Was haltet ihr von Deismus?

8 Antworten

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Deismus bedeutet auch: keinerlei weiteres Eingreifen nach der Schöpfung.

Aber gerade die seltsame Art und Weise wie sich die Materie entwickelt - vom homogenen Energiekonzentrat des Urknalls bis hin zur Selbsterkenntnis allein durch vier physikalische Grundkräfte - verlangt nach einem lenkenden Prinzip.

Als philosophischer Erklärungsansatz ist Deismus daher ziemlich wertlos, wenngleich die Kombination aus Nicht-Theismus und Nicht-Atheismus grundsätzlich interessant ist.


Bekim741 
Beitragsersteller
 19.10.2024, 22:45

Was sind die 4 physikalische Grundkräfte des Universums?

Radioactiveman5  19.10.2024, 22:50
@Bekim741

Elektromagnetische Kraft, starke Kernkraft, schwache Kernkraft und Gravitation, wobei letztere z.T. ausgenommen wird, wenn man sie als Raumzeitkrümmung interpretiert.

Bekim741 
Beitragsersteller
 19.10.2024, 23:29
@Radioactiveman5

Danke für die Antwort. Sehr interessant das ganze. Zurück zum Deismus. Für mich hat der Deismus auch logische Mängel. Wenn man sich Gott wie ein König vorstellt: Wie kann er sein Reich den er aufgebaut hat einfach in Stich lassen und den Menschen nur ihren Verstand überlassen? Ziemlich armselig wenn man die Menschheitsgeschichte betrachtet.

Der Deismus ist ein breit gefächertes Glaubensspektrum, dass sich nicht alleine auf die Auslegung beschränken lässt, die du vertrittst, dass die Offenbarung Gottes alleine der Verstand sei, der durch die Philosophen Klarheit bringt. Viel mehr ist es so, das die Existenz eines Gottes ohne nähere Beschreibung seines Willens darin abgebildet wird.

Ich selbst habe diese Auffassung vertreten, bevor mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass das logisch nicht sinnvoll ist Davon auszugehen, dass der Schöpfer Lenker Herrscher dieser Welt einen Verstand gibt, der Dinge prüft und dann aber keine Offenbarung über sich selbst gibt, an der man ihn prüfen kann.

Ich habe daher den Ansatz verworfen und bin dazu übergegangen, zu studieren, welche Schriften in der Welt vertreten sind.

Letztlich habe ich alle Schriften geprüft wie ein mindestens Henotheistisches, wenn nicht monotheistisches Gottesbild lehren.

Letztlich bleiben, da nur der Koran und die Bibel übrig.

Vergleicht man beide bietet die Bibel deutlich mehr Grund anzunehmen, dass sie die Ware Offenbarung Gottes ist, weshalb ich heute Christ bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenig. Der Deismus besagt ja, dass es zwar einen Gott gibt, dass dieser allerdings nichts mit der Entstehung von bewusstseinsbegabten Lebewesen, den außergewöhnlichen Erfahrungen der Israeliten, dem besonderen Wirken Jesu und unserem inneren Schrei nach einer göttlichen Gerechtigkeit zu tun hat. Das halte ich für unplausibel.

Für mich die wohl wahrscheinlichste Gottesvorstellung. Entgegen den meisten Religionen ist diese These konsistent.


ArtGarfunkel  25.01.2025, 18:35

Aber sie würde wahrscheinlich bedeuten, dass es zwar einen Gott gibt, unser innerer Schrei nach einer Gerechtigkeit für die Gemarterten dieser Welt aber nicht von ihm stammt. Glaubst du das? Ich eher nicht.

Basinga795  26.01.2025, 14:58
@ArtGarfunkel

Genau das denke ich. Es gibt keinen Grund dafür anzunehmen, dass ein allmächtiges Wesen Dinge zulässt, die es nicht möchte. Also ist Gott entweder nicht allmächtig, oder es ist ihm schlicht egal, was wir Menschen so treiben.

Religiöse Menschen versuchen gerne, diesen Part damit zu erklären, dass Gott möchte, dass wir uns aus einem freien Willen nach ihm richten, aber wenn dem wirklich so ist, müsste das in alle Richtungen gelten, was letztlich sämtliche Religionen obsolet macht.

ArtGarfunkel  06.02.2025, 17:05
@Basinga795

Ein guter und allmächtiger Gott ist mit der Existenz von Leid logisch kompatibel, wenn man nicht von einem vollständigen Utilitarismus ausgeht.

Für mich wäre das nichts. Ich habe Sachen erlebt, die meinen Glauben an den Gott der Bibel gestärkt haben.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.


Basinga795  19.10.2024, 22:08

Darf man fragen, was Du genau erlebt hast?

comhb3mpqy  19.10.2024, 22:12
@Basinga795

Ich habe Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben und das Gebete erhört wurden. Dadurch habe ich Hilfe (z.B. im Alltag) erfahren.

Neben diesen persönlichen Erlebnissen gibt es noch die anderen Gründe, um an das Christentum zu glauben.

Raphaela86xd  25.10.2024, 08:43
@comhb3mpqy

Welche anderen Gründe? Und woher warst du sicher das die Sachen die du erlebt hast etwa mit Religion zu tun haben ? Ich lese deinen Zusatz seit langem aber so viel steckt da jetzt nicht dahinter haha

comhb3mpqy  25.10.2024, 12:18
@Raphaela86xd
Welche anderen Gründe?

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.