Was ist der Unterschied zwischen machte und gemacht habe?

5 Antworten

Hallo,

im Deutschen gibt es zwei Formen für die Vergangenheit,

das Perfekt - Ich habe das gemacht.

und das Präteritum - Ich machte das.

Es gibt keine festen Regeln dafür, wann man welche dieser Vergangenheitszeiten verwendet. Beide der genannten Sätze sind gleichwertig und sagen dasselbe aus.

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Perfekt eher beim Sprechen, im informellen Rahmen, im persönlichen Schriftverkehr,

das Präteritum dagegen eher in der Schriftsprache, im formellen Rahmen (Literatur, Zeitungen, wissenschaftlichen Arbeiten usw.)

verwendet wird.

Das Präteritum - auch beim Sprechen - verwenden wir vor allem auch bei den Verben haben und sein und den Modalverben.

AstridDerPu

Der zwischen Sprechen und Schreiben.

Man spricht im Perfekt.
Es gibt nur wenige Verben, die man beim Sprechen im Präteritum benutzt - beispielsweise haben, sein und die Modalverben.

Ausnahmen - diesmal bei den Sprechern ;-) - bestätigen die Regel.

Das Präteritum ("machte") ist ein synthetisch gebildetes Tempus, das Perfekt ("gemacht habe") ein analytisch gebildetes. Synthetische Tempora (und Modi) haben eigene Verbformen, analytische verwenden Hilfsverben wie "sein", "haben" und "werden". Manche Denkschulen sind der Ansicht, dass analytische Tempora (und Modi) keine "echten" Tempora (und Modi) seien. 🤓

Aber Nerdgeschwafel beiseite:

Von der Bedeutung her gibt es keinen Unterschied: Die Handlung liegt in der Vergangenheit und ist (höchstwahrscheinlich) abgeschlossen.

Im Deutschen sind das Präteritum (1. Vgh.) und das Perfekt (2. Vgh.) von der Bedeutung her absolut gleichwertig. Deshalb(?) wird die 1. Vgh. auch nicht mehr Imperfekt (= nicht abgeschlossen[e Vergangenheitsform]) genannt. (Es fällt schwer, sich das abzugewöhnen ... 😟)

Der bzw. ein Grund für die Gleichwertigkeit der beiden Vergangenheitstempora könnte sein, dass das Präteritum (1. Vgh.) in den oberdeutschen (= süddeutschen) und vielen mitteldeutschen Mundarten längst ausgestorben* ist. Auf diesen Mundarten basiert aber die Standard-(Schrift-)Sprache. Menschen aus Süddeutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz verzichten oft 'instinktiv' auf das Präteritum (1. Vgh.), weil es in ihrer Alltagssprache schlicht nicht vorkommt.

Allerdings basieren die Benennungen der Tempora (hauptsächlich) auf der lateinischen Grammatik und trafen noch nie 100-prozentig auf unsere germanischen Sprachen und Dialekte zu.

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*) Im geschlossenen oberdeutschen Sprachgebiet kennen als allerletzten Rest die Verben "sei" ('sein') und "woin" ('wollen') im Bairischen Präteritumsformen. Im Schwäbisch-Alemannischen ist das Präteritum komplett ausgestorben. Allerdings bahnt sich das standarddeutsche "war" seit einiger Zeit den Weg zurück ins Schwäbische.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd
verreisterNutzer  03.02.2022, 05:40

Also dafür gebe ich dir ein Kaffee aus

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verreisterNutzer  03.02.2022, 05:46
@rei2017

Das war nur ein Test :p (ich muss mir das aber nochmal anschauen. Glaube das ist der Akkusativ oder so)

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rei2017  03.02.2022, 06:37
@verreisterNutzer
Das war nur ein Test :p

Is' klar ;-)

Glaube das ist der Akkusativ oder so

Richtich: "wen oder was gibst du aus?" verlangt den Akkusativ. Er wird im Deutschen (genauer: im Duden-Wörterbuch(!) und im Schulunterricht) auch "4. Fall" genannt. In verwandten Sprachen, in der Grammatiktheorie und anscheinend auch auch in der Duden-Grammatik (Duden Band 4) wird er gerne als zweiter Fall genannt wird, weil(?) er dem Nominativ (= Grundform = 1. Fall) am nähesten (oder am nächsten?) steht.

Aber wenn wir wirklich ehrlich sind, hast du keinen großen Fehler gemacht. In einer (dialektfreien) Umgangssprache wird der maskuline ("der") Akkusativ "einen/keinen" als "ein'n/kein'n'" oder einfach "ein/kein" ausgesprochen. Ausschreiben muss man "einen" und "keinen" aber trotzdem :-D

Soz, just a language nerd :-D

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Das, was ich machte bzw. gemacht habe.

"Machen" ist ein vor allem im mündlichen Sprachgebrauch benutztes Verb iund wird i. Allg. im Perfekt verwendet ("gemacht habe").

"Machte" ist schriftsprschlich: "Es machte keinen Unterschied."

Vor 35 Jahren machte ich mein Abitur. Vor 34 Jahren habe ich mein Abitur gemacht.