Was ist eure Meinung über Homeschooling?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Finde ich schlecht, weil... 65%
Finde ich gut, weil... 29%
Anderes 6%

14 Antworten

Anderes

Die Sache ist ein Zweischneidiges Schwert. Einerseits gebe ich Deinem Kritikpunkt der mangelnden sozialen Interaktion und der geringen Qualifikation der meisten Eltern als Lehrkräfte recht. Diese Umstände müssen bei der richtigen Handhabung des Homeshooling natürlich berücksichtigt werden.

Allerdings ist nicht alles an dem System schlecht. Und bedenkt man das eine immer fortschreitende Digitalisierung der Welt auch unser Schulsystem beeinflussen, so muss man festellen, das eine "virtuelle" Klasse bei der die Schüler Zuhause bleiben, aber durch das Internet an einem gemeinsamen Unterricht mit einem Qualifizierten Lehrer teilnehmen durchaus auch eine realistische Perspektive bietet.

Bedenke, immer mehr Freundschaft bilden sich durch die immer stärker werdende Internetpräsentz der Menschen auch Online. Selbst Debatten und Fachwissen kann Online übermittelt werden und somit kann man ohne eine physische Konferenz Wissen mit anderen Menschen austauschen. Sieh Dir nur als Beispiel die meisten aktuellen Studiengänge an bei denen es die Skripte nurnoch online gibt und auch Klausuranmeldungen üblicherweise nurnoch online ablaufen. Oder auch Foren wie dieses hier wo Menschen über unterschiedlichste Themen debattieren können.

Du siehst also, völlig lächerlich und sinnlos ist diese Schulform in unser digitalen Gesellschaft vielleicht doch nicht. Ob sie sich bewehrt oder nicht muss man zwar noch ermitteln, aber ihr eine chance zu geben ist wohl doch der nächste logische Schritt in unserer kulturellen Entwicklung. Denk über diese Argumentation mal nach, vielleicht hilft sie Dir dabei eine andere Perspektive zu dem Thema zu bekommen.

Finde ich schlecht, weil...

Schule hat einen Bildungsauftrag. Es gibt einen Kanon an Werten und Regeln, die jeder Mensch für eine gedeihliche Teilnahme am Gemeinwesen braucht. Zudem ist eine profunde Einführung in die Naturwissenschaften Voraussetzung für erfolgreiche Teilhabe in einer zivilisierten Gesellschaft.

Eltern allein kann man das nicht zumuten und zutrauen. Zu groß ist die Gefahr, dass hier Defizite oder gar Fehlanleitungen Raum greifen. Z.B. in Hinsicht auf ideologische Prägung in Richtung von Faschismus oder Religion.

Die staatliche Schule ist hier Garant für Neutralität und Bildungsgerechtigkeit.

kiniro  25.12.2019, 13:24

Es gibt auch keinen Lehrer, der jedes Unterrichtsfach abdecken kann.

Also ist die Begründung mit den Eltern extrem kurzsichtig gedacht.

Möglichkeiten ohne Schulbesuch an Bildung zu gelangen, war noch nie so vielfältig wie heutzutage.

0
realsausi2  25.12.2019, 13:37
@kiniro
Es gibt auch keinen Lehrer, der jedes Unterrichtsfach abdecken kann.

Daher hat man den Fachlehrer erfunden.

0
Finde ich schlecht, weil...

...Kinder nie lernen mit fremden anderen Kindern sich zu arrangieren. Soziale Fähigkeiten bleiben auf der Strecke. Es braucht auch Lehrer als Bezugspersonen, weil die oft andere Sichtweisen und Philosophien als die Eltern verkörpern.

kiniro  25.12.2019, 13:15

Ach nee...gemobbt werden oder andere mobben ist also eine wichtige soziale Eigenschaft, die jedes Kind erfahren sollte...

Soziale Kompetenz kann in unzähligen Situation erworben werden.
Dazu braucht es keine Zwangsveranstaltung wie die Schule.

3
GroupieNo1  25.12.2019, 14:08
@kiniro

Wenn ein Kind selbst zum mobber, ist es schon schlecht erzogen Und da ist schon vorher etwas verkehrt gelaufen und es tut dem Kind sehr gut, soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten zu lernen. Auch ein Kind, dass sich zum mobbingopfer machen lässt, hat nicht die nötigen Fertigkeiten in seinem leben bekommen. Selbstvertrauen ist hier sehr wichtig und auch das hatte das Kind schon vor der Schule bilden können.
und ja auch das aushalten von Frust gehört zum Leben dazu und genau diesem Frust lernen Kinder kaum im geschützten Umfeld der Familie.

0
Holger1002  12.02.2020, 16:18
@GroupieNo1

Die Hackordnung sieht so aus, dass nicht alle zum Führer werden. Es muss auch Sündenböcke geben.

Befasse dich doch einmal mit Gruppendynamik in Gleichaltrigengruppen.

0
GroupieNo1  12.02.2020, 19:17
@Holger1002

ich habe nie gesagt das es nur führer gibt. Jeder wird im Leben irgendwann mal wegen irgendetwas ausgelacht oder gehänselt. Das ist aber nicht gleich mobbing sondern das einfache und normale Leben.
Kinder die permanent andere Kinder drangsalieren oder Kinder die permanent drangsaliert werden, sind beide falsch erzogen und haben vom Elternhaus her schon die falschen skills mit bekommen.

0
Holger1002  14.02.2020, 09:05
@GroupieNo1

Das mag durchaus sein, aber es wird nicht dadurch besser, dass sie dann in der Schule ihre Macht auf andere ausdehnen, ohne dass die Lehrer etwas in der Hand haben, etwas dagegen zu tun.

Eine Lehrerin erzählte mir, es gebe Eltern, die den Kindern verbieten, Strafarbeiten zu machen. Oder sie darin unterstützen, es zu verweigern.

0
Holger1002  12.02.2020, 16:18

Es braucht auch Lehrer als Bezugspersonen, weil die oft andere Sichtweisen und Philosophien als die Eltern verkörpern.

Das Kind braucht vor allem Eltern und Geschwister als Bezugspersonen.

0
Finde ich schlecht, weil...

Ganz miese Idee, es geht ja nicht nur um den Unterrichtsinhalt, sondern auch ums Sozialverhalten das die Kinder in der Schule lernen!

kiniro  25.12.2019, 13:17

Auf dieses Sozialverhalten kann locker verzichtet werden.

Das geht im schlimmsten Fall soweit, dass die betroffenen Kinder entweder Suizid begehen oder Amok laufen.

2
Holger1002  12.02.2020, 16:16

Wie kommst du auf die Idee, dass man in Gleichaltrigengruppen Sozialverhalten lernen kann? Das ist eine schöne Fantasie.

0
Finde ich schlecht, weil...

Es nervt und es ist alles so durcheinander