Wer sind die Zeugen Jehovas und ist das eine Sekte?

14 Antworten

Von Experte Bast4321 bestätigt
Wer sind die Zeugen Jehovas und ist das eine Sekte?

Das hängt von zwei Dingen ab. Erstens was man mit dem Begriff "Sekte" meint und zweitens wen man fragt.

Eine Sekte im nicht wertenden, herkömmlichen Sinne ist einfach nur eine Abspaltung von einer vorher schon existierenden Glaubensgemeinschaft, die zumindest am Anfang relativ wenige Mitglieder hat bzw. hatte.

Eine Sekte im wertenden, modernen Sinne (von manchen wohl auch Psychosekte genannt) setzt auf Kontrolle, sozialen Druck und andere Möglichkeiten, die eigenen Mitglieder zu kontrollieren und diese zu veranlassen, neue Mitglieder anzuwerben.

Wenn ich bedenke, wie der Stand aktiver Zeugen Jehovas gegenüber ihren Aussteigern ist (im Folgenden dazu ein entsprechend neutral gehaltenes Video von Youtube), dann ist das für mich ebenso eindeutig, wie die Erfahrung einer mir persönlichen Bekannten und ihrer Familie:

https://www.youtube.com/watch?v=LmaQgz_WhrY

Lehnen sie Jesus Ab?

Ich weiß nicht, ob man das per se bei den Zeugen Jehovas so sagen kann, aber sie sehen, wenn ich mich recht entsinne, in Jesus die Inkarnation des Engels Michael.

gromio  01.01.2023, 15:14

Sicher nicht die Inkarnation michaels, wohl aber die Inkarnation des Sohnes Gottes.

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JTKirk2000  07.01.2023, 17:45
@gromio
Sicher nicht die Inkarnation michaels, wohl aber die Inkarnation des Sohnes Gottes.

Das sehe ich ganz genauso.

Und an den/die Fragesteller/in Vielen lieben Dank für das Sternchen :)

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telemann2000  23.04.2023, 11:27
@gromio
Sicher nicht die Inkarnation michaels, wohl aber die Inkarnation des Sohnes Gottes.

Doch, denn genau das lehren Jehovas Zeugen. Gemäß ihrem (biblisch nicht nachweisbaren) Verständnis, erhielt der Erzengel Michael in seinem inkarnierten Zustand hier auf der Erde den Namen Jesus. Als er wieder in den Himmel zurückkehrte, war er wieder der Erzengel Michael.....

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Hallo,

Sekte bedeutet Abspaltung.

Das ganze Christentum ist mehr oder minder eine jüdische Sekte. Dieses hat sich weiter sektiert in die verschiedenen Kirchen, Orthodox, Evangelisch Lutherisch, Freikirchen, Baptisten, Methodisten, Zeugen Jehowas, Jesus Freaks usw. Also ist alles irgendwie Sekte.

Wenn sich eine dieser Glaubensgemeinschaft als Christen bezeichnet, was sie auch tun, dann lehnen sie Christus auch nicht ab.

Satanisten z. B. würde ich nicht als Sekten bezeichnen, da diese ja keine Abspaltung vom Christentum sehen. Wobei man natürlich fragen kann, ob es Satan ohne die monotheistischen Religionen geben würde.

Schöne Grüße

Je nachdem, was man unter einer "Sekte" versteht. Geht man der Wortbedeutung nach, ist eine Sekte entweder eine Abspaltung (von lat. secare = abschneiden) oder eine Meinungsgruppe (von lat. secta = Partei). So gesehen sind alle Christen eine jüdische Sekte im ersten Wortsinn ("Abspaltung"), weil sie sich vom Judentum abgespalten haben. Damit ist jedoch nur etwas über die Entstehung einer Glaubensgruppe gesagt, nicht jedoch über deren Organisationsform, Lehre und Geschichte.

In diesem ersten Sinne sind die Zeugen Jehovas klar eine "Sekte" - sie sind als eine Absplitterung der "Miller-Bewegung" entstanden - wie auch die Christen insgesamt eine Sekte jüdischen Ursprungs ist.

Im alltäglichen Sinne versteht sich der Begriff "Sekte" allerdings nicht als reines Entstehungsmerkmal, sondern als Qualitätsurteil über eine Glaubensgruppe.

Wird eine Gruppe in diesem Sinne als "Sekte" bezeichnet, so ist das abschätzig gemeint, redet man von "sektenhaften" Verhalten, dann denkt man nicht an "abspalten" (dazu benutzt man dann das Wort "sektiererisch"), sondern an psychischen Druck, Ausnutzung von Gutgläubigkeit, Vortäuschung von religiösen Lehren zur finanziellen Bereicherung, übersteigertes Heilsbewusstsein, Ausschluss von Andersdenkenden etc.

Ob die Zeugen Jehovas in diesem Sinne eine Sekte sind, mag Ansichtssache sein. Tatsächlich vermeiden sie wie alle anderen Sekten jede Ökumene; sie sehen sich als Einzige im Besitz der Wahrheit; sie schließen aus, dass irgendjemand außerhalb ihrer Gemeinschaft "gerettet" werden kann; sie sind straff organisiert; sie haben neben der Hl. Schrift -NWÜ ( einer Übertragung, die oft vom Urtext abweicht, in der bedeutende Stellen abgeändert wurden) weitere Schriften, die inhaltlich und lehrmäßig über der Bibel stehen.

Meiner persönlichen Meinung nach reichen die Kriterien allemal aus, Jehovas Zeugen als eine Sekte  zu bezeichnen. ( und meiner Meinung nach ist sie auch eine gnostische Sekte)

Nun wenn man es genau betrachtet deckt sich die Botschaft der Zeugen Jehovas zunächst in ihren grundlegenden Dingen mit der Verkündigung aller Christen:

Jesus Christus hat uns erlöst und mit Gott versöhnt, Gott will unser Heil und durch Jesus Christus können wir es erlangen. Das gelingt durch die Liebe, den Glauben, das Gebet und ein Leben aus dem Geiste; ein Leben nach den Geboten ergibt sich aus dieser Erneuerung durch den Geist.  Alles das dürfte allen Christen - sowohl den Katholiken, als auch den Evangelischen, Evangelikalen, Baptisten und Freikirchlern, Zeuge Jehovas oder Adventisten oder wem auch immer - gemeinsam sein.

Nun bezieht eine gnostische Gruppe allerdings ihre Daseinsberechtigung daraus, ein heilsnotwendiges (!) Wissen zu besitzen, dass von anderen Konfessionen entweder abgelehnt wird, oder das den anderen Christen nicht bekannt ist - zum Beispiel, dass Gott "Jehova" heißt, Jesus nicht am Kreuz gestorben ist sondern am Pfahl, dass Jesus erschaffen wurde und nun der Erzengel Michael ist, dass es zwei " Klassen von Christen" gibt, eine mit einer himmlischen und eine mit einer irdischen Hoffnung u.v.m.

Diese zusätzlichen Informationen sind in den gnostischen Sekten alle gleichwichtig Gott rettet nur die, die auch die Zusatzinfos akzeptieren, alle anderen sind auf ewig verloren. Manchmal hat man sogar den Eindruck, als wenn die Erkenntnis dieses Spezialwissens wichtiger ist als die Erlösungstat Christi selbst. Gerade das macht den Charakter einer gnostischen Sondergruppe aus.

Auf der Seite der Zeugen Jehovas wird unter "Leserfragen" die Fragen nach den absolut notwendigen Heilskriterien gestellt. Die Antwort lautet-Zitat:

1. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“, sagte Jesus zu seinen Freunden (Johannes 13:35). Wie wichtig die Liebe ist, zeigte Jesus selbst, als er sein Leben für andere opferte. Wer seinen Nächsten liebt, erfüllt damit eine grundlegende Voraussetzung für die Rettung.
2. „Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gegeben“, sagte Jesus in einem Gebet zu seinem Vater (Johannes 17:26). Jesus wusste, dass seinem Vater sein persönlicher Name, Jehova, sehr viel bedeutet. Daher betete er: „Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9). Gottes Namen zu heiligen schließt ein, ihn zu kennen, ihn als wichtig anzusehen und ihn in Ehren zu halten. Wer gerettet werden möchte, muss wie Jesus den Gottesnamen gebrauchen. Außerdem wird von ihm erwartet, mit anderen über den Namen Gottes und seine Eigenschaften zu sprechen (Matthäus 28:19, 20). Tatsächlich werden nur Menschen gerettet, die Gott mit Namen anrufen (Römer 10:13).
3. „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“, sagte Jesus zu Pontius Pilatus (Johannes 18:36). Nur wenige beweisen heute Glauben an Gottes Königreich, das heißt Gottes Regierung mit Jesus als König. Stattdessen vertrauen die meisten auf Organisationen, die von Menschen gegründet wurden. Um gerettet zu werden, ist es jedoch nötig, fest zu Gottes Königreich zu halten und anderen zu erklären, wie diese Regierung alle, die Gott treu sind, befreien wird (Matthäus 4:17)-

Seltsamerweise schreiben sie selbst "Stattdessen vertrauen die meisten auf Organisationen, die von Menschen gegründet wurden"

---> ja nun sie gehören doch auch zu diesen von Menschen gegründeten Organisationen!?

"Wer gerettet werden möchte, muss wie Jesus den Gottesnamen gebrauchen"

Jesus hat seinen Vater nie mit seinen Gottesnamen / Jahwhe oder Jehova angesprochen--> woher kommt dann so eine heilsnotwendige Aussage der WTG?

OK, da alle drei Kriterien unverzichtbar sind, ist zwar auch jeder Glaube, jede Erkenntnis und jedes Bemühen sinnlos, wenn die Liebe fehlt. Umgekehrt ist aber auch die Liebe vergeblich, wenn die Erkenntnis des Namens Gottes fehlt - oder politische Enthaltsamkeit. Während in den meisten Kirchen/ Gemeinden/ Versammlungen jedes Wissen und jede Erkenntnis der Ausrichtung der Liebe dient, ist bei den Zeugen Jehovas das Wissen um Spezialdetails des Willen Gottes ein Ausschlusskriterium!

Gnostische Gruppen verbreiten Wissen - und keine Nächstenliebe

Tatsächlich legen die Zeugen Jehovas viel mehr wert auf die Verbreitung dieses Wissens als auf tätige Nächstenliebe. Die Zeugen Jehovas engagieren sich nicht gegen den Hunger in der Welt, bauen keine Altenheime, Hospize oder Waisenhäuser, keine Katastrophenhilfe, keine Armenspeisung- und so weiter, wobei man jedoch sagen muss, dass sie sich in Bezug auf Katastrophenhilfe schon engagieren, jedoch nur wenn ihre eigenen Mitglieder betroffen sind-> dies wird auch offiziell so hervorgehoben:

Nach einer Katastrophe versuchen die Ältesten, jeden Einzelnen aus den betroffenen Versammlungen (Gemeinden) zu erreichen, um herauszufinden, ob alle in Sicherheit sind und wer Hilfe braucht.
Sind die Versammlungen im Katastrophengebiet mit der Lage überfordert, sorgt die leitende Körperschaft von Jehovas Zeugen für die nötige Hilfe – ähnlich wie damals die Urchristen ihren Glaubensbrüdern bei einer Hungersnot unter die Arme griffen
Unsere Brüder und Schwestern weltweit waren aber nicht nur von den Pandemiefolgen betroffen, sondern auch von Katastrophen, die entweder durch Menschen oder die Natur verursacht wurden. 
 Wie wurden diese Spendengelder verwendet, um betroffenen Brüdern und Schwestern zu helfen?
Innerhalb von drei Monaten nach dem Vulkanausbruch hatten unsere Brüder über 6 Tonnen Reis und Maismehl sowie über 16 000 Liter Speiseöl und Wasser verteilt. Anstatt teure Lebensmittel zu importieren, kaufte das Zweigbüro die Nahrungsmittel günstig vor Ort und in großen Mengen.
Lebensmittel werden zuerst abgewogen, bevor sie an Glaubensbrüder ausgeteilt werden, die obdachlos geworden sind
Eine Schwester, deren neues Zuhause bei dem Vulkanausbruch zerstört wurde, erzählt: „Wir waren so entmutigt und so traurig!“ Die Brüder versorgten sie und ihre Familie mit Hilfsgütern, standen ihnen aber auch emotional und geistig bei. 
Das Land (Venezuela)steckt schon seit vielen Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise. Unsere Brüder und Schwestern müssen weiter unter sehr schweren Lebens­bedingungen ausharren, wie zum Beispiel Lebensmittel­knappheit und steigende Kriminalität. Aber auch dort lässt Jehovas Organisation unsere Brüder und Schwestern nicht im Stich.
Das Zweigbüro in Venezuela berichtet: „Es ist eine echte Herausforderung, Monat für Monat 130 Tonnen Lebensmittel im gesamten Land zu verteilen und es den Brüdern zukommen zu lassen, die es am dringendsten brauchen.“
NEW YORK: Nach den Hurrikans Irma und Maria, die im September 2017 Teile der Karibik und deren Umgebung verwüsteten:
 ....unter anderem werden acht Königreichssäle und 122 Häuser unserer Brüder instand gesetzt. 
Dominikanische Republik: Drei Katastrophenhilfskomitees koordinierten die Hilfsmaßnahmen für 57 betroffene Glaubensbrüder.
Französische Zweiggebiete: Um den Wiederaufbau zu koordinieren, der schätzungsweise fast 1,4 Millionen Dollar kosten wird, setzte das Zweigbüro ein Katastrophenhilfskomitee auf der Insel St. Martin und ein regionales Hilfszentrum auf Guadeloupe ein. Neben zwölf Königreichssälen auf Guadeloupe müssen zwei Königreichssäle und 24 Häuser unserer Brüder auf St. Martin repariert werden
Vereinigte Staaten: Mehr als 13 000 Zeugen Jehovas im Zweiggebiet waren von den Hurrikans betroffen. Derzeit kümmern sich vier Katastrophenhilfskomitees um die Brüder und Schwestern. Die erste Phase des Wiederaufbaus konnte bereits abgeschlossen werden. Dabei wurden über 95 Prozent der beschädigten Gebäude unserer Brüder instand gesetzt und lebensnotwendige Hilfsgüter wie Nahrungsmittel und Wasser verteilt.
Ein Team von Helfern reinigt eines der über 3 200 Häuser unserer Glaubensbrüder in Puerto Rico, die von den Hurrikans betroffen waren.
Insgesamt 690 Freiwillige – davon 450 auf den Inseln und 240 in Florida und Georgia – helfen bei den Reparaturarbeiten an Königreichssälen und Häusern unserer Brüder mit.
Die Zweigbüros von Malawi und Mosambik leiteten sofort Hilfsmaßnahmen ein. Kreisaufseher und Älteste sollten die Bedürfnisse der betroffenen Brüder ermitteln sowie emotionalen Beistand leisten und Trost aus der Bibel vermitteln. Etliche Katastrophen­hilfskomitees (KHKs) wurden eingesetzt, um die Hilfsmaßnahmen zu beaufsichtigen, und sie versorgten die Brüder unverzüglich mit Nahrungsmitteln und anderen notwendigen Dingen.
Die Brüder und Schwestern waren von den Hilfsmaßnahmen tief berührt. Felisberto aus Mosambik sagt: „Ich habe noch nie eine Organisation gesehen, von der man so viel bekommt: Baumaterialien, Transport­möglichkeiten, Bauhelfer, Lebensmittel und liebevolle Unterstützung. Die Hilfsmaßnahmen sind ein herausragendes Beispiel für die brüderliche Liebe, die Jesus in Joh.13 beschrieben hat.“ 


Nächstenliebe?? In ihren Publikationen zu lesen:

"Wie können wir unser Glaubensgebäude instand halten und als Christen weiter wachsen? Vor allem durch Liebe. Es ist wichtig, dass unsere Liebe zu Jehova und zu unseren Glaubensbrüdern ständig wächst. Hätten wir keine Liebe, wäre unser ganzes Wissen und alles, was wir tun, wertlos — nichts als leerer Schall (1. Korinther 13:1-3). Liebe ist der Schlüssel zu christlicher Reife und weiterem Wachstum."

??? Natürlich kann man nicht etwas "ausdrücklich weglassen"; aber die Einschränkung der Liebe auf "Jehova und die Glaubensbrüder" unter Ausschluss der "Andersgläubigen" ist schon sehr auffällig - und typisch gnostisch. Die Liebe zu Gott und den Glaubensbrüdern ist kein Ziel an sich - sondern nur Mittel zum Zweck - ein Schlüssel zu christlicher Reife und weiterem Wachstum (von Wissen?).

Nächstenliebe??? Dieses emsige " predigen, verkündigen", diese "Wissensverbreitung "auf Kosten der christlichen Nächstenliebe entschuldigen die Zeugen mit der Kürze der Zeit: Da die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorsteht, macht es keinen Sinn, langfristige Hilfe in soziale und caritative Arbeit zu investieren. Jetzt, kurz vor der Ankunft des Herrn und dem Ende der Welt, gilt nur noch: "Erkennt! Kommt in die Wahrheit!"

Die Frage stellt sich ob diese spezielle Wissen überhaupt heilsrelevant ist? Fragt Gott nicht eher nach der Liebe zu ihm und den(allen) Menschen? 

Das sind die friedlichen Christen, die sich bessern möchten, nicht für die Welt sondern für Gott und seinen Sohn dessen Beispiel sie tatsächlich folgen.

Sekten sind Gruppierungen die nichts und niemanden folgen (andere verfolgen) und sich von der Wahrheit abspalten tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung