Was tun, wenn das Auto auf dem Bahnübergang steht?
Ja, aussteigen und weg, ich weiß. Das ist klar.
Ich frage mich aber: Kann man noch mehr tun? Es kann ja auch passieren dass man irgendwie hängen bleibt (vor allem LKW) und die Schranken noch gar nicht unten sind, also erstmal kein Zug in Anfahrt ist. Was macht man jetzt?
Abgesehen von einem Notruf bei der Polizei oder Feuerwehr:
Gibt es irgendeinen DB-Notruf für sowas, der da eingreifen und die Strecke schnellstmöglich sperren kann? Oder überlässt man das der Polizei, wobei es immer ein Nachteil ist, das über Umwege zu machen? Oder gibt es sonst noch etwas, was man tun kann?
8 Antworten
- Sofort alle aus dem Fahrzeug raus!
- Sofort die Leitstelle über 110 oder 112 alarmieren! Die haben den "direkten Draht" zur Leitstelle der Bahn und können die Strecke sperren lassen
- Wenn es ein beschrankter Bahnübergang ist, dann müsste eine sich nähernde Bahn ja durch Absenken der Schranken (sofern noch möglich) bzw. Licht- und Tonsignal angezeigt werden. Solange das nicht passiert, kann man selbstverständlich noch versuchen, das Fahrzeug irgendwie von den Gleisen zu bekommen. Ist beim Pkw natürlich deutlich einfacher als beim Lkw und bei einem Smart deutlich einfacher als bei einem Q8. Also nach Möglichkeit Handbremse lösen von den Gleisen schieben, ggfs. andere Verkehrsteilnehmer um Hilfe bitten (die müssen ja wahrscheinlich eh anhalten, da Du den Bahnübergang blockierst).
- Mit etwas Glück ist auch ein kräftiges Fahrzeug in der Nähe (Lkw ohne Auflieger, Traktor o.ä.), welches notfalls ziehen oder schieben könnte. Verursacht zwar enormen Sachschaden, aber besser als eine Kollision mit einem Zug, wo dann vielleicht noch Lokführer und Fahrgäste verletzt werden.
- Sobald sich ein Zug nähert (Licht- und Tonsignal, Bewegung der Schranken), sofort den BÜ verlassen und weit weg laufen - sollte es zu einer Kollision kommen, können herumfliegende Trümmerteile zu einer großen Gefahr werden!
- Dem Zug entgegen zu laufen bringt nichts... Züge haben selbst bei Vollbremsung einen langen Bremsweg, man müsste also schon sehr weit vor dem BÜ versuchen, den Lokführer auf das Problem hinzuweisen. Und ganz ungefährlich wäre das auch nicht, sich so nahe an den Gleisen bei einem in voller Fahrt befindlichen Zug aufzuhalten. Zudem müsste man in beide Richtungen laufen weil man ja nicht weiß, aus welcher Richtung der nächste Zug kommt...
110 oder 112, ist eigentlich egal.
Wenn dort neben den Gleisen ein Fußgängerweg langführt (ist ja manchmal so) kann man auch diesen Weg entlang laufen und einem vorbeifahrendem Zug eine Kreisbewegung (Kreissignal) zu geben. Das signalisiert ihm das er jetzt sofort anzuhalten hat. (Sollte man aber natürlich nicht missbrauchen)
Wieso? Nehmen die das nicht ernst, oder meinst du, weil sie das einfach nicht erkennen bei der Geschwindigkeit?
Doch, er MUSS anhalten. Das Kreissignal gibt dem Triebfahrzeugführer den Auftrag seinen Zug sofort anzuhalten.
Interessant. Das mit dem Kreissignal schau ich mir mal an. Sagte mir bisher nichts. Danke.
Ich weiß, das ist nicht deine Frage, aber ich wollte noch in den Raum werfen, dass die Schranken nicht massiv gebaut sind. Ist also nur das Problem, dass das Auto zwischen den Schranken steht, es aber noch fahren kann, so kann man mit dem Auto die Schränke durchbrechen. Das ist extra so gebaut.
Man könnte dem Zug entgegenlaufen und ihn durch Wink Zeichen warnen.
Aber das ist auch gefährlich.
Sofort Polizei anrufen ist richtig.
Die reagieren auch schnell.
Jop. Aber es werden so ziemlich immer mind. 2 Menschen vor Ort sein. Einer links, einer rechts.
Das ist nicht gesagt. Aber mna kann an den signalen auch sehen in welcher Richtung sie gerade grün oder rot anzeigen...
Das ist nicht gesagt.
Bei mir jedenfalls definitiv. Vielleicht nicht mitten in der Nacht, aber am Tag auf jeden Fall.
Aber mna kann an den signalen auch sehen in welcher Richtung sie gerade grün oder rot anzeigen...
Stimmt.
- Räumen ist die erste Pflicht, denn sieht der Triebfahrzeugführer (Tf.) das Hindernis, ist es zum Bremsen eigentlich schon zu spät und ein schwerer Unfall unvermeidbar. Erstaunlich wenige wissen, dass der Anlasser ein Auto noch ein paar Meter ziehen kann. Das reicht. Daher: Gang einlegen und Zündschlüssel drehen, das Auto "springt" dann ein paar Meter vor und gibt das Gleis wieder frei.
- Dann Alarm geben: 110 (oder auch 112) informieren. An den Bahnübergängen stehen meist weitere Nummern groß angeschrieben, die helfen können, den Standort zu bestimmen.
- Notsignal geben: Dem Zug neben dem Gleis entgegen gehen, wenn möglich ein rotes Tuch oder eine (Handy-)Lampe verwenden. Sobald der Zug am Horizont zu sehen ist, Hand/Tuch/Licht im großen Kreis schwenken. Das ist ein Nothaltsignal – nicht missbräuchlich verwenden! Das ist kein Spass! Der Tf. leitet sofort eine Bremsung ein!
(Sollte die Richtung des annähernden Zuges nicht bekannt sein, vom Bahnübergang aus schauen. Den Gleisbereich verlassen! Übrigens fahren Züge bei uns auch rechts, wenn nur ein Gleis blockiert ist, reicht es also hier einem Zug entgegen zu gehen.)
Danke für die Infos. Auf das mit dem Anlasser wäre ich in einer solchen Situation glaube ich nicht gekommen. Gut, dass man das nun im Kopf hat.
da wird kein lokführer drauf reagieren ... es sei denn es ist sein eigener chef den er schnell genug erkennt :-)