Ich habe mit "Nein, daran glaube ich nicht" abgestimmt, da ich meine, dass Glaube durch den Verlust des angeborenen Urvertrauens ist, und Vertrauensverlust Angst hervorruft, -- Glaube also indirekt Angst bedeutet, Angst wiederum das Gegenteil von Liebe ist (wo Liebe ist, hat Angst keinen Raum, wo Angst ist, hat Liebe keinen Raum).
Also: nein, glauben tu ich sowieso nicht mehr, denn alles ist genau so wie es ist, und das lässt sich auch nicht durch Glaube ändern.
Du schreibst, Du meinst nicht die Existenz von Seele(n), wenn Du über Wiedergeburt nachdenkst. Das verstehe ich gut, denn was mit "Seele" eigentlich wirklich gemeint sein soll, ist mehr oder weniger sowieso niemandem klar.
Dass "wir" wiedergeboren werden könnten, ist erst einmal keine Frage dessen, was man in dieser Aussage mit "wiedergeboren werden" meint, sondern viel mehr, was man mit "wir" meint, was Du ja ebenso siehst, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Und "wir" sind nun mal Lebewesen, die ihr "Ich" sehr stark mit dem - vom jeweiligen Körper untrennbar abhängigen - individuellen Ich meinen, bzw. sich als dieses individuelle Ich identifizieren.
Es gibt aber ein quasi dahinter stehendes Ich, welches nicht die einmalige Individualität des einen Lebens des einmaligen individuellen Körpers ist, sondern welches lediglich ERLEBT, dieses individuelle Ich zu sein. Und dieses erlebende Ich, erlebt in jedem von uns, dessen individuelles Ich zu sein, -- IST es aber nicht. Nur weil Du erlebst, eine bestimmte Verkleidung zu tragen, BIST Du nicht einfach diese Verkleidung, sondern der, der erlebt, so verkleidet zu sein.
Was ich bei Dir auch herauslese, ist diese Absurdität zu meinen, man sei Milliarden von Jahren einfach kein Teil des Universums, wird dann aus völlig unerfindlichen Gründen plötzlich doch ein Teil des Universums, als ein Lebewesen, welches nach relativ kurzer Zeit stirbt, und fortan erneut kein Teil des Universums mehr sei...
Selbst wenn dem irgendwie so wäre, würde das nie erlebbar sein, denn nicht zu sein, KANN man gar nicht erleben (sonst wäre man eben doch existent).
Darum stimme ich Dir zu, dass wir vor dem Leben, das wir jeweils gerade erleben, ein ANDERES Leben (Kirschbaum, Wurm, Mensch, Alien...) erlebten, mit einer entsprechend ganz eigenen Individualität, die hauptsächlich vom jeweiligen, kurzlebigen, einmaligen und STERBLICHEN Körper geprägt ist.
Von dem her ahnen wir beide wohl etwas sehr Ähnliches, was die Sache mit der Wiedergeburt betrifft. Das Hauptproblem bei der Kommunikation mit anderen Menschen über diese Thematik ist das, dass die allermeisten Menschen beim Gedanke an die Wiedergeburt automatisch und nicht hinterfragend ihr einzigartiges vom jeweiligen materiellen Körper maßgeblich geprägtes individuelles Ich meinen, was da wiedergeboren werden könnte, und zwar ohne zu erkennen, dass dies absolut unmöglich ist, weil dieses individuelle Ich zusammen mit dem Körper stirbt, und darum eben NICHT wiedergeboren werden kann.
Wie Du ja auch schreibst, es wird einfach dauernd unterschiedlichstes Leben geboren, und erlebt sich jedesmal als einmalige Individualität. Dass dieses Leben überhaupt nichts mehr erleben könnte, wenn es stirbt, halte ich für ebenso ausgeschlossen wie Du, da wir niemals erleben werden, nichts zu erleben.
Gerne lade ich Dich ein, Dir meine Gedanken zu dieser Thematik auch auf meiner Homepage anzusehen (die allerdings noch eine alte http Adresse hat, vor der - je nach Sicherheitseinstellung des verwendeten Browsers - erst einmal gewarnt wird; man kann dann aber dennoch wählen, die http-Adresse trotzdem zu öffnen).