Was würdest du anders als deine Eltern machen, wenn du einmal Kinder haben solltest?
12 Antworten
Ich habe keine eigenen Kinder, bin aber Erzieherin. Und ich mache alles anders als meine Eltern machten, ganz einfach deshalb, weil ich den Beruf von der Pieke auf gelernt habe. Ich habe mit der Kinderpflege begonnen, mit der Sozialassistenz weiter gemacht und dann den Erzieherberuf noch drangehangen. 3 Ausbildungen sozusagen. Von Kinderpflege über Erziehung und Bildung kann ich mit Kindern alles machen und da sind auch alle Altersgruppen vorhanden. Wenn ich so handeln würde wie meine Eltern, dann Prost Mahlzeit. Da würde ich die Gitter von Hinten sehen.
Meine Eltern schlugen zur Strafe, meine Eltern schrien. Sie warfen Dinge nach mir. Sie waren schon in jungen Jahren abends immer abwesend, während mein Bruder und ich allein daheim waren. Ich durfte mit 4 Jahren alleine durchs Dorf tingeln. Heute undenkbar. Und und und.... die Liste wäre lang.
Also nichts ist gleich wie bei meinen Eltern. Und hätte ich eigene Kinder, so wäre da auch nichts gleich.
Die Ironie bei solchen Eltern ist, dass sie dennoch Respekt verlangen, obwohl sie sich unmöglich verhalten. Ich kenne das. Sie wollen als Vorbilder betrachtet werden, obwohl sie sich alles andere als vorbildlich benehmen. Der Klassiker. Andere so behandeln, wie man es bei sich selbst nie tolerieren würde. Ich bin froh, dass Du diesen Teufelskreis durchbrochen hast. Du hast etwas geschafft, was viele nicht können. Du hast aus den Fehlern anderer gelernt und machst es so viel besser. Ich kenne dich zwar nicht persönlich aber trotzdem: Bravo! Nur weiter so, Liebes.
Ich (w/27) würde tatsächlich nichts anders machen. Meine Eltern hatten mir eine Kindheit ermöglicht, von der die meisten Kinder nur träumen können und ich hoffe, ich kann meinen potenziellen Kindern ebenfalls eine Traumkindheit bieten.
Wie meine Eltern waren, habe ich hier beschrieben.
Viele älteren Elterngenerationen sind kriegstraumatisiert, was bis heute größtenteils tabuisiert und verschwiegen wird. Die Kinder von solchen Eltern werden durch die erworbenen Persönlichkeitsstörungen (traumaassoziiert) wieder und anders traumatisiert. Das setzt sich von Generation zu Generation fort. Worum ich bemüht bin, ist der Ausbruch aus einem solchen Teufelskreis. Viele Auffälligkeiten haben ein Generationsphänomen, das zum Inhalt der Ahnenreihe gehört. Die Modelle, von denen man gelernt hat, sind deswegen fehlerhaft. Diese Fehler zu erkennen und korrigieren ist elementar wichtig.
Nicht schlagen und für sie da sein.
Da fällt mir tatsächlich nur eine einzige Sache ein (gemeinsame Trauerbewältigung), ansonsten haben meine Eltern mMn alles richtig gemacht.