Was würden Veganer sagen, wenn man verstorbene Tiere isst?

6 Antworten

Was würden Veganer sagen, wenn man verstorbene Tiere isst?

Für manche wäre das okay, für andere nicht. "Die Veganer" sind keine homogene Masse. Da definiert sich jeder den Begriff "Veganismus" anders.

Aber gemäß der Definition der vegan society ist Veganismus eine Philosophie und Lebensart, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht.

Das würde zum Beispiel nicht zutreffen auf Tiere die im Rahmen einer Jagd erlegt werden. Und tatsächlich gibt es viele Veganer, die die Jagd als vegan erachten.

Dazu kommt, dass zum Schutze der veganen Nahrungsmittel sowieso Tiere gejagt werden müssen. Diese Tiere in die Müllverbrennung zu geben anstatt sie zu essen, wäre ebenfalls nicht vegan.

z. B. ein totgefahrenes Reh oder wenn man sich einen Hasen von der Straße kratzt.

Das ist Aas, das für den Menschen ungenießbar ist.

Alex

LeFuG  27.03.2023, 13:54
"Die Veganer" sind keine homogene Masse. Da definiert sich jeder den Begriff "Veganismus" anders.

Genauso ist es. Wer z.B. aus gesundheitlichen Gründen Vegan ist, für den wäre das sicher nichts. Fleisch und vor allem verarbeitetes Fleisch fördert Krebs wie die WHO festgestellt hat. Ob das Tier durch eine Kugel, einen Elektroschock oder einen Autounfall gestorben ist macht da keinen Unterschied. Auch im Reagenzglas /Petrischale gezüchtetes Fleisch (was sicher die nächsten Jahre auf den Markt kommen wird) kann eventuell sogar Klimaneutral und ohne Tierleid hergestellt werden. Ist es deswegen gesünder? ... Spoiler: Nein!

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EinAlexander  27.03.2023, 13:57
@LeFuG
Fleisch und vor allem verarbeitetes Fleisch fördert Krebs wie die WHO festgestellt hat

Da ist in dieser Pauschalität falsch.

Das individuelle Krebs­risiko steigt laut IARC mit der konsumierten Menge an rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten, ist aber absolut betrachtet gering. Schät­zungs­weise 34 000 Todes­fälle pro Jahr verursache verarbeitetes Fleisch demnach – welt­weit. Tabak zum Beispiel sei ungleich gefähr­licher und fordere alljähr­lich ungefähr eine Millionen Krebs­tote. Dass beides, Rauchen wie Wurs­tessen, als krebs­er­regend einge­stuft wird, heißt also nicht, dass das Krebs­risiko gleich groß ist, sondern nur, dass der Zusammen­hang von Konsum und Krebs ähnlich gut belegt ist.

Zur Konkretisierung: rotes Fleisch ist Muskelfleisch von Rind, Kalb, Schwein, Lamm usw. Dagegen sind Geflügel, Fisch und Innereien unbedenklich.

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In deinem "Szenario" würde ich dem Omni wünschen, dass er alsbald eine gute Klinik erreichen kann, die die (mitunter lebensbedrohende) Gefahr einer Fleischvergiftung durch "Aas" - im landläufigen Jargon so genannt - behandeln kann !

Mir ist jedoch auch hier völlig klar, welche - wirkliche - Intention sich hinter deiner "Frage" verbirgt...

Das ist eine gute Frage und sicherlich gibt es hier verschiedene Ansichten. Der Veganismus ist eine Ethik, die besagt, dass Tierleid so git es geht verhindert werden soll. Natürlich ist kein Mensch davon frei, dass "für ihn" nicht-menschliche Tiere (und auch Menschen) sterben und leiden. Ich selbst bin vegan und bin mir bewusst, dass auch bei dem Anbau von veganen Lebensmitteln Tiere umkommen - jedoch unbeabsichtigt. Auch wenn ich mir sicher bin, dass nicht jeder Bauer der nur pflanzliche Landwirtschaft betreibt extrem "tierlieb" oder sonderlich rücksichtsvoll auftritt und das Feld zum Beispiel 10 Mal vorher zu Fuß durchkämmt, bevor er es erntet. Dennoch denke ich es spräche nichts dagegen, grundsätzlich, wenn jemand unbedingt nur verunfallte Tiere essen möchte. Doch leider könnte dies dann widerum zu einer Nachfrage nach Fleisch, wenn ihm diese "schon toten Tiere" gut schmecken, führen und das Risiko ist dann sehr hoch, dass diese Person auch nichts dagegen hat, einfach selbst Tiere für den Fleischkonsum zu züchten oder es durch zweite Hand zu erwerben.

Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.

Würde sagen nein.

Photon123 
Fragesteller
 18.03.2023, 14:42
soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden

Ein totes Tier kannst du nicht ausbeuten oder leiden lassen. Genau das habe ich doch geschrieben!

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Dennowiq  18.03.2023, 14:45
@Photon123

Ja und wie gehts weiter? Verzicht auf Produkte aus Tieren!

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Photon123 
Fragesteller
 18.03.2023, 14:48
@Dennowiq

Was im Zusammenhang steht mit Ausbeuten und Leid.

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Dennowiq  18.03.2023, 14:54
@Photon123

Das essen würde implizieren dass es ein Nahrungsprodukt ist. Was der Veganer eben nicht als solches sieht. Nur weil ein Mensch tot ist, isst du den ja auch nicht, weil du sagst ja der ist sowieso tot. Als Beispiel für den Gedankengang nicht als Vergleich.
Es geht hier um Ethik.

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Außerdem könntest Du auch sagen:" Tiere sind meine Freunde und meine Freunde esse ich nicht, lieber begrabe ich sie !" Lieber Habanero, auch wenn du diesem bereits toten Tier natürlich nicht mehr helfen kannst, setzt du mit deinem Verzicht auf den Verzehr trotzdem ein wichtiges Zeichen.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwirqNWB0OX9AhX6S_EDHeeRDPsQFnoECBAQAw&url=https%3A%2F%2Fvegpool.de%2Fforum%2Fvegan-allgemein%2Fdas-tier-ist-doch-schon-tot-wenn-du-es-nicht-isst-werf-ichs-bloss-weg-1.html&usg=AOvVaw16TXfdRM-88R-VEYLz_uD5