Welche Diagnose würdet ihr vermuten?
Mein Opa (72) hat tagtäglich Wutanfälle, beschimpft und schreit seine Umgebung an (besonders meine Oma/ und mich wenn ich zu Besuch bin) wegen Kleinigkeiten die ihm nicht passen. Seit dreieinhalb Jahren ist er außerdem nicht mehr fähig einen Spaziergang draußen zu tätigen und hat Kurzatmigkeit aufgrund einer COVID-Erkrankung und wird von meiner Oma teils verpflegt. Trotzdem beherrscht er die Fähigkeit formale Dinge zu erledigen (z.B. Briefe ans Amt zu schreiben) oder auch Kreuzworträtsel zu lösen. Allerdings hat er schon seit 5 Jahren keinen Arzt mehr besucht und ist misstrauisch gegenüber jeden Mediziner (ausgenommen Zahnärzte). Auch ist er zu einem Verschwörungstheoretiker mutiert und glaubt Deutschland sei eine Diktatur und ich zitiere „voll mit Verbrechern die man erschiessen sollte“. Es ist traurig das mit anzusehen. Da meine Oma früher unter anderem in der Altenpflege tätig war, hat sie zumindest eine gewisse Erfahrung bezüglich gesundheitlicher Aspekte, aber bei vielen Dingen halt auch nicht. Und ich weiß, dass es nur ein Arzt diagnostizieren kann, aber Opa ist halt nicht gewillt für einen Besuch. (Beim Hoch seiner Coviderkrankung kam der Notarzt zu ihm und er ist nicht mitgegangen als sie ihn ins Hospital bringen wollten.) Außerdem ist er bis zu einem gewissen Punkt allen misstrauisch geworden, sowohl mir als auch meiner Oma… . Jetzt die Frage an euch: In welcher Richtung bezüglich einer Diagnose würdet ihr mutmaßen?
Viele Grüße euer Johann
PS: Und gibt es irgendein Medikament oder Arzneimittel das nicht verschreibungspflichtig ist und meinem Opa theoretisch ein stückweit helfen könnte was den Gemütszustand betrifft?
5 Antworten
Wie hier schon geschrieben wurde, so sollte man mit Ferndiagnosen von nicht-ärztlichen Personal vorsichtig sein. Selbst Ärzte bräuchten wesentlich mehr Informationen und stellen keine Ferndiagnosen. Deshalb wäre es auch sehr fahrlässig Medikamente zu empfehlen, da man damit sehr viel falsch machen kann.
Eventuell hat er auch gar keine Erkrankung und hat nur Probleme mit seiner zunehmenden Pflegebedürftigkeit. Es ist nicht einfach, wenn man sein ganzes Leben lang selbstständig war, auf einmal Hilfe annehmen zu müssen. Da wird man dann auch oft unfair gegenüber dem Umfeld.
Sollte eine Neurodegenerative Erkrankungen sein
ohne denjenigen zu kennen und vom Fach zu sein, verbieten sich hier "Diagnosen". Sie sind nicht fundiert und haben eine Trefferquote von Lottospielen.
Verbitterung. Er ist mit sich und allen nicht im Reinen.
Da kann man leider wenig tun. Er verkrümmte sich wohl zu lange und ist nun mit jedem und allem unzufrieden.
Wenn er zwischendurch Momente hat, in denen er wieder „normal“ ist, könnte es eine beginnende Demenz sein. Sicher kann das aber nur ein Arzt sagen.