Was hat die Einführung der Gender Sprache in der Gesellschaft bisher bewirkt?

Das Ergebnis basiert auf 55 Abstimmungen

Sie hat zu Spaltung und Hass in der Gesellschaft geführt 87%
Sie hat den Transmenschen geholfen 13%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sie hat zu Spaltung und Hass in der Gesellschaft geführt

Eher zur Spaltung als zur Einheit.

Mal im Ernst:

Ich empfinde die Oktroyierung einer neuen Sprachregelung, entgegen der Mehrheit der Bevölkerung, schlicht als Übergriff.

Dieses IN bzw. INNEN klingt im Wort gesprochen auch absolut bescheuert.

Wir sollte uns da an Frankreich orientieren.

https://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/gender-sprache-in-frankreich-emmanuel-macron-verteidigt-das-verbot-19278761.html#:~:text=Das%20Gendern%20ist%20in%20der,Sprache%20%E2%80%9Edem%20Zeitgeist%20nachzugeben%E2%80%9C.

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Es geht bei geschlechtergerechter Sprache nicht darum „den trans Menschen zu helfen”…

Es geht darum, eine inklusivere Sprache zu schaffen, die beispielsweise signalisiert, dass alle Geschlechter für sämtliche Berufe infrage kommen. Weiterhin kann Menschen, die sich jenseits der binären Geschlechtsidentitäten verorten, durch simple sprachliche Änderungen gezeigt werden, dass sie in ihrer Identität anerkannt werden.

Mit binären trans Menschen hat das tatsächlich ziemlich wenig zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans
emyness  11.04.2024, 11:04

Die Sprache war schon inklusiv genug. Sie jetzt noch inklusiver zu gestalten, geht halt den meisten auf die Nerven.

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Weder das eine noch das andere trifft zu.

Ich gendere einfach im Normalfall nicht, aber ansonsten ist das Thems zu unwichtig, um zu einer Spaltung der Gesellschaft beizutragen.

Sie hat zu Spaltung und Hass in der Gesellschaft geführt

Außer, dass es zu Spaltung und Hass in der Gesellschaft führt, bringt es auch gar nichts, was den eigentlichen Zweck betrifft. Denn durch bloße Änderungen von Worten (und das auch noch in dieser lächerlichen Weise) ändern sich die Denkweisen leider nicht.

Das Gleiche gilt für das Abschaffen von bestimmten angeblich rassistischen und diskriminierenden Ausdrücken (siehe "Zigeunerschnitzel"). Wer diese Volksgruppe als minderwertig betrachtet hat ein grundsätzliches Problem im Denken. Ihm zu verbieten diese Gruppe als "Zigeuner" zu bezeichnen ändert nicht das Geringste an seinem Denk-Problem.

Sie zeigt, dass es ein riesiges Defizit bzgl. linguistischer Grundbildung gibt, welches auf einen Deutschunterricht zurückzuführen ist, der nahezu ausschließlich aus literaturwissenschaftlichen Ansätzen besteht.

Sie zeigt außerdem, dass vielen Menschen nicht viel an der Freiheit anderer Personen gelegen ist, führen sie doch Verbote oder Pflichten ein.

Sie zeigt letztlich aber auch, dass ein Teil der Bevölkerung sich durchaus Gedanken um andere Menschen macht und flexibel genug ist, die eigenen Wege anzupassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
emyness  11.04.2024, 11:06
dass es ein riesiges Defizit bzgl. linguistischer Grundbildung gibt

Finde ich nicht. Fand die Sprache schon inklusiv genug. Hab mich nie nicht angesprochen gefühlt. Und der Mehrheit geht es auch so.

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Adomox  11.04.2024, 11:08
@emyness

Dein Kommentar zeigt sehr gut, was ich damit meine.

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Adomox  11.04.2024, 11:11
@emyness

Aha, doch. Wer ernsthaft glaubt, bei gendergerechter Sprache ginge es nur ums "Angesprochenfühlen", hat vom Thema schlichtweg keine Ahnung.

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emyness  11.04.2024, 11:13
@Adomox

Es ging dabei nie um etwas anderes. Nur weil sich einige wenige nicht angesprochen fühlen und deshalb rumheulen, muss man die Sprache verunstalten. Als ob man keine anderen Probleme hätte.

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Adomox  11.04.2024, 11:13
@emyness
Es ging dabei nie um etwas anderes

Doch, es ging und geht dabei auch schon lange um un(ter)bewusste Assoziationen.

2
emyness  11.04.2024, 11:49
@Adomox

Sag ich doch. Nicht angesprochen fühlen.

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emyness  11.04.2024, 11:55
@Adomox

Nö. Wenn sich jemand nicht angesprochen fühlt wenn man Ärzte sagt, ist das eine unbewusste Assotiation von der Person. Bewusst wäre es, wenn man sagt "ich will mich jetzt nicht angesprochen fühlen". Aber nicht, wenn es einfach passiert.

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Adomox  11.04.2024, 11:56
@emyness

Sobald sich jemand nicht angesprochen fühlt, ist das bewusst - es ist schließlich ein Gefühl.

Anders sieht es bei un(ter)bewussten sprachlichen Assoziationen aus. Diese können wir introspektiv nicht direkt betrachten, eben da sie un(ter)bewusst sind. Stichwort: Psycholinguistik.

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emyness  11.04.2024, 11:57
@Adomox

Nur weil man das Gefühl wahrnimmt, ist es nicht automatisch bewusst.

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Adomox  11.04.2024, 11:59
@emyness

Doch, in diesem Fall meint die Unterscheidung genau das: Du hast aktiv nachvollziehbare Assoziationen, so sind diese bewusst. Aufgrund dieser kannst du dich dann u.U. (nicht) mitgemeint fühlen. Das ist die oberflächliche, kleine Seite des Genderns, die von Lai*innen i.d.R. als das Ganze betrachtet wird. Tatsächlich geht es aber viel mehr um un(ter)bewusste Assoziationen, die durch sprachliche Formen ausgelöst werden und eben nicht introspektiv bewusst sind. Hierum drehen sich die meisten linguistischen Studien zum Thema, und nicht etwa um die Gefühle von irgendwem.

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emyness  11.04.2024, 12:07
@Adomox

Wenn das nicht mit gemeint fühlen oder gar meinen bewusst ist, gibt es nichts unbewusstes. Du musst dich schon entscheiden, ob es jetzt bewusst ist oder nicht.

Wenn ich sage ich geh zum Arzt und die andere Person dann nen männlichen Arzt im Kopf hat, ist das von der auch wieder ne bewusste Assoziation. Denn das Arzt bezieht sich nicht auf das Geschlecht, sondern die Person, die diesen Beruf ausübt. Diese Person könnte ja auch einfach das denken. Oder, dass es ne Ärztin ist. Es ist also ne bewusste Entscheidung, zu denken, dass die Person zu der ich gehe männlich ist.

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Adomox  11.04.2024, 12:09
@emyness
Wenn ich sage ich geh zum Arzt und die andere Person dann nen männlichen Arzt im Kopf hat, ist das von der auch wieder ne bewusste Assoziation.

Richtig. Genau darum geht es nicht, wenn ich von un(ter)bewussten Assoziationen spreche.

Ich kann dir gerne einen einführenden Text zum Thema verlinken - auf noch weitere Wiederholungen meiner Aussagen habe ich keine Lust.

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emyness  11.04.2024, 12:17
@Adomox

Du merkst also selber, dass es keine unbewusste Assoziation gibt, sondern das immer bewusst ist.

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Adomox  11.04.2024, 12:17
@emyness

Nein, das merke ich ganz sicher nicht - schließlich beforsche ich hauptberuflich u.a. solche un(ter)bewussten Assoziationen.

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Adomox  11.04.2024, 12:25
@GoriIIa

Wenn Wissenschaftsfeindlichkeit zu Kommentaren wird...

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Adomox  11.04.2024, 12:26
@GoriIIa

Aus diesem Grund bezeichnest du also linguistische Forschung zum Thema als Glaube? Okay.

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GoriIIa  11.04.2024, 12:29
@Adomox

Nein. Mir entschließt sich dabei aber nicht ganz, was das Gendern mit einer unterbewussten Assoziation zu tun hat.

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Adomox  11.04.2024, 12:30
@GoriIIa

Okay, voll nachvollziehbar. Wenn ich etwas nicht verstehe, muss das auch immer direkt "Glaube" sein - an meinem fehlenden Fachwissen kann es nicht liegen.

Dabei ist fehlendes Fachwissen ja wirklich keine Schande und Fragen kostet nichts.

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GoriIIa  11.04.2024, 12:40
@Adomox

Die Begründung ist wie gesagt für mich nicht nachvollziehbar. Für nicht wenige Sprachwissenschaftler ist dies ebenso wenig nachvollziehbar. Also worin liegt da jetzt konkret die Erkenntnis?

@emyness hat das schon gut beschrieben.

Du schriebst z.B.

Tatsächlich geht es aber viel mehr um un(ter)bewusste Assoziationen, die durch sprachliche Formen ausgelöst werden und eben nicht introspektiv bewusst sind.

Wie sehen diese unterbewussten Assoziationen denn aus?

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Adomox  11.04.2024, 12:44
@GoriIIa
Die Begründung ist wie gesagt für mich nicht nachvollziehbar.

 ...und deswegen muss es Glauben sein.

Für nicht wenige Sprachwissenschaftler ist dies ebenso wenig nachvollziehbar.

Wie viele hast du befragt?

Also worin liegt da jetzt konkret die Erkenntnis?
Wie sehen diese unterbewussten Assoziationen denn aus?

S.g. generische Maskulina lösen überwiegend männliche un(ter)bewusste Assoziationen aus. Wenn man bspw. "Lehrer" hört, denkt man aktiv vielleicht auch an Lehrerinnen - un(ter)bewusst wird aber eben das Bild einer männlichen Lehrkraft aktiviert. Das haben etliche linguistische Studien anhand verschiedenster Methoden gezeigt. Diese empirischen Ergebnisse kann man nicht wegdiskutieren - einzig empirische Ergebnisse, die das Gegenteil bzw. etwas anderes zeigen, wären ernstzunehmende Einwände.

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GoriIIa  11.04.2024, 12:52
@Adomox

Ok, das würde ich auch nicht abstreiten. Nur, inwiefern ist dies wirklich ein Problem im Bezug auf das gesellschaftliche Zusammenleben?

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Adomox  11.04.2024, 12:54
@GoriIIa

Derartige Assoziationen prägen unser Denken, aber eben un(ter)bewusst, und somit auch unser Handeln, vgl. Studien dazu. Ganz davon abgesehen machen sie die Sprache unfair, d.h. diese überrepräsentiert männliche Personen. Wer schon das als grundlegend schlecht empfindet, entscheidet sich für gendergerechte Sprache. Dass diese allein gesellschaftliche Probleme löst, behauptet niemand.

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GoriIIa  11.04.2024, 12:58
@Adomox

Wenn ich für die Gendersprache wäre, würde ich exakt genau so argumentieren.

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Adomox  11.04.2024, 12:59
@GoriIIa

Und mit dieser impliziten Unterstellung endet unser Austausch.

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emyness  11.04.2024, 13:49
@Adomox
d.h. diese überrepräsentiert männliche Personen.

Als Gegenstück gibt es doch das generische Femininum. Das reicht dann doch auch.

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Adomox  11.04.2024, 13:51
@emyness

Nenn mir doch bitte mal deutsche generische Feminina.

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GoriIIa  11.04.2024, 14:07
@Adomox

Z.B. die Person, die Lehrkraft, die Geisel, die Koryphäe, die Wache, die Waise, die Leiche.

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Adomox  11.04.2024, 14:20
@GoriIIa

Das sind keine generischen Feminina, sondern Epikoina. Der Unterschied: Generische Feminina haben maskuline Gegenstücke, Epikoina nicht.

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GoriIIa  11.04.2024, 15:33
@Adomox

Willst du etwa die altdeutsche Sprache diskreditieren?

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Adomox  11.04.2024, 15:36
@GoriIIa

Nein, zumal die ältere maskuline Verwendung sich auch nicht aufs Altdeutsche bezieht.

Du aber siehst offensichtlich den Unterschied nicht. Selbst wenn "der Waise" noch standardsprachlich wäre, wäre das Paradigma "die Weise/der Weise" doch entscheidend anders als die Paradigmen generischer Maskulina und ihrer spezifischen Gegenstücken, wie bspw. "der Arbeiter/der Arbeiter/die Arbeiterin".

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Adomox  11.04.2024, 15:37
@GoriIIa

Den muss ich nicht lesen, da ich ihn schon kenne. Eisenberg ignoriert hier sämtliche moderne Forschung zum Thema. Übrigens hat er bis mindestens 2020 gedacht, beim Gendern ginge es um Sexualitäten - das ist nicht gerade überzeugend.

"[...] Sichtbarmachung von vielen sexuellen Orientierungen [...]"
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Adomox  11.04.2024, 15:46
@GoriIIa

Oh, und Eisenberg gehört zu den Leuten, die stets ignorieren, dass Sprache nicht nur Anwendung und bewusstes Verständnis ist - da wären wir wieder bei meinen Ausführungen vor oben. Zu seiner Zeit war Psycholinguistik noch nicht etabliert - vor allem nicht in der Germanistik.

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GoriIIa  11.04.2024, 16:07
@Adomox

Aha. Nun denn. Wie verfahren wir denn jetzt weiter? Was soll ich jetzt tun als jemand, der nicht gendert, deiner Meinung nach?

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Adomox  11.04.2024, 16:08
@GoriIIa

Das ist mir ziemlich egal, wenn ich ehrlich sein darf. 🤷‍♂️

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GoriIIa  11.04.2024, 16:09
@Adomox

Das nehme ich dir ehrlich gesagt nicht ab, dass dir das so "ziemlich egal" ist.

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Adomox  11.04.2024, 16:10
@GoriIIa

Dann nimm es mir nicht ab, das ist mir ebenfalls ziemlich egal. Ich habe auf gf schon oft genug kundgetan, dass Gendern eine persönliche Entscheidung sein sollte.

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GoriIIa  11.04.2024, 16:19
@Adomox

Das ehrt dich. Allerdings sehen wir dann doch häufig das Gegenteil. Siehe ÖRR.

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checkpointarea  12.04.2024, 10:43

Eine Sendung mit Jasmin Wagner alias "Blümchen", inszwischen eine glühende Genderverfechterin, habe ich neulich zufälligerweise auf alten VHS - Videos meiner Mutter gefunden. Sendung: Teenstars aus dem Jahre 2002. Mädchen und Jungen. Ganz selbstverständlich redete sie da von "Teilnehmern" und "Kandidaten" und meinte ganz offensichtlich alle dort anwesenden, teilnehmenden Menschen ungeachtet ihres Geschlechts.

Und nun will uns u.a. diese Frau erzählen, dieser Begriff impliziere, dass nur Männer anwesend wären? Wenig glaubwürdig in meinen Ohren.

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