Was machen gegen emotionale Abhängigkeit?


30.04.2025, 22:44

Wir haben schon sehr viel durchgemacht. Haben uns am 11.04. getrennt, sind jedoch am 14.04. wieder zusammen. Streiten aber jeden Tag seitdem. Ich denke immer noch oft daran mich zu trennen und ich bin noch nicht ganz über mein Ex hinweg, den ich auch im Moment suche. Ich hab mein Freund auch anfangs betrogen, was er auch weiß und er hat mir das verziehen und er meinte auch, dass er mir wieder genauso vertraut wie vorher. Ein weiteres Problem ist auch, dass ich in Ludwigshafen (nähre Frankfurt/Mannheim/Worms/Stuttgart) wohne und er in Hannover. Ich w14, er m17 (dieses jahr noch 18. geburtstag)

3 Antworten

Das problem ist halt, dass unser herz diese art liebe will: wir finden die person, es matcht direkt, wir werden geliebt. Aber die welt ist nicht so. Ich lege meinen Fokus bei nicht Erwiderung auf was anderes, hat er halt Pech gehabt, nicht mein problem.


Ignatius1  02.05.2025, 02:21
dass unser herz diese art liebe will:

NEin! unser Herz will das nicht .

Nur Unsere Verletzten Herzen wollen das so ..

Psychoanalytisch betrachtet:

Identifikation der Persönlichkeitsanteile:

  • Co-Abhängiger Anteil

Funktion: Verlustangst, Klammern, Bedürfnis nach Nähe & Exklusivität

Erkennbar durch:

  1. "Ich möchte ihn für mich allein"
  2. "Wenn er keine Zeit hat, bin ich schlecht gelaunt."
  3. "Ich bin eifersüchtig, wenn er was mit anderen macht."

-> Auslöser des Gesamtsystems (Bindungspanik)

  • Vulnerabler Narzisst als ein Egostate (Wächter)

Funktion: Selbstwertbedrohung erkennen & kompensieren

Erkennbar durch:

  1. „Ich bin nicht glücklich ohne ihn.“
  2. „Ich brauche ihn, um mich gut zu fühlen.“

-> Leitet das Gefühl: Ich bin nicht genug ohne äußere Bestätigung

-> Reagiert stark auf Ablehnung/Entzug

  • Machiavellistischer Anteil

Funktion: Moralisch codierte Einflussnahme auf Außenwelt

Erkennbar durch:

  1. Öffentlicher Hilferuf statt privater Klärung
  2. Emotionales Framing mit Schuld & Bedürftigkeit

-> Ziel: Einfluss, Kontrolle, Sypathie - ohne Verantwortung

  • Psychopathisch-pragmatischer Anteil

Funktion: Risikokalkulation, Effizienzsteigerung, Taktikauswahl

Erkennbar durch:

  1. Wahl des Mediums (öffentlich, Anonym, sozial resonant)
  2. Kein echtes Risiko, hoher Ertrag (emotionale Rückversicherung)

-> Finaler Freigeber der Handlung

Dynamik Beschreibung:

Ein subtiler Reiz (Ursache unbekannt) trifft das Bindungssystem im Es. Der co-Abhängige Anteil triggert den vulnerablen Narzissmus und neurologisch hängt das in der Regel mit einer hohen Amygdala Aktivität zusammen das System wird mit Stresshormonen wie Cortisol geflutet. Das System geht in inneren Alarmzustand: "Ich könnte verlassen werden." oder "Angst vor den falschen Mann". Der vulnerable Narzisst reagiert sofort auf den Verlust an Wert und Bedeutung. Das "Ich" wird aktiviert und versucht mit der inneren Spannung umzugehen. Der Machiavellistische Anteil greift ein, verzerrt das Über-Ich: Er wandelt das Gefühl in eine sozial akzeptable, moralisch aufgeladene Form, z.b. durch einen öffentlichen Hilferuf. Der Psychopathisch-pragmatische Anteil prüft rational die Risiken: "Geringer Aufwand, hohe emotionale Rückversicherung, wenig Angriffsfläche." -> Handlung wird freigegeben. Ziel: Nicht echte Nähe - sondern Wiederherstellung von Sicherheit und Selbstwert durch moralisch abgesicherte Einflussnahme und die damit verbundene Außenvalidierung: "Ich brauche jemanden von außen, der mir sagt das ich gut bin. Das ich sein darf, weil ich mir selbst nicht erlaube sein zu dürfen, weil ich mir selber nicht die Bestätigung geben kann Liebenswert zu sein."

Situativ bezogene wahrscheinliche Dominanzverteilung:

  • Machiavellistischer Anteil -> 7
  • Co-Abhängiger Anteil -> 6
  • Pragmatisch psychopathischer Anteil -> 5
  • vulnerabel narzisstischer Anteil -> 8

Einschätzung: Der vulnerabel Narzisstische Anteil steht hier dominant im Vordergrund, der Co-Abhängige Anteil ist der Trigger aber agiert eher verdeckt. Die direkte Funktion geht vom Machiavellismus aus und der Psychopath ist lediglich die letzte Instanz die Sequenziell durchlaufen wird und schlussendlich die Handlungsfreigabe erteilt.

Bewertung der Psychologischen Gesundheit aus subjektiver Sicht (persönliche Meinung)

Die Psyche ist nicht pathologisch, sondern hochadaptiv. Sie zeigt Anzeichen von emotionaler Abhängigkeit, aber keine Spaltung, keine Fragmentierung, keine destruktiven Abwehrmechanismen. Die Dynamik wirkt neurotisch, nicht Strukturgestört.

-> Größtenteils Gesund.

Analyse der Ergänzenden Information

  • Chronische Instabilität

-> Trennung, Rückkehr, tägliche Streitigkeiten = kein stabiler Bindungsrahmen

  • Emotionales Splitting

-> noch nicht über den Ex hinweg, sucht ihn aktiv

-> Gleichzeitig mit aktuellem Partner in Beziehung emotionaler Parallelbetrieb

  • Grenzüberschreitungen + moralische Verschiebung

-> Betrug wird eingeräumt, Vergebung durch den Partner -> moralischer Reset

-> Aber keine innere Integration - Schuld bleibt unbewältigt

  • Geografische Distanz = fehlende Kontrolle + Projektion

-> Fernbeziehung triggert Verlustangst und Kontrollmangel

-> Hypergamer Zweifel wird durch räumliche Unsicherheit verstärkt

  • Alter (w14)

-> Noch keine gefestigte "Ich-Struktur", keine reife Affektregulation

-> Entwicklungsebene = instabil, impulsiv, identitätssuchend

Die neurotischen Symptome entstehen nicht einfach "aus Gefühlen heraus" sondern aus einem unkontrollierten hypergamen Auswahlmechanismus, der weder durch Reife, noch durch Verantwortungsbewusstsein reguliert wird. Ziel darf nicht sein, diese Mechanik emotional zu bestätigen, sondern zu erkennen, dass Hypergamie ohne Begrenzung dieselben destruktiven Effekte hat wie ungezügelte Märkte ohne Regulierung: Sie destabilisiert das System, das sie eigentlich sichern will.

Fazit:

Was du beschreibst, ist kein Ausdruck von tiefer Liebe, sondern von innerer Instabilität. Du bist in einem Zustand, in dem dein Bedürfnis nach Bindung, Kontrolle und emotionaler Sicherheit so stark ist, dass du beginnst, andere Menschen und dich selbst in widersprüchliche Positionen zu bringen. Das hat nichts mit "schlecht" zu tun!!! Aber es ist nicht gesund. Und es ist nicht nachhaltig. Nicht für dich und nicht für ihn.

Was du für dich mitnehmen kannst:

Frag dich nicht, was du fühlst. Frag dich, was du tust. Gefühle kommen und gehen aber deine Handlungen hinterlassen Spuren. DU musst lernen, dich selbst emotional zu halten, ohne ständig auf Reaktion von Außen zu warten. Nicht weil du sonst niemanden brauchst sondern weil du erst dann bereit bist, wenn du niemanden mehr brauchst, um stabil zu sein.

Übung zur Selbstregulation:

Nimm ein Blatt Papier. Sei RADIKAL EHRLICH und schreibe auf die linke Seite: "Was ich gerade will" und auf die rechte Seite: "Was ich eigentlich brauche."

Und dann frage dich bei jeder Handlung:

Bin ich dabei, zu bekommen was ich brauche? Oder jage ich etwas, was mich eigentlich nur ablenkt?

Warum ist die Übung so stark?

Die meisten Menschen unterscheiden nicht zwischen Wollen und Brauchen. Sie glauben: „Was ich will, ist auch das, was ich brauche.“ Doch das ist ein Trugschluss – und genau hier entsteht die emotionale Abhängigkeit. Wenn sie verlieren, was sie wollten, empfinden sie es so, als hätten sie etwas überlebensnotwendiges verloren. Es ist als würde psychologisch etwas in ihnen sterben. Nicht zu bekommen fühlt sich wie ein inneres Sterben an.

Der Schlüssel liegt nicht darin, das Wollen zu unterdrücken sondern darin, das Brauchen davon zu entkoppeln.

Solange innerlich klar ist:

"Ich darf wollen, ich darf werden, ich darf sein." gibt es keine emotionale Erpressbarkeit mehr und genau das beendet die unkontrollierte Jagd.

Hinweis: Ich bin kein Therapeut! Ich beobachte und analysiere nur Muster. Wenn du merkst, dass du festhängst, wäre ein Gespräch mit jemand Professionellem der nächste sinnvolle Schritt. Nicht um dich zu reparieren sondern um dich besser zu verstehen!


Bernd783  02.05.2025, 01:57

Wow- Du hast Dir echt Mühe gegeben! Ich befürchte aber, dass das meiste für die junge "Dame" Fachchinesisch rückwärts ist!

Ignatius1  02.05.2025, 02:34

Danke .

das ist natürlich der richtige lösungsansatz .

Aber das Mädchen ist erst 14 Jahre alt

wie soll sie das aller fassen können..

Ich persönlich hätt das damals wohl nicht mal mit 20 verstanden..

Vollkommen normal für eine junge und neue Beziehung, du musst aber drauf achten, dass es nicht zu viel wird!

Das mit dem ALLEINE haben: geht natürlich nicht!

Aber sonst verstehe ich alles was du sagst. Achte nur etwas drauf, dass du das nicht übertreibst.

Woher ich das weiß:Hobby – 🩺 ,,Hobby Doktor" durch Erfahrung

Ignatius1  02.05.2025, 02:35

Nein das ist nicht normal .

Lucynchen  02.05.2025, 02:53

Sie übertreibt es doch schon und normal ist das absolut nicht.