Inklusive Sprache - notwendig oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Nein, man sollte es lassen 72%
Ja, Sprache sollte inklusiv/ neutral sein 23%
Sprache sollte teilweise inklusiv/ neutral sein 5%
Andere Meinung 0%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, Sprache sollte inklusiv/ neutral sein

Ja, inklusive Sprache ist für eine inklusive Gesellschaft notwendig.

Die Gegenargumente, die man gewöhnlich und auch hier liest, sind nicht mehr als falsches Sprachverständnis, Sprachpurismus und die Verteidigung der Cis-Heteronormativität.

Schauen wir uns das doch mal genauer an:

Inhaltlich hirnrissig und/oder euphemistisch z. B.: Studierende, Arbeitssuchende.

An Partizipialformen ist inhaltlich nichts "hirnrissig" oder euphemistisch.

Inhaltlich hirnrissig und auf eine reine Funktion herabsetzend: Gebärende Person.

An derartigen Formulierungen ist ebenfalls nichts hirnrissig; da es um die Funktion geht, wird auch nicht herabgesetzt.

ist zwar entwürdigend wie alle Berufsbezeichnungen mit "-kraft"

Das ist aus linguistischer Perspektive nicht nachvollziehbar.

Eine gebärende Person ist eine Frau, weil biologisch funktioniert das nunmal sonst nicht und deswegen ist es eine Mutter.

Hier haben wir direkt 2 Probleme. 1) Nicht jede Person, die ein Kind gebärt, ist eine cis Frau. 2) Nicht jede Mutter hat ein Kind geboren.

Wir haben Neutralität. Ein generisches Maskulinum und ein generisches Femininum.

Es gibt im Deutschen, mit extrem wenigen Ausnahmen (Hexe - Hexer), kein generisches Femininum. Das generische Maskulinum ist nicht neutral, vgl. Studien zum Thema.

aber Männer beim generischen Femininum keines. (Geisel, Lehrkraft, etc.).

Hierbei handelt es sich um Epikoina, vgl. auch der Mensch.

Jeder Mensch weiß dass mit Lehrer (Mehrzahl) sowohl weibliches als auch männliches Lehrpersonal gemeint sind.

Jeder Mensch? Gehen wir doch lieber erstmal nur von denen aus, die mindestens einigermaßen gut Deutsch sprechen. Aber auch bei diesen geht es nicht um das oberflächliche Wissen, sondern um un(ter)bewusste Assoziationen - und die sind eben nicht neutral.

von Problemen die von Linksgrünen herbeifantasiert werden

Den männlichen Bias des generischen Maskulinums hat niemand herbeifantasiert; dieser ist linguistisch wieder und wieder nachgewiesen.

Wie soll/will dann eine nicht binäre Person bezeichnet werden, wenn sie ... oops *they* das Kind bereits zur Welt gebracht hat? Sie ist dann ja keine "gebärende Person" mehr.

Mein Vorschlag: Das überlassen wir der jeweiligen Person - wie wärs?

Keine Vergewaltigung der Sprache! Keine Inklusion durch Exklusion.

Vergewaltigungen relativieren - welch überzeugendes Argument. Ebenfalls ist Inklusion durch Gendern nicht mehr gefährdet als durch sonstiges gewöhnliches Hochdeutsch. Wer das anders sieht, kann gerne Studien vorlegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
Nein, man sollte es lassen

Nein, das ist sogar schädlich.

ich bin Lehrerin. Wenn jetzt irgendwo gesagt oder geschrieben wird „der Physiklehrer der Klasse 10b“, dann fühle ich mich damit angesprochen, wenn ich eben in dieser Klasse unterrichte. Einfach weil ich Lehrer bin, und Lehrer ist eine Berufsbezeichnung die einfach nur die Tätigkeit beschreibt und überhaupt gar nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.

Ist da aber von der Lehrkraft die Rede, dann fühle ich mich eigentlich gar nicht angesprochen. Weil meine Tätigkeit, anderen Menschen Wissen zu vermitteln, überhaupt gar nichts damit zu tun hat, ob ich kräftig bin oder nicht. Dieser Begriff ist mir völlig fremd und spricht mich nicht an.

ebenso auch nicht der Begriff lehrende. Weil das wäre die Verlaufsform, und gesagt, dass diese Person jetzt gerade im Moment vor einer Klasse steht und unterrichtet. Und das tue ich aber gerade nicht, ich habe gerade eine Freistunde. Also bin ich momentan keine Lehrende. Das ist einfach eine falsche Anwendung des Begriffs.

warum kann man nicht einfach von einem Lehrer reden? Dann fühle ich mich angesprochen, und alles ist in Ordnung.

Nein, man sollte es lassen

Immerhin ist unsere Sprache bereits sehr inklusiv und neutral. Deine Beispiele haben nichts mit so einer Sprache zutun.

Sprache soll alleinkludieren, auch solche, die nicht in die typischen Bilder "Mann und Frau" reinpassen.

Stimmt und dafür haben wir ja das generische Maskulinum. Denn dieses Bezieht alle mit ein und nicht nur einen bestimmten Teil der Bevölkerung.

Nein, man sollte es lassen
  • Inhaltlich hirnrissig und/oder euphemistisch z. B.: Studierende, Arbeitssuchende.
  • Inhaltlich hirnrissig und auf eine reine Funktion herabsetzend: Gebärende Person.

Der Ausdruck "Lehrkraft" wird schon seit zig Jahren benutzt, ist zwar entwürdigend wie alle Berufsbezeichnungen mit "-kraft" (z.B. Pflegefachkraft), da sie die betreffende Person auf ihre Funktion reduzieren, aber man kann ein Auge zudrücken und diesen Ausdruck hinnehmen, sofern man nicht von einem einzelnen Menschen spricht, der Lehrer ist. Wenn man die Berufsbezeichnung Krankenschwester nicht mehr will, weil es ja auch keinen "Krankenbruder" gibt, kann man sich vielleicht auf Krankenpfleger einigen, denn damit sind Krankenschwestern und "Krankenbrüder" wie auch Menschen sonstigen Geschlechts gemeint, die diesen pflegerischen Beruf ausüben.

In meiner Verwandtschaft, im Bekanntenkreis und unter früheren Berufskollegen sind Homosexuelle (m. und f.) wie auch eine Person, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, die übrigens hervorragend gelungen ist. Für sie alle ist nicht nachvollziehbar, wieso man seine Zeit auf solchen Unsinn wie das Gendern verschwendet und dabei sämtliche Sprachregeln über den Haufen werfen möchte.

Nein, man sollte es lassen

Eine gebärende Person ist eine Frau, weil biologisch funktioniert das nunmal sonst nicht und deswegen ist es eine Mutter. Ich halte nichts von gendern auch nicht bei Z.B Ärzte und Ärztinnen oder sowas. Ich finde man schafft es auch ganz einfach, sich als Frau zugehörig zu fühlen, obwohl man z.B Ärzte sagt. Ist wirklich nicht schwer.

tzaischNybbl  10.04.2024, 23:06

Die armen männlichen Krankenschwestern müssten bei sowas eher an die Barrikaden gehen als irgendwelche vermeintlich non-binären Mütter :-(

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