: "Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Warum wissen die Toten nichts? Weil sie aufgehört haben zu existieren! Sie befinden sich in einem Zustand völliger Bewusstlosigkeit. Sämtliche Lebensfunktionen sind erloschen, da sie an den Körper gebunden sind. Auch aus diesem Grund können Nahtoderfahrungen nicht als Beweis für ein jenseitiges Leben herangezogen werden!

LG Philipp

Für mich ist das sehr wohl vereinbar. Die Bibel ist ein "geistiges Buch", erzählt von Geistigem Geschehen und was dies mit dem Menschen zu tun hat, als Hilfe zum Erkennen.

Gerade solche Berichte und Erfahrungen des "Jenseitigen", erklären und bestätigen, manche Erzählungen in der Bibel, und ähnlichen Schriften. Im Zusammenhang mit Glauben, spricht man doch auch von Spiritualität!

Daher sollte aus meiner Sicht beachtet werden, dass sich viele Menschen auch spirituell weiter entwickelt haben und mit diesem "erweiterten Bewusstsein" können sogar sehr viele beschriebene Vorgänge in der Bibel erklärt werden.

Für mich gehören Diesseits, die grobe Materie und das Jenseits, die feine Materie zusammen, sind Eins. Genauso wie Glaube (Bibel) und Spiritualität.

Was, wenn uns solche Berichte und Erzählungen im Erkennen helfen sollen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebensschule u. Recherche Schriften, Religi.,Glaubensricht.

Ja, das ist absolut vereinbar. Es ist ein Hinweis auf das ewige Leben im Reich Gottes, auf die Weiterexistenz auch ohne den physischen Körper. Überdies wird z. B. auch in der Bibel von Engeln gesprochen, was eine andere, ältere Begrifflichkeit ist für höhere Geistwesen und die Nahtodererlebnisse verweisen ebenfalls auf die Essenz unseres selbst als Geist/Seele/Bewusstsein, da wir unseren Körper in solchen Momenten von außen wahrnehmen können. Wir _sind_ daher nicht der Körper, sondern wir haben als Seelen den Körper übergangsweise für dieses Leben, diese Inkarnationsphase. In der Bibel wird von solchen Dingen nicht so analytisch, wissenschaftlich gesprochen und man hatte natürlich auch vielfach vereinfachte Begriffe passend zur alten Zeit damals, aber diese Zusammenhänge waren in der Lehre von Jesus bereits ganz klar.

Nahtoderlebnisse sind so vielfältig, wie es Betroffene gibt. Bisher habe ich nichts Unbiblisches feststellen können und die Bibel gibt ohnehin keine genauen Schilderungen von dem, was nach dem Tod kommt. Was wir durch die Offenbarung wissen, ist, dass wir nach dem Tod vor dem Gericht Gottes stehen und unser Leben ablaufen sehen im Lichte Gottes. Wir werden erkennen, wo wir hingehören und dass es gerecht ist. Ebenso werden wir Christus in seiner Herrlichkeit sehen, deshalb sprechen viele vom Lichtwesen, von der "höchsten Wesenheit".

Da geschrieben steht, dass kein Sterblicher Gott schauen kann, können Nahtoderlebnisse nur Wahrnehmungen bis zur Schwelle zum Jenseits sein. Der Leib ist noch mit der Erde verbunden, in der Bibel ist von der Silberschnur die Rede, die auch den vermeintlich Toten noch mit dem Leben verbindet, in das er dann ja auch zurückkehren wird. Auch das wird in den Erlebnissen berichtet, dass durch das goldene Tor der Stadt Jerusalem niemand gehen kann, der nicht endgültig tot ist. Sie sehen also nur Ausschnitte, deren volle Herrlichkeit noch nicht erlebt werden kann, wohl aber erahnt.

Inwiefern ist das mit dem christlichen Glauben vereinbar, da auch viele Nichtgläubige so etwas berichten?

Der Vorgang des Gerichtes im Lichte Gottes wird für Ungläubige nicht anders sein als für Gläubige mit dem Unterschied, dass gläubige Christen sich in der Gegenwart des Sohnes Gottes wussten, während Ungläubige meist nur von einem Licht oder Lichtwesen sprechen und nach diesem Erlebnis ihr Leben genauso ändern wie gläubige Christen. Immerhin bekommen sie eine zweite Chance. Deine Bedenken, dass alle Nahtoderlebnisse nur mit Licht und Liebe verbunden seien, stimmt nicht. Ebenso schildern Betroffene von einem Zustand voller Grauen an einem Ort der Finsternis mit Wesen, die ihnen nicht wohlgesinnt sind. Sie erkennen, dass sie auf Grund ihres Lebenswandels dort sind. Sie aber können noch bereuen und beten, da sie noch nicht die Grenze überschritten haben. Nach ihrem wirklichen Tod können sie das nicht mehr.

Nichtchristen und selbst Nichtgläubige sind keine Kandidaten für die Hölle, falls du das gemeint hast. Gott beurteilt nicht allein den Glauben, sondern auch die Taten. Verloren gehen können nur jene, die bewusst und mit Erkenntnis Gott ablehnen, weil sie meinen, ihn nicht zu brauchen und ihm nicht dienen wollen. Ebenso können gläubige Christen verloren gehen, wenn ihr Glaube keine Früchte hervorbringt und ihre bösen Taten zum Himmel schreien.

ksa01  21.10.2023, 19:33

Sehr schön gesagt, ich stimme dir zu. Ich weiß übrigens auch aus persönlichem spirituellen Wissen / vielfältigen Erfahrungen das der Hintergrund von Nahtoderlebnissen sehr gut zur Lehre Jesu und unserer geistigen/seelischen Natur passt. Die "Silberschnur" ist in der Tat das was unseren unsterblichen energetischen Geistkörper mit dem physischen Körper verbindet, solange wir uns in diesem körperlichen Leben befinden, aber die Bibel beschreibt ja all diese detaillierteren Hintergründe noch nicht, sondern bleibt da sehr einfach/grob in der Darstellung, was für die damalige Zeit sicherlich auch völlig ausreichend bzw. angemessen war.

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